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Ihr Vater führt die Nadel,

Hahahahahaha, hahahahahaha!

oder in der Figurensprache eines Prosawerkes.

Viel seltener in der Autorensprache, gewöhnlich als Kennzeichen der erlebten Rede oder Ich-Erzählung: Aus dem Gestrüpp kommt ein leises Geräusch: Tapp, tapp, tapp. Irgendetwas läuft auf vier Füßen, ganz vorsichtig – kein Ästchen knackt. Langsam nähert sich das Tappen (J.Novotny).

Die Schallinterjektionen bilden eine Unterlage für verbale und nominale Ableitungen: zu bim-bam gehören bimmeln, bammeln, auch das Gebimmel, Gebammel oder das Bimmeln, Bammeln. Viele davon gehen in den beständigen Wortschatz der expressiven Lexik ein mit absoluter Stilfärbung, ohne ihre semantischen Beziehungen zum ursprünglichen Sinn zu verlieren, die anderen unterliegen dem Bedeutungswandel und zerreißen die Bindfäden mit dem Grundwort wie etwa bummeln (ziellos spazieren gehen). Nach dem Muster der Ableitungen erster Art können im Prinzip neue Verben und Substantive frei geschaffen werden. Sie stellen reichere und feinere Möglichkeiten der stilistischen Verwendung dar als die primitiven Interjektionen. Mit ihrer Hilfe entstehen Klangbilder.

Durch Synästhesie überträgt man Geräuschempfindungen auf abstrakte Begriffe: Gefühle, Stimmungen. Da die Klänge angenehm oder unangenehm, fröhlich oder erschreckend sein können, werden die geräuschnachahmenden Laute zu Ausdrucksformen der entsprechenden geistigen und psychischen Einstellung. Sie widerspiegeln Freude, Gereiztheit, Eintönigkeit, Unruhe. Manche Sprachforscher nennen Sie Lautmetaphern, Lautfiguren, Lautsymbole. Die Lautmalerei ist mit gewissen Bedingungen verknüpft. Es sind:

a) die Übereinstimmung mit der Thematik, d.h. mit der Bedeutung des Wortes, dem Klein- und Großkontext.

b) die Häufung (die Akkumulation) sowie eine bestimmte Anordnung der Laute, die den phonologischen Parallelismus verkörpern.

Nur unter diesen Bedingungen gewinnen die Laute gewisse Expressivität, denn in einem isolierten Vokal oder Konsonanten steckt kein Ausdruckswert.

Doch ist nicht zu leugnen, dass gewisse akustische Eigenschaften der Laute sie zu bestimmter Lautinstrumentierung geeignet machen. Der konsonant (r) mit seiner vibrierenden Artikulation entspricht am treffendsten dem Geräusch des Donners, Gebrülls, Geriesels, die Konsonanten (∫), (s), (z), (t∫) sind nicht zufällig Zischlaute genannt, die Reibelaute eignen sich zur Imitation der Dauergeräusche etc. Der Unterschied zwischen langen und kurzen, offenen und geschlossenen Vokalen, den Vokalen der hohen und tiefen Zungenlage kann zur Lautinstrumentierung benutzt werden, was uns aber nicht verleiten darf, Verallgemeinerungen über ihre konstante expressive Deutung anzustellen. In der Regel beachtet man wenig die musikalischen Eigenschaften der Laute; um als Mittel der Lautinstrumentierung zu dienen, müssen sie besonders gruppiert und durch andere Sprachmittel unterstützt werden: Und es wallet und siedet und brauset und zischt (Schiller). Nicht nur die fünffache Anwendung der Zischlaute in einer Zeile, auch die viergliedrige verbale Kette ohne ein einziges Substantiv (Polysyndeton) sowie die dynamische Bedeutung der Verben schaffen das Lautbild des tobenden Seesturms.

Bei dem phonologischen Parallelismus ist außer der Beschaffenheit der Laute ihre Anordnung wesentlich; sie kann dreifach sein: die Klangträger stehen im Anlaut, im Inlaut oder im Auslaut.

Die Wiederholung desselben Konsonanten im Anlaut gehört zu der altertümlichen Tradition der germanischen Dichtung, unter dem Namen Stabreim oder Alliteration bekannt. Sie findet sich in alten Zwillingsformeln: durch dick und dünn, bei Wind und Wetter, tiber Stock und Stein. Eine symbolische Bedeutung besitzen sie nicht, sie wirken rein ästhetisch als eine Art Reim. In der modernen Literatur fesselt die Alliteration die Aufmerksamkeit des Lesers, sie dient als ,,Reizmittel“. So lauten manche Artikelüberschriften: Krenz und quer; Sonne, Sand und Segelboote.

Die Wiederholung derselben Vokale im Inlaut heißt Assonanz.

Die inlautenden Vokale können auch nach dem Prinzip des Kontrastes angeordnet werden. In folgenden Fällen beruht der Klangeffekt auf der Ungleichheit der hohen und tiefen Zungenlage bei der Aussprache mancher Vokale: durch Nacht und Wind, tief und weit oder in folgenden Zeilen:

Meine Töchter führen den nächtlichen Rhein,

und wiegen und tanzen und singen dich ein (Goethe)

,Die bunte Vielfalt des Reigens also der sich windenden, kreisförmigen Bewegung, wird durch die musikalische Abwechslung der Vokale in den rhythmisch einander wiederholenden Verben: wiegen – tanzen – singen: ie - a – i wiedergegeben (Silman).

Der phonetische Parallelismus im Auslaut ist das Hauptprinzip des modernen Reims.

Oft paaren sich verschiedene Ordnungsprinzipien: der Zusammenklang im In- und Auslaut mil Rat und Tat oder im An- und Inlaut: Spaten, Spaten scharf und breit... (Heine) oder im An- und Auslaut (Weinert beschreibt in einem seiner Gedichte die Arbeitslosenschlange):

Ausgespeirt aus den Betrieben,

Ausgesogen, abgebaut,

Alt geworden, aufgerieben,

Stehn sie, wenn der Morgen graut...