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Text № 16. Wie partnerschaft gelingt?
Die
partnerschaftliche Kommunikation ist ein zentraler Pfeiler für
Beziehungsglück
Die Forschung zeigt deutlich, dass sich die Kommunikation unzufriedener oder scheidungsgefährdeter Paare von der glücklicher Paare mit guter Prognose unterscheidet und dies bereits lange vor der Krise, ja meist bereits zum Zeitpunkt des Eingehens der Beziehung.
Wie unzufriedene Paare und zufriedene Paare kommunizieren: Unzufriedene Paare kennzeichnen sich durch einen stärkeren Austausch von negativen Kommunikationsinhalten (Abwertungen, sarkastische, verächtliche Bemerkungen, Nichtübereinstimmungen, Zurückweisungen, Rückzugsverhalten usw.). Verbale Äußerungen sind häufig mit nonverbal negativen Botschaften (Gestik, Mimik, Körperhaltung etc.) gekoppelt. Während zufriedene Paare z.B. häufiger verbal negativ und nonverbal positiv auf ihren Partner eingehen (z.B. eine Kritik wird mit einem verzeihenden Lächeln begleitet), zeigen unzufriedene Paare das gegenteilige Muster (eine verbal positive Botschaft wird mit nonverbal negativen Signalen begleitet; z.B. ein Kompliment an den Partner wird während des Zeitungslesens gemacht). Gleichzeitig liegt eine höhere Diskrepanz zwischen beabsichtigtem Inhalt (dem, was man dem Partner sagen möchte) und der wahrgenommenen Wirkung vor. Unzufriedene Paare beurteilen positiv gemeinte Kommunikationsinhalte ihres Partners häufiger neutral oder negativ. Zufriedene Paare dagegen zeichnen sich aus durch mehr positive Affekte (Wärme, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit etc.)
Eine
kompetente Stressbewältigung ist ein weiterer zentraler Pfeiler für
Beziehungsglück
Es gilt daher, auch den eigenen Umgang mit Stress zu verbessern. Wichtig ist dabei vor allem das gemeinsame Bemühen, Stress als Paar zu bewältigen. Partner sollen sich gegenseitig mitteilen können, was sie belastet, wie sie sich fühlen und wie es ihnen geht. Gleichzeitig sollten sie darauf zählen können, dass der andere bei der Bewältigung des Problems mithilft und einen unterstützt. Ebenso sollten gemeinsame Sorgen und Nöte zusammen besprochen und zu bewältigen versucht werden. Je besser Paare mit Stress umgehen können, desto günstiger ist ihre Beziehungsqualität und der Verlauf der Partnerschaft und desto geringer ist das Scheidungsrisiko. Zufriedene und unzufriedene Paare unterscheiden sich bezüglich ihres Umgangs mit Stress erheblich.
Kompetenzen
sind wichtig
Eine zufriedenstellende Partnerschaft zu führen braucht Kompetenzen, um Alltagsschwierigkeiten überwinden zu können und die Anforderungen der Partnerschaft zu meistern. Paare müssen mit verschiedenen Entwicklungsaufgaben umzugehen imstande sein, Schwierigkeiten überwinden und an diesen Aufgaben wachsen können. Die Forschung gibt klare Hinweise darauf, welche Kompetenzen ausschlaggebend für eine glückliche Partnerschaft sind. Es sind dies im Wesentlichen drei:
angemessen miteinander kommunizieren zu können (Kommunikationskompetenzen),
Alltagsprobleme effizient zu lösen (Problemlösekompetenzen);
Alltagsstress wirksam bewältigen zu können (Stressbewältigungskompetenzen).
Der Umgang mit Stress spielt dabei bei allen Punkten eine zentrale Rolle. Es gibt etliche Paare, die durchaus angemessen miteinander kommunizieren können und auch Probleme gut zu lösen imstande sind. Doch häufig brechen diese Kompetenzen unter Stress ein. Stress bewältigen zu lernen ist daher auch für die Aufrechterhaltung der beiden anderen Kompetenzen zentral.
Worauf sollten Paare sonst noch achten?
Ein weiterer Punkt, der zur Erreichung des Beziehungsglücks von Bedeutung ist, betrifft die eigenen Erwartungen an die Partnerschaft und den Partner. Häufig sind diese Erwartungen sehr hoch, manchmal auch unrealistisch und für den anderen schwer zu erreichen. Ferner gilt es zu bedenken, dass sich die beiden Partner im Verlauf der Partnerschaft entwickeln und häufig nach Jahren nicht mehr die gleichen Personen sind wie damals, als man sich kennengelernt hatte. Diese Entwicklung kann mit den eigenen Erwartungen kollidieren oder diese Erwartungen an die Partnerschaft verändern und damit deren Erreichung erschweren oder verunmöglichen. Es gilt nicht nur, die Erwartungen an die Partnerschaft realistisch zu halten, sondern auch zu erkennen, dass eine Partnerschaft einer kontinuierlichen Entwicklung unterworfen ist und beide Partner miteinander Schritt halten müssen. Dazu gehört zum einen das Interesse für den anderen und seine Entwicklung, zum anderen jedoch auch die Fähigkeit, sich selber zu entwickeln und diesen Entwicklungsprozess beiden gleichermaßen zuzugestehen.
Die Partner sollten nicht versuchen, den anderen nach den eigenen Vorstellungen formen oder verändern zu wollen. Verhaltensweisen oder Eigenschaften des Partners, die sehr störend sind und mit denen nur schwer gelebt werden kann, sollen angesprochen und der Wunsch nach Veränderung geäußert werden. Was allerdings nicht verändert werden kann, muss bis zu einem gewissen Grad akzeptiert werden. Durch diese Haltung wird Veränderung häufig einfacher möglich, weil kein Druck besteht, dem man nicht gewachsen ist oder gegen den man sich auflehnt. Eine glückliche Partnerschaft zu führen ist damit immer auch ein Balanceakt zwischen dem Stellen von Forderungen und dem Schließen von Kompromissen. Beides sollte möglich sein.
Texterläuterungen
ein zentraler Pfeiler für Beziehungsglück |
оплот счастливых отношений |
unzufriedene oder scheidungsgefährdete Paare |
недовольные пары или пары на грани развода |
Paare mit guter Prognose |
пары с хорошим будущим |
Zeitpunkt des Eingehens der Beziehung |
момент начала отношений / вступления в отношения |
der Austausch von negativen Kommunikationsinhalten |
обмен сообщениями с негативным содержанием |
Abwertungen, sarkastische, verächtliche Bemerkungen, Nichtübereinstimmungen, Zurückweisungen, Rückzugsverhalten |
негативная, уничижительная оценка, саркастические, презрительные замечания, несогласие / несовпадение, отталкивание, установка на ответную реакцию (когда платят другому той же монетой) |
negative Botschaften |
негативное сообщение, послание |
eingehen (auf Akk.) |
1) принимать во внимание, входить в положение, остановиться (на вопросе), подходить к кому-либо, чему-либо каким-либо образом, учитывать (интересы другого); 2) соглашаться, пойти на что-либо |
die Diskrepanz zwischen beabsichtigtem Inhalt und der wahrgenommenen Wirkung |
несоответствие между предполагаемым содержанием сообщения и его воздействием (на партнёра) |
die Zärtlichkeit |
нежность |
Stress als Paar bewältigen |
преодолевать стресс вместе, как пара |
zählen auf (Akk.) |
рассчитывать на кого-либо, что-либо |
der Verlauf der Partnerschaft |
развитие партнерских отношений |
das Scheidungsrisiko |
риск развода |
die Alltagsschwierigkeiten überwinden |
преодолевать повседневные трудности |
die Anforderungen der Partnerschaft meistern |
отвечать требованиям партнёра, справляться … |
an den Aufgaben wachsen |
Взрослеть / развиваться / становиться опытнее благодаря задачам / при решении задач |
ausschlaggebend sein |
иметь решающее значение |
Die Kompetenzen brechen unter Stress ein. |
Компетенции утрачиваются при стрессе / в стрессовом состоянии / Компетенции уничтожаются стрессом. |
die Aufrechterhaltung der anderen Kompetenzen |
сохранение других компетенций |
die eigenen Erwartungen an die Partnerschaft und den Partner |
собственные ожидания, связываемые с партнёром и партнёрством |
mit den eigenen Erwartungen kollidieren |
сталкиваться с собственными ожиданиями |
erschweren, verunmöglichen |
затруднять, делать невозможным |
Die Partnerschaft ist einer kontinuierlichen Entwicklung unterworfen. |
Партнёрские отношения подвержены постоянным изменениям. |
miteinander Schritt halten |
идти в ногу друг с другом |
zugestehen (vt) |
признавать что-либо |
den anderen nach den eigenen Vorstellungen formen, verändern |
лепить, изменять другого согласно собственным представлениям |
akzeptieren (vt) |
принимать (соглашаться, считать приемлемым) |
der Druck |
давление |
sich auflehnen gegen (Akk.) |
восставать, протестовать против чего-либо, |
ein Balanceakt zwischen dem Stellen von |
сопротивляться, противиться, возмущаться |
Forderungen und dem Schließen von Kompromissen |
балансирование между постановкой требований и заключением компромиссов |
1. Lesen Sie den Text. In wie viele Teile könnten Sie den Text einteilen? Betiteln Sie jeden Abschnitt. Zu jedem Abschnitt notieren Sie die Wörter, die Ihnen inhaltlich am wichtigsten erscheinen. Versuchen Sie anhand dieser Schlüsselwörter den Textablauf zu rekonstruieren.
2. Schreiben Sie eine Inhaltsangabe. Berücksichtigen Sie dabei folgende Regeln:
Aufbau: Die Inhaltsangabe beginnt immer mit einer Einleitung (ein oder zwei Sätze). Darin werden genannt:
die Textsorte
der Autor
der Titel
die Quelle, falls sie bekannt ist
die Thematik des Textes (In dem vorliegenden Text geht es um …; Die Thematik des Textes ist …
Die Zeitform – Präsens
Man darf nicht verwenden: direkte Rede (falls nötig, dass-Sätze)
Erzählerperspektive: Er-Erzählung
Zum Beachten:
Umfang – 200–250 Wörter
Die Inhaltsangabe ist keine Nacherzählung. Sie ist auf das Wichtigste beschränkt. In der Inhaltsangabe darf nicht eigene Einstellung genannt werden. Man soll den Inhalt mit eigenen Wörtern wiedergeben. Dabei können W-Fragen nennen.
3. Schreiben Sie den Text in Form eines Interviews mit einem eventuellen Partner, ohne dass die wichtigen Informationen aus dem Text verloren gehen.
4. Aufgabe zum Simulieren einer Gesprächssituation: Besprechen Sie (als Moderator oder einer der Talkgäste) mit den Gästen einer Talk-Show das Thema: “Nicht nur Seitensprünge, mangelnde Anerkennung Ihrer beruflichen Fähigkeiten und niedriges Einkommen können Ihr Beziehungsglück stören!”.
5. Sie haben einige Texte über Partnerschaft, zwischenmenschliche Beziehungen gelesen. Studieren Sie alle diese Texte gründlich noch einmal durch (Texte 13 –16) und versuchen Sie diese zu resümieren. Die Ergebnisse müssen Sie in tabellarischer Form abfassen. Sie könnte z. B. folgender Weise gestaltet werden:
Was kann die Partnerschaft stören? |
Was kann die Partnerschaft fördern? |
? |
? |
? |
? |