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Der Tourismus in Berlin іі

Die Hochkultur: Damit ist Berlins reichhaltiges musisches, künstlerisches und museales Angebot gemeint. Mehr als 1000 davon bietet die Stadt pro Tag. Alleine drei Opernhäuser, 150 Theater, Konzerthäuser und Kabaretts gibt es in der Hauptstadt. Wer gerne ins Museum geht, hat in Deutschlands Kapitale ebenfalls die Qual der Wahl: Mit seinen rund 200 Museen und Gedenkstätten bietet Berlin ein Angebot für alle Altersklassen und Interessenslagen. Unangefochtener Publikumsrenner in dieser Sparte ist seit Jahren das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel mit dem weltberühmten Pergamonaltar, gefolgt vom Alten und dem Jüdischen Museum. Auch das wiedereröffnete Neue Museum muss regelmäßig Besucher vertrösten, weil die Kartenkontingente erschöpft sind.

Auch abseits klassischer Sehenswürdigkeiten gibt es in Berlin jede Menge zu entdecken. Visit Berlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker verweist etwa auf die Gärten der Welt in Marzahn, den Wannsee, den Stadttteil Köpenick und die Berliner Wasserlandschaften. „Da kann man mehr machen“, sagt Kieker. Zum Teil hätten Touristen aber schon entdeckt, dass Wasser ein Trumpf dieser Stadt sei: „Deswegen schippern viele durch die Innenstadt“, sagt Kieker.

Damit all diese Touristen gerne wiederkommen, will Kieker nun Stadtplaner bei der Erstellung des neuen Tourismuskonzepts hinzuziehen: „Zum Beispiel muss geklärt werden, ob es an touristischen Hot Spots genügen Toilettenhäuschen oder Flächen für Restaurants gibt“, sagt er.

Klassische Orte der Subkultur sind die Clubs der Stadt. Sie sind längst nicht mehr ausschließlich Treffpunkt zum Trinken und Tanzen, sondern bieten dem Publikum auch Lesungen, Konzerte oder Kleinkunst. Soziologen merken allerdings skeptisch an, dass es mit Berlins vielgepriesener Subkultur bald vorbei sein könnte, weil immer mehr solcher Institutionen großen Immobilienprojekten weichen müssen – die Wissenschaft nennt diesen Effekt Gentrifizierung. Jüngst ereilte dieses Schicksal die „Bar 25“, in der jahrelang nicht nur junge Berliner sondern auch viele ausländische Gäste die Nächte durchgefeiert hatten. Burkhard Kieker von Visit Berlin glaubt trotz dieses und anderer Gentrifizierungsbeispiele nicht, dass die Subkultur in der Hauptstadt verschwinden, und damit eine wichtige Einkommensquelle der Tourismusbranche versiegen könnte. Das Bohemian-Leben nach Vorbild der Pariser zwanziger Jahre werde es in Berlin noch lange geben, ist Kieker überzeugt.

Rund 40 Prozent der ausländischen Touristen sind laut einer BTM-Gästebefragung aus dem Jahr 2008 jünger als 30 Jahre und kommen in erster Linie in die Stadt, um das Berliner Nachtleben zu genießen. Die deutschen Berlin-Besucher, die rund 60 Prozent der Gäste ausmachen, sind deutlich älter – im Schnitt 45 Jahre.

Berlin hat bei jungen Menschen einfach den Ruf, cool zu sein“, erklärt Arne Krasting. Er ist Geschäftsführer der Firma Zeitreisen Veranstaltungs- und Projektmanagement, die seit zehn Jahren Führungen durch Berlin anbietet. Das wilde Szene-Berlin sucht diese Touristengruppe seiner Einschätzung nach am Mauerpark, das coole Leben am Prenz-lauer Berg. Die Bewohner und Gewerbetreibenden der Kieze stehen den jungen Besuchern nicht immer gastfreundlich gegenüber, weiß Krasting. In bestimmten Gegenden sei der Ansturm von besonders vielen jungen Menschen „ein Problem“. So wehrten sich einige Kneipiers an den touristischen Hotspots Oranienburger Straße und Simon-Dach-Straße gegen junge Touristengruppen – und ließen sie nicht in ihre Lokale. Insgesamt sei diese Klientel für die Stadt aber ein Segen, sagt Krasting: „Diese jungen Touristen werden in fünf oder zehn Jahren immer noch unsere Gäste sein“, sagt er. Da sich mit der Zahl der Besuche und der Zeit das Interesse der Touristen ändert, könnte es also gut sein, dass die Menschen, die heute in angesagte Clubs gehen, in zehn Jahren eine Opern- oder Theatervorführung besuchen.

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