Fahrfreude statt Ferienfrust

Der richtige Leihwagen macht den Urlaub perfekt

Mit dem Autoschlüssel in der Hand steigt die Vorfreude auf schmale Küstenstraßen, einsame Sandstrände oder einen Städteurlaub. Doch unter den Autovermietern gibt es schwarze Schafe. In der Sendung ARD Buffet gab Thorsten Link aus der SWR-Redaktion Auto und Verkehr Urlaubern Tipps rund um das Leihauto für die Ferien.

Pech hatte eine London-Urlauberin, die ihr Erlebnis per Telefon in der Sendung schilderte. Am Stand ihres Autovermieters wurde ihr schlicht erklärt, die von ihr gebuchte Fahrzeugkategorie sei angeblich nicht mehr zu haben. Spätabends und müde vom Flug stand sie vor der Wahl, ein größeres und teureres Auto zu akzeptieren - oder keines zu nehmen.

"Eine typische Masche", sagt Thorsten Link. Wer Zeit hat, solle vom Vertrag zurücktreten und vor Ort bei anderen Mietwagenfirmen ein Auto suchen. Eine andere Möglichkeit ist, sich vom Vermieter schriftlich bestätigen zu lassen, dass die gebuchte Fahrzeugkategorie nicht da ist. Dann den größeren Wagen unter Vorbehalt bezahlen und nach dem Urlaub reklamieren.

Unverbindliche "bestätigte Buchung"

Das klappt aber nur, wenn der Vermieter bei der Buchung eine bestimmte Fahrzeugkategorie verbindlich zugesichert hat. Hertz unterscheidet in seinen Geschäftsbedingungen zum Beispiel zwischen "garantierten" und "bestätigten" Buchungen. Letztere ist nur eine Art Absichtserklärung. Der Kunde muss keine Gebühr dafür zahlen und kann es sich anders überlegen. Umgekehrt kann er aber auch den Vermieter nicht zwingen, das Geschäft tatsächlich abzuschließen.

Nur in einigen Ländern hat sich der Verleiher dazu verpflichtet, für bestätigte Buchungen auch Fahrzeuge bereit zu halten - weil es dort gesetzlich vorgeschrieben ist und ihm ansonsten Geldstrafe drohen. Auch bei Europcar lohnt ein Blick ins Kleingedruckte. Wer hier ohne Angabe von Kreditkartendaten reserviert, bekommt das gewünschte Auto nur pünktlich zur Abholzeit garantiert. Eine Stunde später verfällt der Anspruch darauf.

Im Reisebüro lässt sich zur Traumreise gleich der Mietwagen mit buchen - die einfachste Möglichkeit. Und nicht unbedingt die teuerste, da die Reiseveranstalter große Kontingente an Mietwagen einkaufen, mit den entsprechenden Rabatten. Wer sich selbst um einen Leihwagen kümmern will, kann bei Onlineportalen wie www.billiger-mietwagen.de oder mietwagen.check24.de Preise und Konditionen verschiedener Anbieter vergleichen.

Erst vergleichen, dann buchen

Wer am Urlaubsort bucht, sollte auch dort mehrere Angebote einholen. Thorsten Link hat das zusammen mit einem Kamerateam am Flughafen von Palma de Mallorca getan - und bekam Preise von 43 Euro bis 135 Euro plus Standortzuschlag genannt.

Auch das Angebot an der Hotelrezeption ist manchmal alles andere als ein Schnäppchen. Manchmal reichen schon ein paar Schritte zum nächsten Anbieter um die Ecke, um ein günstigeres Alternativangebot einzuholen.

Das Kleingedruckte lesen

Dabei zählt aber nicht nur der Preis, sondern auch das Kleingedruckte. Teuer zu stehen kommt einen womöglich die falsche Versicherung. Selbst auf Mallorca werden noch Leihwagen nur mit Haftpflichtversicherung angeboten - also ohne Teil- oder Vollkasko. In der Türkei ist die Deckungssumme bei einem Unfall auf 14.000 Euro begrenzt. Das ist viel zu wenig, wenn bei einem Unfall Personen verletzt werden und hoher Sachschaden entstanden ist. Bei der Buchung sollte deshalb eine sogenannte "Mallorca-Police" abgeschlossen werden. Damit wird eine Haftung nach deutschem Standard garantiert.

Besser ohne Selbstbeteiligung

Bei der Kaskoversicherung sollten Urlauber die Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung wählen. Dann ist klar: der Mieter muss für Kratzer und Beulen nichts zahlen, egal ob sie von ihm stammen oder einem Vormieter.

Vorsicht ist geboten bei vorausgefüllten Verträgen, dann sind gerne unnötige Extras wie eine Reifenversicherung mit angekreuzt. Mietwagenfirmen können verlangen, dass die Leihgebühr per Kreditkarte und nicht mit Bargeld oder EC-Karte bezahlt wird. Wer keine Kreditkarte hat, sollte sie rechtzeitig beantragen.

TEXT 9