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V. Thema

Stilistika (Stifiguren) aus mikro- und makrostilistischer Sicht

mit Schwerpunkten

  1. Mittel der Bildkraft.

  2. Lexisch-grammatische Stilfiguren.

  3. Mittel zum Ausdruck von Humor und Satire.

Kontrollfragen zum Thema

  1. Mittel der Bildhaftlichkeit.

  2. Vergleiche.

  3. Abarten der lexikalischen Metapher.

  4. Metonymien.

  5. Grammatische Metaphern.

  6. Mittel der Umschreibung und ihre Abarten.

  7. Epitheta.

  8. Wiederholung und grammatischer Parallelismus.

  9. Gegensatzfiguren.

  10. Wortwitze.

  11. Wortverbindungen mit Überraschungseffekt.

  12. Stilbruch.

Termini

  • Akkumulation

  • Allegorie

  • Anadiplose

  • Anapher

  • Anhäufung

  • Antiklimax

  • Antithese

  • Aufzählung

  • Bildhaftigkeit

  • Bildkraft

  • Bildlichkeit

  • Chiasmus

  • Distanzstellung

  • Doppelbödigkeit

  • Epipher

  • Epitheta

  • Euphemismus

  • Falschkoppelung

  • Hyperbel

  • Kennzeichen

  • Klimax

  • Konnotation

  • Oxymoron

  • Parallelismus

  • Periphrase

  • Schlagsatz

  • Stilbruch

  • Tautulogie

  • Tropen

  • Übertreibung

  • Verringerung

  • Zeugma

Thema 5. Stilistika (stilfiguren) aus mikro- und makrostilistischer sicht Mittel der Bildkraft

A. M. Peschkowskij weist darauf hin, dass der poetische Gehalt der Dichtung nicht nur auf Tropen und Stilfiguren beruhe.

Es gibt zwei Abarten der Bildlichkeit (общая образность): Bildhaftigkeit und Bildlichkeit (Bildhaft = anschaulich/veranschaulichend, sinnfällig; bildlich = übertragen, figürlich, uneigentlich).

Die Bildhaftigkeit erwächst aus der lexikalischen Struktur von Einzelwörtern und Wendungen aufgrund direkter (eigentlicher) Bedeutung, oft unterstützt durch die Beschaffenheit der lautlichen Hülle. Dieses erste Abart der Bildkraft ist an isolierten Lexemen des Sprachsystems feststellbar (paradigmatischer Aspekt), in der Grammatik fehlt sie. Die Bildlichkeit hingegen entsteht aufgrund syntagmatisch bedingter Bedeutungsübertragung oder eines Begriffsaustausches, anders gesagt, sie ist uneigentliche Rede, die erst im Zusammenhang (Kontext und Situation) eindeutig determiniert werden kann. Man findet sie sowohl in der Lexik wie in der Grammatik, wenngleich in unterschiedlichen Erscheinungsformen.

Übersichtstabelle

B ildkraft (sprachliche Bilder)

I Bildhaftigkeit II Bildlichkeit

Wortwahl Tropen

aufgrund direkter aufgrund übertragener

(eigentlicher)Bedeutung (uneigentlicher) Bedeutung

V ergleiche

Mittel der Bildhaftigkeit

Das Hauptmittel, das zu dieser ersten Erscheinungsform der Bildkraft führt, ist die treffende Wortwahl aus den der Aussageabsicht entsprechenden thematischen und synonymischen Reihen.

Bildhaft sind alle Wörter des Sprachsystems, die Gegenstände, Vorgänge der wahrgenommenen Realität bei der bloßer Nennung (außerhalb des Kontextes) so lebendig und so plastisch in unserem Bewusstsein reproduzieren, dass sie Gesichts-, Gehörs-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastempfindungen hervorrufen.

Als Bildhaft bezeichnen wir sie deshalb, weil sie durch die in ihrer lexischen Struktur eingeschlossenen semantischen und stilistischen Bedeutungselemente dem Allgemeinbegriff klare Details verleihen und dadurch immer schärfere Umrisse eines Vorstellungsbildes zeichnen. Gewiss, alle sinntragenden Einheiten des Wortbestandes widerspiegeln schon an sich winzige Ausschnitte der objektiven Welt, aber ihre Bildkraft hat verschiedenes Ausmaß. Das literarisch-umgangssprachliche Substantiv Bengel beispielsweise wirkt dank dem lexischen Ergänzungssem „ungezogen“, “rüpelhaft“ sowie der abwertenden expressiv-stilistischen Komponente bedeutend informativer und farbiger als der neutrale Allgemeinbegriff „junger Bursche“.

Besonders aufschlussreich ist die Betrachtung der bildhaften Verben. Je größer ihr Semenreichtum, desto anschaulicher und lebendiger wird ihre Bedeutungstiefe. Das Lexem gehen gibt eine visuelle und kinästhetische (motorische) Vorstellung von verhältnismäßig geringer Bildkraft: die Fortbewegung eines Menschen, ohne nähere Merkmalsbestimmung des Allgemeinbegriffs. Hingegen ermöglicht das Verb trippeln einen viel deutlicheren Einblick in die Eigenart dieser Wirklichkeitserscheinung. Denn in der lexikalischen Struktur ist das zusätzliche Sem „mit keinen Schritten gehen“ – ein Bild, das, unterstützt von Lautmalerei, eine Gangart vor Augen führt.

Das Verb nippen enthält neben dem denotativen Grungsem „trinken“ die lexischen Zusatzelemente „in kleinen Schlucken“, „mit Pausen“.

Offensichtlich beruht die Bildhaftigkeit der sinntragenden Wörter auf ihrer eigentlichen, nominativen Bedeutung – anders gesagt, sie ist ein inhärentes Merkmal der Lexeme im Sprachsystem.

Wenn ein Lexem sich gleichzeitig an mehrere Sinnesorgane wendet, wird seine Anschaulichkeit erhöht. Die optischen Eindrücke sind häufig mit kinästhetischen Reizen verbunden: Der Apfel hängt auf dem Zweig – er baumelt auf dem Zweig. Aus dem statischen wird ein dynamisches Bild.