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04.05.2019
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Stilbruch

Zu dieser Gruppe zählen wir ständige Mittel von Humor und Satire, die zwar auf Lexik und Phraseologie zurückgehen, aber dennoch nur im Satz- und Großzusammenhang zur Geltung kommen.

Der Stilbruch erwächst aus dem Nichteintreffen des Erwarteten, daher kann er in unterschiedlichen Erscheinungsformen zutage treten. Aber immer handelt es sich um irgendeine überraschende Abweichung von der üblichen Sprach- und Stilnorm.

Besonders beliebt ist der gezielte Stilbruch durch Ineinanderfließen unterschiedlicher funktionaler, normativer und expressiver Komponenten der Stilfärbung.

Wesensverwandt und daher oft schwer abzugrenzen ist eine andere Erscheinungsform des Stilbruchts, das Nichtentsprechen von Form und Inhalt. Hier handelt es sich um einen bewusst angestrebten Widerspruch zwischen dem Gegenstand der Aussage und der Darbietungsform. Bei diesem Stilistikum widerspricht die lexisch-phraseologische Ausformung dem realen Sachverhalt, der Schlüssel zum Verständnis liegt in der Satzintonation.

Hierher gehören ferner der Kontrast zwischen Inhalt und Form in dem Sinn, dass entweder ein unbedeutender, trivialer Sachverhalt in ernsterem, gewähltem Ton dargestellt wird oder umgekehrt, ein bedeutender, tiefer Inhalt in leicht gesenkter oder derber Art. In beiden Fällen entsteht komische oder satirische Wirkung. Bei dem zweiten Abart wird, wie schon gesagt, ein ernster, wichtiger Inhalt in einer spielerischen, derb-komischen oder sonst irgendwie bewusst unangemessenen Form dargestellt. So z.B. in der Satire des Literaturkritikers Richard Drews „Kleine Stilkunst in Versen“, wenn der Verfasser in gerechtem Eifer gegen die „Modewörter“ loszieht:

O meide, streng, weil abgedroschen,

Die ausgelatschten Sprachgaloschen!

Der wichtige Inhalt dieser Stelle (Kampf gegen eine sprachstilistische Unsitte) wird im Konversationsstil dargestellt (ausgelatscht – d.h. ausgetreten, Sprachgaloschen – einmaliger Neologismus in übertragener Bedeutung; als Element des Stilbruchs dient auch die gewählte Form der Ansprache o meide).

Fast unübersehbar sind all die Mittel, die unter dem syntagmatischen Aspekt okkasionelle Tönungen der Komik bis zum beißenden Sarkasmus ausdrücken können.

VI. Thema

Einige Probleme der Makrostilistik

mit Schwerpunkten

  1. Allgemeine Begriffe der Makrostilistik.

  2. Darstellungsarten.

  3. Arten der Rededarstellung und das Sprachporträt.

Kontrollfragen zum Thema

  1. Kontext.

  2. Architektonische Funktion des Sprachstilistischen Mittel.

  3. Darstellungsarten.

  4. Sprachporträt.

Termini

  • Achtergewicht

  • Antithese

  • architektonosch

  • Blankdialog

  • Darbietungsform

  • erlebte Rede

  • Erzählperspektive

  • Kommentieren

  • Komposition

  • Kontext

  • Leitmotiv

  • Relief

  • Sachprosa

  • Textaufbau

  • Vorblenden

  • Zusammenwirken

Thema 6. EINIGE PROBLEME DER MAKROSTILISTIK

Allgemeine Begriffe der Makrostilistik

Kontext

Wir unterscheiden drei Arten des Kontextes: den Mikrokontext (Kleinstkontext und Kleinkontext), bestehend aus Wort, Wortgruppe, Einzelsatz, den erweiterten Kontext, bestehend aus sog. übersatzmäßigen Formen, die sich von einigen inhaltlich und formal eng verbundenen Sätzen bzw. Absätzen bis zu einer kleinen Absatzfolge erstrecken können, und den Makrokontext (Großkontext), der das thematisch und strukturell abgeschlossene Ganze umfasst.

Hier wird die wichtige Rolle des Großzusammenhangs betont, sei es auf lexisch-phraseologischer, grammatischer oder phonetischer Ebene. Tatsächlich kann der volle Sinngehalt der Wörter,

Wortgruppen und Sätze sowie deren feinste stilistische Bedeutung oft erst aus der abgeschlossenen Ganzheit des schriftlichen oder mündlichen Textes völlig erschlossen werden.