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Учебное пособие 700395.doc
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      1. Riebensdorf am Don (Woronesher Gebiet)

Aus den für die Wolga vorgesehenen Kolonisten wurde eine Gruppe in das Gebiet des Fürsten Tewjaschew geleitet. Hier am Ufer des Flußes Sosna errichteten sie den Ort Riebensdorf.

Damit ist der Weg dieser Kolonisten abgesteckt. Aus Süddeutschland kommend gingen sie in dänische Dienste, um dort das Moor trocken zu legen. 1765 bewegten sie sich nach St. Petersburg, um von hier auf dem Wasserweg der Wolga in Richtung Saratow zu fahren. Wahrscheinlich sind sie bis Nishnii Nowgorod gekommen.

„Ich nehme an, dass sie von hier mit dem Schlitten südwärts gefahren sind. Bruno Adler schreibt in seinem Bericht, sie seien über Moskau und Tula nach Woronesh gefahren und hätten hier nach Land gefragt“ (Gerhard Lang: Kolonisten aus Jütland in Riebensdorf// wolgadeutsche.ru/lang/Riebensdorf.htm )

Wie auch an der Wolga finden sich in Riebensdorf Kolonisten, die schon vorher zusammen waren. Nach der ersten Revision siedelten hier 71 Familien, darunter 109 Kinder. Es stammen in Riebensdorf 30 Familien aus Jütland (Dänemark) und bestehen aus den ersten Kolonisten, die der dänische König 1759 in sein Land rief.

Mit dem Vergleich der Familienangaben aus Dänemark und der Siedlungsliste in Riebensdorf habe ich in dieser Arbeit die Familien zusammengestellt. Durch die unterschiedlichen Angaben zu den einzelnen Familien gibt es auch unterschiedlich starke Wahrscheinlichkeit der Zuordnung (Gerhard Lang: Kolonisten aus Jütland in Riebensdorf// wolgadeutsche.ru/lang/Riebensdorf.htm )

      1. Verbreitung der Deutschen - Die Völker Europas (Karte von 1914)

1. In Österreich-Ungarn leben die Deutschen geschlossen in den Alpenländern, in Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Kärnten, den Norden der Steiermark, den größten Teil Tirols und auf der Sprachinsel Gottschee im Herzogtum Krain.

Zerstreut unter den

  • Tschechen Böhmens und Mährens mit den Mittelpunkten Prag, Brünn, Iglau,

  • in Ungarn (den Westen sowie verschiedenen Sprachinseln im Süden Ungarns, Banat)

  • in Siebenbürgen unter dem Namen Sachsen (Hermannstadt, Kronstadt).

2. In Russland

  • den Ostseeprovinzen

  • am Nordrand des Schwarzen Meeres

  • die Wolga-Kolonien (Gegend von Saratow)

3. Im übrigen Europa

  • in England 100 000

  • in Frankreich 100 000

  • in Dänemark 50 000

  • in Rumänien 50 000

  • in Bosnien 30 000

  • in Italien 25 000 u.a. die "7 Gemeinden" nördlichen von Vicenza und die "13 Gemeinden" bei Verona

  • in der Türkei 15 000

Nach Ungarn und Siebenbürgen wurden Deutsche, u.a. auch Bergleute von Harz, schon im 12. Jahrhundert durch den damaligen Ungarkönig (Geisa II.) gerufen. Zurzeit (1906) haben sie dort schwer um ihr Volkstum gegen Magyaren (Ungarn) und Rumänen zu ringen, ebenso die in Böhmen zerstreuten Deutschen gegen die Tschechen.

Die russischen Ostseeprovinzen erhielten ihre deutsche Bevölkerung zur Zeit der Herrschaft des Deutschen Ordens (1502 - 1562). Sie bildet hier in erster Linie den Stand der Großgrundbesitzer.

  • Die Wolga-Kolonien wurden durch Katharina II. (1762 - 1796),

  • die Kolonien in Bessarabien durch Alexander I. (1801-1825) ins Leben gerufen.

Seit längerer Zeit werden auch in Russland die Deutschen, namentlich in den Ostseeprovinzen, hart bedrückt, um sie zur Annahme der russischen Sprache und Religion zu zwingen. In den Ostseeprovinzen treten dazu augenblicklich (1905/1906) noch die Gräuel der Revolution, in der sich der Hass der Letten gegen die deutschen Grundbesitzer richtet.