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Sauberes deutschland zur psychopathologie des entsorgungswesens

Atemberaubend sind die Fortschritte in unseren Breitengraden auf dem Gebiete der Hygiene. Der häusliche Komposthaufen, früher ein harmloses Steckenpferd von Hobbygärtnern, dringt mit Bakterien, Pilzen und Gewürm bis in die Dielen bürgerlicher Stadtwohnungen vor. Dort hat man sich gerade angewöhnt, die Mottenschwärme, die den Müslivorräten im Küchenschrank entsteigen, als Zeichen besonderer Naturverbundenheit zu achten. Jetzt hält in den urbanen Vierteln eine ultimative Parodie aufs Landleben Einzug - eben die besagte Biotonne.

Auf den Straßen, vor den Häusern gärt und fault und modert es. Die Situation ist so prekär wie während eines Streiks der Müllabfuhr. Aber die Müllabfuhr streikt keineswegs. Sie hat sogar mehr denn je zu tun. Denn nicht nur muss sie wegen der getrennten Abfallsammlung öfter kommen, sie muss sich mit dem Müll auch inhaltlich befassen und überprüfen, ob die Bürger wohl mit ausreichender Trennschärfe sortiert haben. Zu diesem Zweck sind mancherorts schon durchsichtige Plastiksäcke vorgeschrieben. So können Nachbarn und Behörden eines jeden Abfall inspizieren - und wehe, es findet sich bei den Verbundstoffen ein Stück Karton oder beim Altpapier ein Rest Klebefolie.

In dieser rituellen Müllkontrolle, die so in keinem anderen Land vorstellbar ist, äußert sich die weltbekannte Schmutz- und Säuberungs-Besessenheit der Deutschen, die zur mentalen Grundausstattung unseres Volks gehört. Seit der Romantik durchziehen die wildesten Reinigungs- und Reinheitsphantasien unsere Geschichte: in Literatur und Kunst, aber auch - grässlich zugespitzt - in Form eines mörderischen Rassenwahns, der sich bekanntlich ebenfalls in der Begrifflichkeit von Dreck und Sauberkeit, Abschaum und Reinheit austobte. Ich kann diese prekären Traditionslinien hier nur andeuten; der eigentlich jetzt fällige kulturhistorische Exkurs würde im Zusammenhang mit der aktuellen Abfallwirtschaft vielleicht ein wenig zu weit führen.

Aber in welchen psychischen Tiefenschichten diese ganze Thematik angesiedelt ist, zeigt schon - Sie mögen mir diesen abrupten Abstieg ins Kloakenhafte verzeihen - die Form deutscher Toilettenschüsseln mit ihrer kleinen Bühne zur Beschau der Exkremente. Ausländischen Benutzern gibt das jedes Mal - vorsichtig ausgedrückt - zu denken. Und so liegt es nahe, hinter dem zwanghaften Wühlen im Gemülle, hinter dem Vorzeigen und Ausbreiten, dem Sortieren und Analysieren noch etwas anderes zu vermuten als eine technische Notwendigkeit.

Zugegeben: In unserer Wohlstandszivilisation, deren enormer Komfort auf der Verfügbarkeit von Wegwerfwaren beruht, fällt viel Müll an. Und noch mehr Abfälle entstehen, weil die Waren in schönen und/oder stabilen Verpackungen gehandelt werden. Das ist der Nährboden für die teutonische Entsorgungshysterie, mit der schon seit den siebziger Jahren der angeblich drohende Müllinfarkt beschworen wird. Wenn es nach den damaligen Prognosen ginge, müssten wir mit und ohne Grünem Punkt längst im Müll erstickt sein. Das ist aber mitnichten der Fall, und bei nüchterner Betrachtung der Statistiken lässt sich schwerlich absehen, dass es jemals dahin kommt. Es sei denn, unsere so genannten Umweltpolitiker, lassen uns, wenn sie die Macht dazu haben, aus ideologischen Motiven und traditioneller Menschenverachtung absichtlich im Müll ersticken. Es gibt nämlich Anzeichen, die darauf hindeuten.

Zu den wenigen konkreten Staatserfahrungen im Alltag des Normalbürgers gehören: Schule, Straßenbau und Müllabfuhr. Auch ein politisch gänzlich desinteressierter Mensch spürt hier die Berührung mit der Sphäre behördlicher Verwaltung; dass er hierfür Steuern zahlen muss, leuchtet ihm unmittelbar ein: Er kann nicht selber Schule spielen, nicht ohne Straßen Auto fahren und seinen Müll nicht selbst beseitigen. Wie aber, wenn gerade letzteres von ihm verlangt wird? Wenn er von der öffentlichen Hand mit seinem Müll einfach allein gelassen wird? So sieht nämlich die Realität aus, die sich hinter dem wohlklingenden Begriff «Abfallvermeidungskonzept» verbirgt. Sie kommt oft einer Bürgerbestrafung gleich. Oder einem Streik bei der Müllabfuhr.

Im Zuge einer gigantischen Umerziehungskampagne ihrer Untertanen und im Gefolge des neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes haben sich viele Kommunen Ungeheuerliches einfallen lassen. Sie stellen den Haushalten ständig neue, andersfarbige Tonnen hin und erlassen ein Regelwerk, das den größten Teil des Mülls zu «Wertstoffen» umdeklariert. Die «Wertstoffe» sollen in den verschiedenen Behältnissen getrennt gesammelt werden, wobei zur korrekten Trennung auch chemische Kenntnisse erforderlich sind, denn Pappkarton ist etwas anderes als laminierter Pappkarton, das heißt solcher mit einer unsichtbaren Kunststoffschicht, während Kunststoffabfälle als solche in «PE», «PP» und «PS» zu unterteilen sind.

Die Abholung all dieser «Wertstoffe» erfolgt nach kosmisch komplizierten Rhythmen, zum Teil aber auch gar nicht, weil es zur Bürgerpflicht geworden ist, sowohl die drastisch steigenden Gebühren für die Abfuhr zu bezahlen als auch die eigenen Abfälle selber zu irgendwelchen Sammelstellen zu kutschieren. Das ist freilich nicht ohne Reiz, denn auf solchen Recyclinghöfen kann man was erleben.

Der steuernzahlende Stadtidiot, der sich mit seinem PKW auf dieses Territorium vorwagt, bemerkt zunächst, dass es durch einen stacheldrahtbewehrten Zaun gesichert ist wie militärisches Gelände. Dazu passt der Ton der Zurechtweisung, in dem er meistens angeherrscht wird von Wertstoffoffizieren, die über seinen Unrat zu Gericht sitzen. Sie kommentieren seine mangelhaften Kenntnisse der Metallurgie, weil er Weißblech und Aluminium vermischt hat, sie kritisieren seinen an einigen verpönten Abfällen ablesbaren Lebensstil und sie entscheiden über Annahme oder Zurückweisung der Fracht. Der Mensch lernt, sich für seinen Müll zu schämen, und empfindet es am Ende als unverdiente Gnade, wenn er ihn überhaupt loswird.

An diesem Punkte angekommen, ist es verwunderlich, dass keine Revolte ausbricht. Niemand dreht durch und beginnt, seine Abfälle auf dem Rathausplatz öffentlich aufzuessen. Stattdessen findet das ganze Wahnsystem aus Brauner Tonne, Gelbem Sack und Grünem Punkt in der Bevölkerung enorme Zustimmung. Letztes Jahr warfen die Deutschen mehr als fünfeinhalb Millionen Tonnen Verpackungsmüll und noch etwas mehr Altpapier in die entsprechenden Behälter ein. Nicht selten wird der Verpackungsmüll sorgfältig mit warmem Wasser und sogar mit Spülmittel gewaschen, bevor er in den Gelben Sack kommt, obwohl es mittlerweile von Amts wegen heißt, dass das nicht nötig sei, nachdem es jahrelang von Amts wegen geheißen hatte, dass Essensreste zu entfernen seien.

Es bleibt auch ruhig im Lande, obwohl inzwischen jeder weiß, dass mit der so genannten Entsorgung und angeblichen Verwertung dieser Wertstoffe ein ungeheures Schindluder getrieben wird. Zum Beispiel ist die Wiederaufarbeitung von Plastikabfällen bei uns in großindustriellem Umfang immer noch ein holder Traum. Und wenngleich die Kunststoffmüllexporte ins Ausland inzwischen drastisch zurückgegangen sind und die damit verbundenen Skandale wohl der Vergangenheit angehören, so verlocken die enormen Verwertungszuschüsse, die vom Grünen Punkt an die Abnehmer solcher Abfälle gezahlt werden, allemal zu abenteuerlichen Konstruktionen. Manche der vorgeschlagenen Wiederaufarbeitungsverfahren könnten von Baron Münchhausen zum Patent angemeldet worden sein; andere funktionieren zwar, führen aber zu vollkommen nutzlosen Produkten, so dass ein erheblicher Teil der besagten Verwertungszuschüsse in die verzweifelte Anstrengung, einen Absatzmarkt zu schaffen, investiert werden muss.

In jedem Fall wäre es billiger, den Plastikmüll in einer hochmodernen Verbrennungsanlage zu verfeuern. Von einer Belastung für die Umwelt kann beim gegenwärtigen Stand der Verfahrenstechnik keine Rede mehr sein. Trotzdem gilt die Müllverbrennung in Umweltschützerkreisen immer noch als großes Tabu. In der Tat fürchten sie zu Recht, dass, wenn man diesen Weg einschlüge, die Sinnlosigkeit der Anstrengungen, den Müll zu waschen, zu sortieren und zu horten, dann offensichtlich würde.

Der ökonomische und ökologische Unsinn, der aus der doktrinären Ablehnung der Müllverbrennung resultiert, ist in Sachen Altpapier noch drastischer. Denn wegen seines hohen Heizwertes eignet es sich besonders gut als Brennstoff, der in den zunehmend unterversorgten Verbrennungsanlagen dringend gebraucht wird. Diese Perspektive darf man allerdings den braven Bürgern, die ihre Zeitungsstapel zum Container schleppen, nicht zumuten. Stattdessen wachsen riesige Übermengen von Altpapier an, die der Recyclingmarkt nicht aufnimmt und die den Preis des Stoffs unterminieren. Da Papier mittlerweile auch nicht mehr auf die Mülldeponie gebracht werden darf, weil es ja zur Kategorie «Wertstoffe» gehört, bleibt nur die langfristige Lagerung in geschlossenen Hallen. Auch das wird finanziert vom Grünen Punkt.

Jeder kennt dieses Lizenzsiegel der Firma DSD (die Abkürzung steht für «Duales System Deutschland»). Der Grüne Punkt hat einen globalen Siegeszug hinter sich; er ist mit etwa 450 Milliarden verkauften Einheiten pro Jahr zum weltweit meistgenutzten Markenzeichen avanciert. Wer in Süditalien eine Flasche Wasser oder in England einen Schokoriegel kauft, entgeht nicht dieser Ying-und-Yang-artigen Vignette, auf der sich zwei Pfeile umeinander biegen: Werde, was du warst - diese Recyclingphilosophie ist freilich den Konsumenten in Süditalien oder England nicht nur schnuppe, sondern, da sie eben aus Deutschland stammt, auch ein bisschen suspekt.

Was nämlich in Deutschland wirklich los ist, sehen sie bei jedem noch so kurzen Besuch: Schon am Flughafen und auf Bahnhöfen stoßen sie auf vielfach unterteilte Mülleimer mit obskuren Handlungsanweisungen, und an den Autobahn-Rastplätzen werden sie von großen Schildern umständlich darauf aufmerksam gemacht, dass hier die Regeln des Recyclings gelten. Beeindruckt von dem so dokumentierten deutschen Sauberkeitsbewußtsein lassen sie sich nieder, um ihre Sandwichs zu verzehren, und stellen zwei Dinge fest: Erstens, der ganze Rastplatz riecht nach Notdurft, zweitens, er ist mit Müll übersät. Denn erstens ist Deutschland zu arm, um wie andere zivilisierte Länder das Toilettenhäuschen zur Grundausstattung eines Autobahnparkplatzes zu machen, und zweitens wächst offenbar doch in der Bevölkerung eine Art Müllverzweiflung.

Der an den Autobahnen eingesammelte Müll besteht, wie aus einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen hervorgeht, in wachsendem Maß aus Siedlungsabfällen, die nicht auf Reisen anfallen. Und in Regionen mit hohen kommunalen Müllgebühren finden die Straßenwärter besonders viel Hausmüll. Mag sein, dass manchen Bürger die schiere Not dazu treibt, sich seines Drecks auf diese Weise zu entledigen; andere vollführen damit vor allem einen privaten Befreiungsschlag gegen den Gruppenzwang des deutschen Müllkonsenses, den sie als diktatorisch und totalitär empfinden. Mit Recht: Ohne diesen Gruppenzwang, ohne diese Orwellsche Diktatur des Gemeinwohls käme eine mehr als vier Milliarden Mark pro Jahr verschlingende Veranstaltung wie das Duale System gar nicht zustande.

Wie aber konnte es gelingen, das ganze Volk mit dem Thema Abfall derart zu hypnotisieren und in geistige Geiselhaft zu nehmen, dass es sich freiwillig zum Handlanger der Müllabfuhr beziehungsweise des Entsorgungsgewerbes macht? Die Frage zielt auf die tieferen Gründe für den exorbitanten Stellenwert der Umweltschutzthematik überhaupt bei uns. Wie kommt es, dass Deutschland auf diesem Gebiet eine solche Führungsrolle erlangte? Die Bundesrepublik ist ja nicht soviel verdreckter als andere Länder, dass man hier mit dem Aufräumen hätte beginnen müssen. Und es ist auch nicht anzunehmen, dass die Deutschen klüger, reifer oder einsichtiger wären als andere Nationen, die um ihren Müll weniger Aufhebens machen.

Nein, unsere Abfall-Obsession hat und braucht gar keinen konkreten Grund. Im Gegenteil: Je sauberer die Umwelt objektiv wird, desto stärker beherrscht uns die Vorstellung der Verschmutzung, und diese Müll-Metaphysik eignet sich hervorragend zum Ausüben von gesellschaftlichem Druck. Darin sind wir Deutsche schließlich auch Weltmeister. Die induzierte Notstandsstimmung, die jeden Einzelnen so reagieren lässt, als wohnte er neben einer schwelenden und übervollen Deponie, liefert die nötige psychische Energie, um nicht nur sich selbst die sonderbarsten und bei wachem Bewusstsein eigentlich inakzeptablen Pflichten aufzuerlegen, sondern auch die Mitmenschen entsprechend zu maßregeln.

So kommt es, dass sämtliche an diesem gespenstischen Gesellschaftsspiel beteiligten Parteien mehr an der dauerhaften Bewirtschaftung des Müllproblems interessiert sind als an der Beseitigung von Abfällen. Denn wie schon im Zusammenhang mit Plastik und Papier erwähnt, ist die Beseitigung durch konsequente Anwendung der Verbrennungstechnologie auf weitaus wohlfeilere Weise möglich als durch jedes andere Verfahren. Bei über 800 Grad Celsius lässt sich beinahe alles zu Wasser, Kohlendioxid und Schlacke reduzieren. Die Schlacke, die nur noch fünf Volumenprozent und ein Drittel des Müllgewichtes hat, kann mit verfügbarer Deponietechnik problemlos endgelagert werden.

Endlagerung ist jedoch für die Öko-Nomenklatur ein genauso böses Reizwort wie Verbrennung. Denn einerseits geht dabei der schönste Aspekt der Müll-Metaphysik verloren: nämlich die Auferstehungsphantasie und der Glaube an das ewige Leben. Die quasireligiöse Inbrunst, mit der die stoffliche Verwertung unserer Abfälle gepredigt wird, hat schon etwas Verräterisches; wer genau hinhört, der spürt, dass hinter der Vorstellung von Wiederaufbereitung der Gedanke von Wiedergeburt steckt. Kein Wunder, dass den Mülldebatten immer so ein theologischer Tonfall eigen ist, es handelt sich um rezyklierte Religionsreste. Andererseits ist die Umweltschutzideologie auch ein Ausläufer der marxistischen Kapitalismuskritik, wie sie vor dreißig Jahren in Mode kam. Sie ist geprägt von einer tiefen Konsumfeindlichkeit, weil die Genüsse der Warenwelt das ohnehin falsche Bewusstsein der Menschen benebeln. Folglich gilt es, den Konsumgenuss zu hemmen und zu hindern, wo man ihn trifft, und die Verteufelung der Verpackungen mit ihrem Verführungscharakter hat dabei höchste strategische Bedeutung. So findet sich selbst in der großen Brockhaus-Enzyklopädie unter dem Stichwort «Müllverbrennung» ein argumentativer Ausrutscher, der tief blicken lässt. Und zwar wird als ein Nachteil der Beseitigungsmethode der daraus möglicherweise resultierende "Anstieg des Verbrauchs- und Wegwerfverhaltens" der Bevölkerung genannt. Im Klartext: Jede Lösung des Müllproblems ist schlecht, da sie die Menschen von einer Gewissenslast befreit.

Vor diesem Hintergrund dürfen wir sicher sein, dass die Gedankenpolizei der guten Gesinnung hierzulande noch für geraume Zeit aus Abfall Politik macht. Denn das ist auch eine deutsche Besonderheit: Während das Feld des Politischen anderswo durch ökonomische und soziale Visionen bestimmt wird, haben wir hauptsächlich eine Welt ohne Wirtschaft und ohne Gesellschaft im Auge, eine Welt vor allem für Bakterien, Pilze und Gewürm: die Welt als Biotonne.

DER UMWELTSCHUTZ

Immer wieder kommen Menschen in Berührung mit der Natur und verändern sie ständig. Leider wirkt es sich negativ auf die Natur aus. Die Umwelt wird sehr oft von Menschen verschmutzt Das geschieht nicht nur wegen der Touristen, die im Wald Müll hinterlassen. Infolge des technischen Fortschrittes entwickeln sich immer neue Industriezweige, neue Technologien. Indu­striestädte entwickeln sich sehr schnell, und die Autos ver­schmutzen auch die Luft. Noch vor kurzem war die Verschmut­zung kein großes Problem, heutzutage ist dieses Problem sehr akut geworden. Die Umweltschützer schlagen Alarm. Luft, Wasser und Boden sind für die Existenz aller Lebewesen unentbehrlich. Die Verschmutzung von Luft kann eine oder meh­rere Krankheiten zur Folge haben und sogar den Tod verursa­chen. Das verschmutzte Wasser vergiftet Fische und andere Wassertiere, auch der Mensch kann dadurch krank werden. Auf dem verschmutzten Boden wachsen keine Pflanzen. Außerdem sieht die vergiftete Natur nicht gerade schön aus. Das Problem des Umweltschutzes ist kaum aus der Welt zu schaffen. Außer­dem ist der technische Fortschritt für den Menschen genau so wichtig, wie die frische Luft und reine Natur. Die Autos ver­schmutzen die Luft, ermöglichen aber den Menschen, sich schneller zu bewegen. Die Betriebe verschmutzen sowohl die Luft als auch das Wasser, schaffen aber Arbeitsplätze für die Menschen, die nötige Waren produzieren. Die Düngemittel sind sehr wichtig für die Landwirtschaft, können aber den Boden zerstören. Irgendwie muss also das Gleichgewicht gefunden werden. So müssen zum Beispiel die Menschen aufhören, viele nützliche Sachen zu verwenden, falls diese für die Umwelt große Schäden bedeuten. Die Mehrheit der Menschen will es natürlich nicht. Es gibt auch eine andere Möglichkeit, die Ver­schmutzung teilweise zu reduzieren. Die Wissenschaftler und Ingenieure können verschiedene Wege zur Reduzierung der Umweltverschmutzung einschlagen. Neue Filter und Kläranla­gen müssen entwickelt werden. Die Regierung kann auch ver­schiedene Gesetze in Hinsicht auf die Reduzierung der Umweltverschmutzung verabschieden.

  • FRAGEN ZUM TEXT.

l . Wie kommt es, dass der Mensch die Natur verschmutzt? 2. Warum schlagen Umweltschützer Alarm? 3. Was kann die Umweltverschmutzung zur Folge haben? 4. Welche Auswege gibt es aus dieser Situation? 5. Welche Maßnahmen können von der Regierung getroffen werden?

DER UMWELTSCHUTZ IN DER BRD

Die aktive Tätigkeit der Menschen kann sich auf die Natur negativ auswirken. Der Mensch mischt sich in die Natur inten­siv ein und denkt sehr selten daran, welche Folgen es für ihn haben kann. Diese Tätigkeit kann sogar zur ökologischen Tra­gödie in der ganzen Welt führen. Es gibt schon genug Beispie­le dafür: absterbende Wälder, drohende Klimaveränderungen, Treibhauseffekt, die wachsenden Müllberge, verseuchtes Was­ser, verpestete Luft, vergifteter Boden, die aussterbenden Pflanzen- und Tierarten, Krankheiten der Menschen usw. Wie in allen großen Industrieländern gibt es auch in Deutschland die Umweltschutzprobleme, die sehr akut sind. Die Luft- und Gewässerverschmutzung, Lärm, Abfalle und vieles anderes gehören dazu. Der Umweltschutz in der Bundesrepublik Deutsch­land hat ein hohes Niveau erreicht, das ist international aner­kannt. Viele Maßnahmen zu den Umweltschutzzwecken werden ergriffen. Die Aufgabe des Umweltschutzes wurde zum Staats­zweck. In der Verfassung ist geschrieben: «Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die na­türlichen Lebensgrundlagen.» Das ist richtig. Man muss immer an Nachkommen denken und dieses normale gesunde Leben ermöglichen. Drei Prinzipien leiten die Umweltpolitik der Bundesregierung: das Vorsorgeprinzip, das Verursacherprinzip, das Kooperationsprinzip. Das heißt, an der Lösung von Umwelt­problemen nehmen der Staat, die Wirtschaft und die Bürger teil. Jeder, der die Umwelt belastet, ist verantwortlich und zahlt die Kosten zur Beseitigung der Umweltschäden. In Deutschland hat sich die moderne Umweltschutzindustrie sehr entwi­ckelt. Sie bietet die fortschrittlichen Techniken zur Verhinde­rung oder Beseitigung von Umweltschäden an. In den neuen Bundesländern sind die Umweltschutzprobleme noch akuter geworden. Die Herstellung gleichartiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland ist das Ziel der Bundesregierung. In Deutschland gibt es 11 Nationalparks, viele Naturparks und Naturschutzgebiete. Das Land beteiligt sich auch an den inter­nationalen Umweltschutzprogrammen sehr aktiv sowie an der Umweltpolitik der UNO und der EU.

  • FRAGEN ZUM TEXT.

1. Welche Folgen kann die Einmischung des Menschen in die Natur haben? 2. Was gehört zu Merkmalen einer ökologischen Katastrophe? 3. Was wird von dem Staat zur Vorbeugung ökologischer Pro­bleme unternommen? 4. Welche Prinzipien leiten die deutsche Umweltpolitik? 5. An welchen internationalen Unweltschutzprogrammen be­teiligt sich Deutschland?

  • ÜBERSETZEN SIE DIE SÄTZE INS RUSSISCHE UND BILDEN SIE DIE DIALOGE.

Die Umwelt wird belastet. Der Mensch stört das Gleichgewicht der Natur. Die Natur wird vom Menschen ausgebeutet. Der Mensch verändert die Umwelt. Die Umwelt muss für künftige Generationen erhalten werden. Die Umwelt wird verschmutzt, verseucht. Die Umweltverschmutzung ist ein großes Problem. Unser Wirtschaftssystem verstärkt die Abfallprobleme. Die Eingriffe des Menschen bedrohen / gefährden die natürlichen Kreisläufe. Jeder Bürger erzeugt eine große Menge (von) Hausmüll. Greenpeace ist eine internationale Organisation zum Schutz der Umwelt. Sie führt verschiedene Aktionen durch. Das Klima ändert sich. Man spricht vom so genannten «Treibhauseffekt». Die Ozonschicht wird zerstört, schrumpft. Das führt zur Bildung der Ozonlöcher. Der Säuregehalt in Regen-, Schnee- und Nebelniederschlägen erhöht sich. Mehrere Tier- und Pflanzenarten, die in das Rotbuch eingetragen sind, sterben aus. Seltene Pflanzen sterben aus. Es fällt saurer Regen. Schadstoffe vergiften die Natur. Die Polkappen schmelzen ab. Der Meeresspiegel steigt an. Die Tropenwälder/Regenwälder werden vernichtet, abgeholzt. Wasserläufe sind verschmutzt. Die Bevölkerungszahl nimmt rasch zu. Toxische / Giftige Abfallprodukte wie Atom-, Industriemüll werden exportiert. Es werden Maßnahmen zum Umweltschutz ergriffen. Es werden rohstoffsparende Technologien erarbeitet.

TIERGÄRTEN UND IHRE AUFGABEN

Der Tiergarten hat sehr wichtige Aufgaben. Vor allem hat sich ein Tiergarten der naturkundlichen Volksbildung zu widmen. An keiner anderen Stelle kann man so viel über Tiere lernen und erforschen. Hier kennt man in den meisten Fällen jedes Tier und kann gesicherte Aussagen über Lebensdauer, Fortpflanzungsalten und -dauer machen. Es ist längst bekannt, dass die Beobachtungen über das Leben der Tie­re im Zoo der Rettung vom Aussterben bedrohter Tiere dienen. Die genaue Kenntnis der Lebensweise der Tiere hat eine große Bedeutung für ihre Haltung und Zucht. In schnellem Tempo verringert sich jährlich die Anzahl der frei lebenden Arten. Und nur die Zoogärten können die vom Aussterben bedrohten Arten retten.

Kenntnisse auf dem Gebiet der Verhaltenswissenschaften sind nicht nur für denjenigen wichtig, der mit gesunden Tieren umzugehen hat. Auch der Tierarzt braucht zur Diagnosestellung die Verhaltens­analyse als Voraussetzung. Das hilft ihm die Abweichung vom Nor­malfall bestimmen.

Für die in Zoologischen Gärten arbeitenden Veterinärmediziner ist es darum wichtig, bei ihrer täglichen Runde das gesunde Tier zu sehen und zu beobachten.

Die Verhaltenswissenschaften im Dienste der Veterinärmedizin ermöglichen dem Tierarzt auch eine optimale ärztliche Betreuung von Wildtieren in Reservaten.

Mit der Kenntnis der Lebensweise der Tiere wächst auch die Mög­lichkeit der Integration artverwandter Fachgebiete. So beteiligen sich die Mitarbeiter der Tiergärten am Landwirtschaft- und Natur­schutz ihrer Heimat.

Ein moderner Tiergarten hat unter allen Umständen dem Natur- und Tierschutz zu dienen. Ein guter Teil der täglichen Arbeit ist tä­tiger Natur- und Tierschutz.

Tag für Tag werden die natürlichen Heimstätten der Wildtiere eingeengt, wird ihre Zahl reduziert. Heute schon besitzt z.B. der Zoo Prag mehr Wildpferde, als wahrscheinlich noch in freier Wildbahn leben. Im Zoo Leipzig kommen mehr Mandschutiger zur Welt als im Ussuri- und Amurgebiet. Der Davidshirsch wäre ohne Tiergartenhaltung längst ausgestorben, der Wisent ebenfalls. Immer mehr Groß­tierarten finden ihre Zuflucht hinter den Mauern der Tiergärten. Der Wisent z.B. konnte schon wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Er ist als geret­tet anzusehen. Ähnliches gilt für die Hawaiigans und den Trompeter­schwan.

Die Anzahl von Zoologischen Gärten nimmt auf allen Kontinen­ten zu.

  • BEANTWORTEN SIE DIE FRAGEN.

1. Welche Aufgaben hat der Tiergarten? 2) Wozu dienen die Beo­bachtungen über den Tieren im Zoo? 3) Wofür sind die Kenntnisse auf dem Gebiet der Verhaltenswissenschaften wichtig? 4) Was braucht der Tierarzt zur Diagnosestellung? 5) Wozu dient die Kenntnis der Lebensweise der Tiere? 6) Worin besteht die tägliche Arbeit im moder­nen Tiergarten? 7) Welche Tierarten leben in den Zoos? 8) Welche Tiere sind heute als gerettet anzu­sehen?

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