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Учебное пособие 700395.doc
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  • In der Shell -Jugendstudie bezeichnen Sie die Jugend 2006 als «pragmatische Generation unter Druck». Wie gehen Jugendliche mit dem Druck um?

  • Schätzungsweise sind zehn bis 15 Prozent der Jugendlichen schwer belastet. Der Druck sucht sich ein Ventil. Wer es nicht schafft, die Herausforderungen zu bewältigen, wird unter Umständen psychisch krank, greift zu Drogen oder wird gewalttätig. Im Osten Deutschlands äußern sich 57 Prozent der Jugendlichen unzufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie. Das ist ein Warnsignal. Aufgabe der Politik muß sein, der jungen Generation glaubwürdig entgegen zu treten und Räume zu schaffen, wo sie ihre Wünsche und Bedürfnisse artikulieren kann.

  • In Frankreich kam es zu schweren Ausschreitungen benachteiligter Jugendlicher in den Vorstädten. Nacht für Nacht wurden Autos in Brand gesetzt. Ist Ähnliches in Deutschland zu erwarten?

  • Ganz so dramatisch ist die Lage noch nicht. Bei uns sind junge Migranten, von denen die Proteste in Frankreich überwiegend ausgingen, nicht ganz so stark benachteiligt, was Wohnungen und Arbeitsplätze angeht. Auch in der allgemeinen Jugendarbeitslosigkeit-Statistik liegt Deutschland im europäischen Vergleich noch im besseren Drittel. Dies erklärt, warum hier nicht Hunderttausende Schüler und Studenten auf die Straße gehen und gegen Arbeitsmarktreformen demonstrieren, wie es in Frankreich im März 2006 zu beobachten war.

  • In Deutschland haben 20 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. Wie sieht ihr Verhältnis zu den «deutschen» Jugendlichen aus? Gibt es Spannungen zwischen Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, oder ist die Herkunft für die junge Generation kein Thema?

  • Die junge einheimische Bevölkerung hat sehr viel weniger Vorurteile gegenüber Migranten als die ältere - aber einige doch. So ist zum Beispiel gegenüber der letzten Shell Studie 2002 der Anteil derer, die sich gegen weitere Migrationen nach Deutschland aussprechen, spürbar angestiegen. Der Grund liegt eindeutig in der verschlechterten Ausbildungs- und Berufsperspektive. Damit ist auch klar, wo die politische Herausforderung liegt!

  • Politiker aller Parteien haben angesichts der drohenden Überalterung der Bevölkerung die Familie als großes Thema entdeckt. Wird diese Familien verbundene junge Generation wieder mehr Kinder in die Welt setzen?

  • Genau das Gegenteil ist der Fall! Zwar sind 72 Prozent der Überzeugung, daß man eine Familie braucht, um wirklich glücklich zu leben. Doch wirtschaftliche Zwänge und Zukunftsangst halten viele vom Schritt zur Gründung einer eigenen Familie ab. Dabei spielt auch eine Rolle, daß Mädchen die Jungen in Sachen Bildung überholt haben. Die meisten jungen Frauen wünschen sich zwar Kinder, doch ihnen ist bewußt, daß Familie und beruflicher Erfolg schwer zu vereinbaren sind. Außerdem fehlt meist ein zur Arbeitsteilung bereiter Partner. Um die Jugend auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, ist deshalb auch eine gezielte Jungenförderung notwendig, die ein flexibleres Bild des Mannes vermittelt.

1.10.5. Sport

Sport hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. 2007/08 waren etwa 27,5 Millionen Deutsche in 91.000 Turn- und Sportvereinen organisiert.[81] Die überwiegende Anzahl der Sportvereine sind im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammengefasst.

Die beliebteste Sportart in Deutschland ist Fußball. Über 6,68 Millionen Mitglieder und fast 180.000 Mannschaften (Stand: 2009) sind im Deutschen Fußball-Bund organisiert, der die Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 ausrichtete und weltweit einer der größten und erfolgreichsten Sportfachverbände ist. Deutschland ist bisher das einzige Land, das im Fußball sowohl bei den Frauen als auch den Männern Europa- und Weltmeister werden konnte.

Deutschland ist Dritter im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele.

Die Handball-Bundesliga wird oft als die beste Spielklasse der Welt angesehen, die Herren-Nationalmannschaft wurde 2007 zum dritten Mal Weltmeister. Beinahe 850.000 Mitglieder gehören rund 4.600 Vereinen an (Stand: 2009). Der Dachverband des deutschen Handballs ist der Deutsche Handballbund.

I m Feldhockey wurde Deutschlands Herrenmannschaft 2002 und 2006 Weltmeister sowie 1972, 1992 und 2008 Olympiasieger. Die Damen wurden 2004 ebenfalls Olympiasieger.

Zu den ältesten Sportarten zählt das Sportschießen. Der Deutsche Schützenbund hat etwa 1,5 Millionen Mitglieder. Insgesamt gibt es deutschlandweit etwa sechs Millionen Sportschützen.

Basketball und Eishockey werden zunehmend beliebter, sind jedoch in Bezug auf die Fernsehzuschauerzahlen und die Medienpräsenz nicht mit dem Fußball zu vergleichen. Im Bas-

7-maliger Formel 1 Weltmeister, Michael Schumacher

ketball ist der deutsche Dirk Nowitzki, der 2007 zum MVP (wertvollster Spieler) in der nordamerikanischen Profiliga NBA gewählt wurde, einer der besten Spieler der Welt. Zuvor gelang es in den 1990er-Jahren Detlef Schrempf als Deutscher den Sprung in die NBA. Zu seiner Zeit war Schrempf der beste deutsche Basketballspieler.

T ennis erlebte in den 1980er- und 1990er-Jahren durch die Erfolge der deutschen Berufssportler Michael Stich, Boris Becker und Steffi Graf einen Boom, hat seitdem aber wieder etwas an Popularität verloren.

Beim Motorsport richtet sich das öffentliche Interesse besonders auf die Formel 1 und die DTM, wo deutsche Fahrer jeweils Spitzenerfolge

Deutschland ist die erfolgreichste Nation

der Olympischen Winterspiele seit 1990 (Biathletin Uschi Disl).

erzielen, insbesondere MercedesGP-Pilot Michael Schumacher, der mit sieben Weltmeistertiteln der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten ist.

D ie Beliebtheit des Radsports hängt in starkem Maße von den aktuellen Erfolgen deutscher Fahrer ab. Rudi Altig (in den 1960er-Jahren) und Jan Ullrich (Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre) gehören zu den erfolgreichsten Radsportlern der Welt.

Laufsport ist eine der weitverbreiteten Hobbyaktivitäten (Berlin-Marathon)

Auch im Boxen kann Deutschland auf Erfolge zurückblicken. Herausragende Sportler waren unter anderem Max Schmeling, Henry Maske und Regina Halmich.

Im Tischtennis gilt Timo Boll als einer der besten Spieler der Welt.

Große Erfolge konnten deutsche Sportler auch in weiteren Sportarten wie Fechten, Reiten, Ringen, Rudern, Kanusport, der Leichtathletik und im Schwimmsport erreichen.

Im Wintersport sind deutsche Sportler ebenfalls sehr erfolgreich. Im Bobsport, Rennrodeln, Biathlon, Langlauf und Eisschnelllauf konnten sie regelmäßig Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei den Olympischen Spielen gewinnen. Populäre Wintersportarten mit langer Tradition sind auch das Skispringen, bei dem Sven Hannawald und Jens Weißflog Geschichte schreiben konnten, und der alpine Skisport, wo allerdings die Damen deutlich erfolgreicher abschneiden als die Herren.