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Юдина Л.Д.Политология.doc
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24. Kommentieren Sie alle drei Teile des Textes auf Deutsch.

25. Hören Sie sich die Kassette mit dem Wortlaut der FernsehsendungI "Kanzler trifft Allkanzler" an und nennen Sie die Probleme, die von beiden Kanzlern besprochen worden waren.

26. Kommentieren Sie das Gespräch der beiden damaligen Regierungschefs auf Deutsch.

Können Sie etwas zur Charakteristik jedes der beiden ehemaligen Bundeskanzler sagen?

Mit wem sympathisieren Sie eher?

27. Lesen Sie den darauffolgenden Text "Die Gesprächspartner"durch und übersetzen Sie den ins Russische vom Blatt.

Die Gesprächspartner

Stoff genug wäre das für eine lange Geschichte, die irgendwann noch zu schreiben ist, wenn mehr Distanz dazwischen liegt. Als erste Annäherung nur so viel: Von einem Nichtverhältnis ist die Rede. Der Begriff drängt sich auf, wenn man an die Beziehung zwischen Helmut Kohl und Helmut Schmidt denkt. Vielleicht sehen das die Beteiligten auch ganz anders, der Kanzler, der seit 1982 im Amt ist, und sein Vorgänger, der 1974 Willy Brandt im Kanzleramt abgelöst hatte.

Sie waren sich fremd. Mehr noch: Sie schienen von anderen Planeten zu kommen. Der Mainzer Kohl, der 1976 als Kanzlerkandidat einen stolzen Erfolg für die CDU einheimste und dennoch knapp unterlag, traf auf einen hanseatischen Kanzler in Bonn, der die Buhne voll ausfüllte. Nicht nur das Parlament, die große Politik schien sein Forum zu sein. Unterhalb der Weltwirtschaftskrise wirkte ihm fast alles zu klein - dagegen mußte der Oppositionsführer zwangsläufig als Mann aus der Provinz erscheinen. Ihr Stil war inkompatibel. Cola und Wein, Schnupftabak und Pfeife, nichts paßte.

Sooft er Brandt auch sein Sowohl-als-auch vorgehalten hatte, ihm fühlte Kohl sich näher als Schmidt. Brandt war Parteivorsitzender wie er, und zwar aus Leidenschaft. Schmidt hingegen erweckte eher den Eindruck des einsamen Entscheiders, der sich ins Parteikorsett nur ungern zwängen ließ. Kohl war kein geübter Redner, Schmidt hingegen brillierte. Er wollte ausdrücklich nicht "geistig" führen, denn, so Schmidt, "vom Vordenker zum Vorschreiber ist nur ein kurzer Weg". Kohl warf Schmidt kurzsichtigen Pragmatismus vor und versprach als Kanzler das Gegenprogramm: geistig-moralische Führung. Einlösen konnte er das Versprechen jedoch nicht. In den frühen Bonner Jahren fiel Schmidts Urteil über den Mainzer vermutlich ebenso negativ aus wie das von Franz Josef Strauß. Schmidt setzte als Kanzler auf Institutionen, Kohl vertraute aufs Telephon. Bei Schmidt blieb das Kanzleramt Ort der Exekutive, bei Kohl wurde es langsam auch zur wahren Parteizentrale. Kohl dürfte es als hochmütig empfunden haben, wie der Vorgänger über ihn urteilte. Keine klaren Konzepte? Keine Begründungen? Keine Orientierungen? Aber er hatte doch Erfolg, erwarb internationales Ansehen wie Schmidt und hielt sich viel länger im Amt als dieser! Schmidt war der Kanzler, der Politik gestalten wollte. Kohl wollte zunächst einmal von Politik entlasten. Als Schmidt, bitter, aus dem Amt schied, sprach er immerhin von einer Chance, die darin liegen könne, daß mit Kohl "die Nachkriegsgeneration zum Zug kommt". Hat er diese Chance genutzt?

Eine lange Geschichte, noch kürzer gemacht: Schmidt war der Kanzler der Richtlinienkompetenz, Kohl ist der Kanzler, der zur Chefsache macht, was er will. Eine Kanzlerdemokratie wurde die Bundesrepublik mit beiden nicht. Beide bewegen sich in der Mitte. Was haben sie gemeinsam? Lange Jahre mit Genscher! Was unterscheidet ihre Kanzlerschaft? 1989, das vor allem!

По материалам еженедельника "Die Zeit "

Abschnitt drei