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Neue Wünsche - neuer Tourismus?

Insgesamt hat in den fortgeschrittenen Industrieländern die überragende Bedeutung der Arbeit für die Lebensführung der Menschen zugunsten der freien Zeit abgenommen. Übergreifende Veränderungen der Werthaltungen und Bedürfnisse führen im Zusammenhang mit der Ausdifferenzierung verschiedenartiger Lebensstile zu einer immer stärkeren Diversifizierung des Freizeitverhaltens - und des entsprechenden Angebots auf dem Markt. Erwartet wird ein Nebeneinander sich teilweise widersprechender Wertorientierungen und eine Vielfalt von Lebensstilen. Sie spiegeln sich in den Wunsch- und Bedürfnisstrukturen der Touristen wider: Anspruchsvolle, preissensible und multioptional agierende Kunden mit vielschichtigen, komplexen und in Teilen widersprüchlichen Konsum- und Lebensstilen machen es den touristischen Leistungsanbietern immer schwerer, das Verhalten der Konsumenten zu antizipieren und das Angebot entsprechend auszurichten. Die Tourismuswirtschaft muß sich zukünftig noch stärker auf einen "hybriden Verbraucher" einstellen, dessen Reiseentscheidungen und Urlaubsaktivitäten zunehmend komplexer werden.

Mit der allgemein wachsenden Anspruchshaltung - auch an Service und Qualität der touristischen Infrastruktur - werden die Ansprüche an den Urlaub immer ambitionierter, wird die Inszenierung der Urlaubswelten aufwendiger. Der Urlauber der Zukunft erwartet Perfektion und Illusionierung. Gleichzeitig rückt der Wunsch nach Authentizität und Subjektivität des Erlebten in den Vordergrund. Je mehr die Reiseziele austauschbar und je ähnlicher sich viele Angebote werden, desto stärker betonen Urlauber ihre Individualität.

Tourismus und Umwelt - ein Dilemma

Der weltweite Tourismus findet im Schatten zunehmender anthropogener Umweltprobleme statt. Hierzu trägt auch der Tourismus bei. In vielfältiger Weise führen menschliche Aktivitäten zu einer fortschreitenden Belastung der Atmosphäre und Biosphäre, wie z.B. zu Klimawandel, Ozonabnahme, Bodendegradationen, Verlust der Biodiversität, Übernutzung der Weltmeere, Verminderung des Wasserangebots und erhöhtem Wasserverbrauch. Grundlage für den Tourismus ist aber eine intakte natürliche, bauliche und soziale Umwelt. Ein nicht gestörter Naturhaushalt, "ursprüngliche Landschaften" und eine artenreiche Flora und Fauna sind für viele Länder touristische Attraktionen. Diese werden weltweit zunehmend gefährdet, zum einen als Folge unabhängig vom Tourismus sich vollziehender Prozesse, zum anderen aufgrund nicht angepaßter Nutzung der Ressourcen durch den Tourismus selbst

Aus globaler Perspektive wird sich in Zukunft insbesondere die Frage stellen, inwieweit ein weiteres Wachstum des Flugverkehrs ökologisch vertretbar ist. Nach den Kriterien der räumlichen und zeitlichen Reichweite der Wirkung kommt der Lösung der Probleme des Flächenverbrauchs und des Verlustes der Biodiversität in massentouristisch genutzten Gebieten eine hohe Priorität zu. Dem Ressourcenverbrauch an Energie, Stoffen und Materialien durch die steigenden Ansprüche der Touristen an die Ausstattung der touristischen Infrastruktur kann eine mittlere Priorität zugewiesen werden. Weitere nicht zu vernachlässigende Probleme verbinden sich mit dem Abwasser- und dem Abfallaufkommen in den Zentren des Massentourismus. Will der Tourismus seine Grundlage nicht untergraben, werden gemeinsame, weltweite Anstrengungen in Wirtschaft und Politik nötig sein.

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