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1867 - Norddeutscher Bund

1867 - Gründung des Norddeutschen Bundes - Bundesstaat von 22 Mittel- und Kleinstaaten sowie freien Städten nördlich der Maillinie – mit Otto von Bismarck als Bundeskanzler.

1.3.2. Norddeutscher Bund (1866–1871)

1866 wurde zunächst als Militärbündnis der Norddeutsche Bund gegründet. Er bekam 1867 eine Verfassung, die ihn zum Bundesstaat machte.

Die Gründung des Bundes als souveränen Gesamtstaat zum 1. Juli 1867 unter preußischer Führung leitete die sogenannte kleindeutsche Lösung ein. Diese zielte entsprechend der Intention Bismarcks auf eine staatliche Einigung deutscher Einzelstaaten unter der Hegemonie Preußens ohne die damalige Großmacht Österreich.

1870- 1871. Deutsch-französischer Krieg

Frankreich tritt Elsas und Lothringen an Deutschland ab. Noch während der Belagerung von Paris fand am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles die Proklamation des preußischen Königs Wilhelm zum Deutschen Kaiser statt.

1.3.3. Deutsches Kaiserreich (1871–1918)

Das Deutsche Reich wurde nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 und der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. vom ehemaligen Amt des Vorsitzenden des Bundesrates zum Deutschen Kaiser im Spiegelsaal von Versailles ausgerufen.

Otto von Bismarck hatte als preußischer Ministerpräsident auf die Reichsgründung hingewirkt, maßgeblich die Verfassung entworfen und wurde nun erster Reichskanzler.

S eine Politik stützte die Macht des monarchischen Staates, war aber flexibel und letztlich zwiespältig. Gegen die katholische Kirche führte er einen sogenannten Kulturkampf, in dessen Folge sogar Bischöfe inhaftiert wurden; inhaltlich waren die entsprechenden Gesetze (zur Schule, zur Ehe) oft eher liberal. Um die Liberalen zu schwächen, führte Bismarck bei Reichstagswahlen das demokratische Wahlrecht für alle Männer ein. Nationalliberale waren andererseits

lange Zeit Partner Bismarcks.

Deutsches Kaiserreich, 1871–1918

Er bekämpfte die Sozialdemokratie seit 1878 mithilfe der Sozialistengesetze, versuchte aber, die Arbeiter durch eine moderne Sozialgesetzgebung an den Staat zu binden.

S eine anfangs aggressive Außenpolitik änderte sich ab der Reichsgründung zu einer Bündnispolitik, die ein defensives Bündnissystem schuf, mit Deutschland als halbhegemonialer Macht in der Mitte Europas. Frankreich wurde isoliert und ermutigt, sich auf seine Kolonien (und nicht auf das verlorene Elsass-Lothringen) zu konzentrieren.

Reichsgründung im Schloss Versailles, 1871.

Bismarck wird erster Reichskanzler.

  • Dem Erwerb eigener Kolonien und später sogenannter Schutzgebiete stand Bismarck aber skeptisch gegenüber.

  • Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Kolonialpolitik deutscher Kaufleute führten trotzdem dazu, dass auf der Berliner Kongokonferenz 1884 eine Gruppe Deutscher sich bei der Teilung Afrikas Gebiete zusprach, sodass das Deutsche Reich in den Kreis der Kolonialmächte eintrat, nachdem schon in den frühen 1880er-Jahren deutsche Vereine Territorien in Afrika und Asien erworben hatten.

Im „Dreikaiserjahr 1888 kam Wilhelm II. an die Macht. Er zwang Bismarck 1890 zum Rücktritt und forderte für das wirtschaftlich und militärisch aufgestiegene Deutsche Reich die Anerkennung der bisherigen Großmächte, vor allem Englands. Dies wurde oft harsch vorgetragen mit dem Wunsch nach einem ebenbürtigen „Platz an der Sonne“ und drückte sich auch im Erwerb von Kolonien und dem Aufbau einer Flotte aus.