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Конспекты лекций_Теоретическая грамматика.doc
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Das Wortartensystem von Johannes Erben.

Ähnlicherweise klassifiziert die deutschen Wortarten Johannes Erben. Er bemüht sich auch um seine eigene Terminologie. Er kommt auf der Suche nach einer neuen Klassifikation der Wortarten zu 5 Wortklassen: das zustand- oder vorgangschildernde Aussagewort (Verb), das Nennwort (Substantiv), das charakterisierende Beiwort (Adjektiv, Adverb, Numerale), das Fügewort (Präpositionen, Konjunktionen), das größenbezügliche Formwort (verschiedene Pronomina einschließlich des Artikels).

Die Einteilungen der Wortarten von Glinz und Erben stehen einander sehr nahe. Sie decken sich in vielem mit dem Unterschied, dass Erben die Interjektion als eine selbständige Wortart überhaupt nicht anerkennt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Erben die Numeralien nicht zum Pronomen, sondern zum Adjektiv zählt.

Gemein für Glinz und Erben ist, dass sie das Verb als die allerwichtigste Wortart betrachten. Sie schreiben dem Verb die entscheidende Rolle im Satz zu, indem sie meinen, dass das Verb allein schon den Satz bildet. Glinz nennt das Verb “das satzbildende Wort” oder “das Leitglied”, Erben – „den prädikatbildenden Kern”. Beide Sprachforscher unterstreichen die satzbildende Rolle des Verbs. Das Verb allein bildet den Satzkern. Die traditionelle Grammatik betrachtet als Satzkern das Prädikat und das grammatische Subjekt zusammen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kategorie der Wortarten ein grundlegender Begriff für die gesamte theoretische Grammatik ist. Sie ordnet den Wortschatz der Sprache in Wortklassen und ermöglicht dadurch die Beschreibung ihres Funktionierens im Kommunikationsprozess. Nicht alle Probleme sind in der Wortartentheorie endgültig gelöst. Viele Probleme bedürfen einer weiteren Untersuchung.

Literatur

Moskalskaja 1971: 44-57.

Admoni 1966: 60-66.

Абрамов 1999: 25-33.

Schmidt 1967: 72-73.

Deutschunterricht 1966, № 6. ( Sieh: W. Flämig).

Them 3: Grammatische Kategorien der Wortarten (Substantiv, Verb, Adjektiv)

Das Substantiv.

Thema: Das Substantiv Allgemeine Charakteristik. Die grammatische Kategorie

Des Genus

Gliederung:

  1. Allgemeine Charakteristik des Substantivs als einer Wortart.

  2. Die Kategorie des Genus. Die Meinungsverschiedenheiten in bezug auf diese Kategorie. Das Genus und der Sexus, die Beziehungen zwischen ihnen.

  3. Die Faktoren, die das Zuschreiben des Genus beeinflussen.

  4. Formale Mittel zur Angabe des Genus.

  5. Die Funktionen des Genus im Deutschen im Vergleich zum Russischen.

Allgemeine Charakteristik des Substantivs als einer Wortart. Das Substantiv ist neben dem Verb eine sehr wichtige Wortart. In der Sprache machen die Substantive mehr als die Hälfte des gesamten Wortschatzes aus. Oft werden sie Hauptwörter genannt (Walter Jung). Wilhelm Schmidt definiert das Substantiv wie folgt:

Das Substantiv ist die Wortart, die ein Ding bezeichnet oder etwas so darstellt, als ob es ein Ding wäre.

Der verallgemeinerte grammatische Bedeutungsgehalt des Substantivs ist die Bedeutung eines Dinges, eines Gegenstandes, einer Größe, also einer Substanz. Daher die Bezeichnung dieser Wortart.

Für alle Substantive ist gemeinsam, dass sie eine nominative (benennende) Funktion erfüllen, d.h. sie benennen die Gegenstände und Erscheinungen der objektiven Welt. Das Substantiv als eine allgemeine Kategorie verfügt über 4 partikulare grammatische Kategorien. Das sind:

1. die Kategorie des Genus (des grammatischen Geschlechts)

2. die Kategorie des Numerus (der Zahl )

3. die Kategorie des Kasus

4. die Kategorie der Bestimmtheit / Unbestimmtheit

Die Kategorie des Genus. Das Genus ist das grammatische Geschlecht des Substantivs. Die deutsche Sprache verfügt über 3 Genera: das Maskulinum, das Femininum, das Neutrum. Das Genus ist eine Eigentümlichkeit des Substantivs, sein ständiges Charakteristikum. Das ist eine alternative Kategorie, d.h. jedes Substantiv gehört unbedingt einem der 3 Genera an.

Es sei betont, dass nicht alle Sprachforscher die Kategorie des Genus akzeptieren. O.I. Moskalskaja erkennt diese Kategorie nicht an. Sie meint, das Genus sei ein unveränderliches Charakteristikum des Substantivs. Die Existenz dreier Genera kommt auf das Indoeuropäische zurück. Sie ist aber keinesfalls absolut, d.h. es gibt Sprachen, die diese Kategorie überhaupt nicht kennen, z.B. die Turksprachen, die ugrafinnischen Sprachen. Auch in der indoeuropäischen Sprachfamilie zeigt das Genus Verfallerscheinungen. So ist das Genus im Englischen verlorengegangen. Die heutigen romanischen Sprachen weisen nur 2 Genera auf: das Maskulinum und das Femininum.

Vom grammatischen Geschlecht (Genus) ist das natürliche (biologische) Geschlecht grundsätzlich zu unterscheiden, auch der Sexus genannt. Das Genus ist eine sprachliche Kategorie, der Sexus liegt in der außersprachlichen Realität. Zwischen Genus und Sexus gibt es aber bestimmte Beziehungen, und zwar bei den Lebewesen. Das grammatische Geschlecht stimmt bei den Lebewesen meistenteils mit dem natürlichen Geschlecht überein. Vgl.: der Stier, der Ochs – die Kuh; der Onkel - die Tante; der Vater – die Mutter; der Sohn – die Tochter usw. Die überwiegende Mehrzahl der männlichen Lebewesen sind auch aus grammatischer Sicht Maskulina, die überwiegende Mehrzahl der weiblichen Lebewesen sind Feminina.

Das schließt aber nicht aus, dass zwischen Genus und Sexus bei den Lebewesen manchmal auch Widersprüche bestehen. Die normative Grammatik nennt das Ausnahmen. Vgl: das Mädchen, das Weib, das Frauenzimmer, der Weisel (Bienenkönigin), die Drohne (männliche Biene, die auf Kosten der anderen Bienen lebt).

Es gibt auch die Fälle, wo bei den Lebewesen nur das Genus unterschieden wird, der Sexus aber nicht, z.B. der Mensch, die Person, die Persönlichkeit, die Katze, die Maus, die Biene, die Laus, das Pferd, das Reh usw.

Das Zuschreiben des Genus. Was leblose Dinge betrifft, so wird ihnen das grammatische Geschlecht einfach zugeschrieben. Vgl.: das Heft, der Garten, das Buch , die Periode, die Diele, das Zimmer, die Komponente usw.

Vor allem wirken beim Zuschreiben des Genus 2 Faktoren: der wortbildende Faktor und der semantische Faktor.

Der wortbildende Faktor besteht darin, dass der Typ der Wortbildung oder wortbildende Elemente (Suffixe, Präfixe) über das Genus entscheiden. So sind z.B. alle substantivierten Verballstämme meist Maskulina: der Lauf, der Gang, der Schritt usw. Alle substantivierten Infinitive sind dagegen Neutra: das Leben, das Hören, das Sehen, alle substantivierten Numeralien sind Feminina: die Eins, die Zwei, die Drei usw.

Der semantische Faktor besteht in folgendem: die Zugehörigkeit des Wortes zu dieser oder jener semantischen Gruppe bestimmt das Genus dieses Substantivs.

Männlich sind z.B.: die meisten größeren Lebewesen (der Löwe, der Adler, der Elefant), größere Zeiträume : Jahreszeiten, Monate, Wochentage (der Sommer, der April, der Montag usw.), die meisten Bergnamen (der Harz, der Brocken, der Alp, der Olymp), die Benennungen der Winde, Himmelsgegenden, Niederschläge (der Taifun, der Osten, der Schnee, der Tau usw.), die meisten Gesteinsnamen (der Sand, der Granit, der Schiefer, der Stein usw.).

Weiblich sind: kleinere Lebewesen (die Mücke, die Taube, die Biene usw.), die meisten Blumen- und Bäumenamen (die Birke, die Tanne, die Tulpe), die meisten deutschen Flußnamen (die Oder, die Spree, die Neiße), die meisten Schiffsnamen (die Rostock, die Leipzig, die Gustloff), substantivierte Grundzahlen (die Eins, die Zehn, die Zwölf).

Sächlich sind: junge Tiere (das Kalb, das Lamm, das Schaf), die meisten Metallbenennungen und chemische Elemente (das Gold, das Silber, das Eisen, das Aluminium, das Blech), die meisten Länder- und Städtenamen (Deutschland, Polen, Köln), die Benennungen von Hotels, Kinos, Cafes (das Korso, das Astoria, das Metropol, das International), alle Diminutive (das Ringlein, das Tischlein, das Händchen, das Türchen usw.).

Formale Mittel zur Angabe des Genus. Die deutsche Sprache verfügt über besondere formale Mittel, die zur Angabe des Genus dienen. Das sind:

* vor allem der Artikel, bei den Wurzelwörtern ist der Artikel das einzige Mittel, das Genus anzugeben (der Tisch, das Dach, die Wand, das Heft, das Buch usw.),

* die Kongruenz, d.h. die Endung des Adjektivs zeigt auf das Genus des Substantivs (ein kleines Kind, ein großer Baum, eine wichtige Aufgabe),

* die Suffixe, die in Bezug auf das Genus eindeutig sind, z.B. die eindeutigen Suffixe Maskulina sind: -er, -ler, -ner, -ling, Lebewesen mit Fremdsuffixen: -et, -at, -ot, -it, -ent, -ant, -ist, -nom, -soph, -or, -är (der Student, der Pilot, der Philosopf) der Usus, eindeutige Suffixe Feminina sind: -ung, -heit, -keit, -igkeit, -schaft, -in, -ei, Fremdsuffixe: -ik, -ie, -tät, -tion, -enz u.a. (die Freiheit, die Übung, die Musik, die Chemie), eindeutige Suffixe Neutra sind: -um, -chen, -lein (das Museum, das Städtchen, das Mädchen, das Brüderlein).

* der Kontext erscheint manchmal auch als ein Mittel zur Angabe des Genus. Vgl.: Es geht um ein Problem. Es geht um einen Film.

Zusammenfassend kann man sagen: Eine bestimmte Anzahl von Substantiven, meist Wurzelwörter, weisen keine formalen Mittel zur Angabe des Genus auf. Der Artikel ist bei diesen Substantiven das einzige Mittel, das Genus anzugeben. Bei vielen Substantiven dagegen kann das Genus nach ihrer morphologischen Struktur bestimmt werden, d.h. nach dem Typ der Wortbildung oder nach den wortbildenden Elementen (vor allem nach eindeutigen Suffixen).

Der Wandel und das Schwanken des Genus. Beide Prozesse – der Wandel und das Schwanken des Genussind miteinander aufs engste verbunden. Das Schwanken des Genus ist oft ein Kennzeichen dafür, das der Wandel begonnen hat. Das Genus schwankt solange, bis sich der Wandel endgültig durchsetzt.

Die Ursachen des Wandels sind verschiedener Art. Oft sind sie mit der Sprachgeschichte verbunden, und zwar mit der Reduktion der deutschen Endvokale (im Auslaut) : a, o, i, e . In den älteren Sprachperioden ging eine bestimmte Anzahl der Substantive auf diese Vokale aus. Dank dem Gesetz der Reduktion wurden diese Vokale zum IэI. Da das –e im Auslaut geschichtlich das Merkmal der Feminina war, so wurden diese Substantive zu den Feminina. Das Gesagte gilt z.B. für die ehemaligen Maskulina: bluome - die Blume; vano - die Fahne; sneck - die Schnecke, sowie für die ehemaligen Neutra: kole - die Kohle; ecke - die Ecke; milze - die Milz.

Aus gleichem Grunde wechselten die ehemaligen Feminina ihr Geschlecht, wenn sie den Endvokal verloren. So waren die heutigen Substantive das Maß und das Banner ursprünglich Feminina. Eine große Rolle spielte dabei das Gesetz der Analogie. Es galt sogar für die Fremdwörter. So sind die französischen Maskulina Unlebewesen mit -e im Auslaut im Deutschen zu Feminina geworden: die Bagage, die Courage, die Zigarre, die Büste u. a.

Andererseits konnten die Maskulina ihr Genus beibehalten, sie sollten aber in diesem Fall das -e im Auslaut einbüßen, z.B.: der Mensch, der Graf, der Fürst, der Zar, der Held usw.

Ähnlicherweise wurde -n zum Merkmal des männlichen Geschlechts. Geschichtlich hatten solche Substantive wie der Garten, der Lappen, der Schinken, der Tropfen, der Balken, der Frieden, der Braten den Vokal -o im Auslaut: garto, lappo, sinko, tropho, balko, friedo, brato.

Der Endvokal -o wurde reduziert. Um ihr Genus beizubehalten, bekamen diese Maskulina den Konsonanten -n im Auslaut. Die Zahl solcher Substantive ist im Deutschen verhältnismäßig groß.

Auf solche Weise ist -e bei den Feminina Unlebewesen zum Merkmal der Feminina geworden, und -n im Auslaut zum Merkmal der Maskulina.

Das Schwanken des Genus. Vom Schwanken des Genus spricht man, wenn ein Wort gleichzeitig in 2 Genera auftritt. Diese Erscheinung ist besonders oft bei den Fremdwörtern zu beobachten, z.B. die lateinischen meterum, literum treten im Deutschen als Neutra das Meter, das Liter und als Maskulina der Meter, der Liter auf. Das lässt sich leicht erklären. Zuerst behalten sie das lateinische Genus bei und bleiben Neutra, dann wechseln sie das Genus, weil -er im Auslaut im Deutschen das Merkmal der Maskulina ist.

Manchmal schwanken die Substantive im Genus bei gleicher Bedeutung. Vgl.: das Bereich, der Bereich, das Meter, der Meter, manchmal gibt es Unterschiede in der Bedeutung, z .B.: das Band – der Band; das Bauer –der Bauer; das Erbe – der Erbe; die Leiter - der Leiter

Die Funktionen des Genus. Das substantivische Genus übt vor allem 2 Funktionen aus: die syntaktische und die semantische.

Die syntaktische Funktion des Genus besteht darin, dass das Genus zur Gestaltung der Substantivgruppe dient. Es verbindet das Substantiv mit dem vorangehenden adjektivischen Attribut. Diese Verbindung äußert sich in ihrer Kongruenz: das vorangehende Attribut kongruiert mit dem Substantiv im Genus. Vgl.: ein kleiner Junge, ein kleines Kind, eine kleine Mappe.

Dabei gilt in der deutschen Substantivgruppe das Gesetz der Monoflexion. Es besteht darin, dass das Genus in der Substantivgruppe nur einmal angegeben wird. Wenn das Genus durch den Artikel angegeben wird, so wird die Endung des Adjektivs neutralisiert:

Die semantische Funktion des Genus besteht darin, dass mit seiner Hilfe die Bedeutungen gleichklingender Wörter unterschieden werden. Vgl.: der Erbe –das Erbe; der Weise - die Weise.