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Der Tourismus in Berlin vі

Auf allen Touren dabei ist Melanie Knies Hündin Gioia, die zum Therapiehund ausgebildet wurde. Mit ihrem Angebot möchte Knies ein negatives Bild von Berlin entkräften, das einige Besucher aus Westdeutschland haben. Zum Beispiel würden manche Touristen glauben, Kreuzberg sei gefährlich. Ein Ehepaar aus dem Sauerland konnte Knies bereits vom Gegenteil überzeugen. Die Stadtführerin, die auch Öffentlichkeitsarbeit für ein Restaurant in Mitte macht und mit ihrem Hund für Therapiestunden eingesetzt werden möchte, sieht ihre Rundgänge als zusätzliches Standbein. Selbstständig möchte sie sich damit nicht machen. „Ich hätte gerne pro Woche einen Termin. Bei drei Touren pro Woche müsste jemand dazukommen“, sagt sie. Auch die Wissenschaft arbeitet an neuen Konzepten im Umfeld des Tourismus. So entwickeln Forscher des Fraunhofer Anwendungszentrums für Logistiksystemplanung und Informationssysteme (Ali) an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus derzeit eine neue Informations- und Serviceplattform für Touristen.

„Tourist“ soll die Besucher einer touristischen Region bedarfsbezogen und aktuell via Smartphone oder über ein Terminal mit touristischem Input versorgen. Das System könnte auch für die Tourismuswirtschaft von Interesse sein: Durch den Datenaustausch zwischen Nutzer und Portal lassen sich Touristenströme messen und Bewegungsprofile erstellen. Aus diesen virtuellen Fußabdrücken können touristische Betriebe laut Ali-Forscherin Anke Jäckel Schlüsse darüber ziehen, ob ihr Angebot „richtig“ präsentiert ist und die gewünschte Zielgruppe erreicht – und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. Das System könne den Besucherandrang bei Großveranstaltungen wie Konzerten besser kalkulieren und so Sicherheitsrisiken minimieren. Auch die Umwelt könne von dem Portal profitieren, sagt Jäckel: Touristenströme könnten beispielsweise in Naturschutzgebieten so gelenkt werden, dass die Umwelt möglichst wenig Schaden nimmt.

Aber lassen sich Touristen überhaupt in ihre Pläne hineinreden? „Der Besucher darf sich natürlich nicht kontrolliert führen“, sagt Jäckel. „Die Akzeptanz eines solchen Systems hängt stark davon ab, ob dem Touristen alternative Routen vorgeschlagen werden.“ Ob „Tourist“ ankommt, wollen die Ali-Forscher im kommenden Frühjahr im Rahmen eines Pilotprojektes in einer deutschen Tourismusregion testen – wo genau, steht noch nicht fest.

Visit Berlin-Chef Burkhard Kieker rechnet fest damit, dass die Berlin auch in Zukunft ein Touristenmagnet bleiben wird und sich die Branche weiter positiv entwickeln wird. „Das Beste steht der Stadt noch bevor“, sagt er. „Wir haben die richtige Struktur dafür.“

Mitarbeit: Constance Frey und Ulrike Thiele

Mit freundlicher Genehmigung von Berlin Maximal. Mehr zum Thema ab Freitag in der Printausgabe des Wirtschaftsmagazins für den Mittelstand der Region Berlin.

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