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Конспекты лекций_Теоретическая грамматика.doc
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Министерство образования и науки Российской Федерации

ГОУ ВПО «Хакасский государственный университет им. Н.Ф. Катанова»

Факультет лингвистики и межкультурной коммуникации

031000.62 Филология. Профиль Немецкий язык и литература.

ОПД.Ф.04.03 Теоретическая грамматика

Учебно-методический комплекс по дисциплине

Конспект лекций

(на правах рукописи)

Абакан

1.Конспект лекций составлен в соответствии с рабочей программой дисциплины ОПД.Ф.04.03 Теоретическая грамматика по направлению 031000.62 Филология. Профиль Немецкий язык и литература.

2. Разработчик (и):

Канд. филол. наук, проефссор кафедры немецкой филологии ____________ Савченко В. А.

  1. ПРИНЯТ на заседании кафедры немецкой филологии _______________2010 г. дата

протокол № ____.

Зав. кафедрой немецкой филологии ______________ Г.И. Дорина

Abschnitt I. Grundbegriffe der theoretischen Grammatik

Thema 1: Die theoretische Grammatik als Sprachwissenschaft. Methoden der Beschreibung des Sprachbaus. Morphologie und Syntax. Ihre Beziehungen. Grundbegriffe der theoretischen Grammatik.

Gliederung

1. Die theoretische Grammatik als Sprachwissenschaft. Der Gegenstand der theoretischen Grammatik im Vergleich mit der praktischen Grammatik. 3. Methoden der Beschreibung des Sprachbaus.

2. Grundbegriffe der theoretischen Grammatik:

  1. die Form und die Funktion im grammatischen Bereich;

  2. der Begriff der grammatikalischen Bedeutung;

  3. synthetische und analytische Formen im grammatischen Bereich;

  1. der Begriff der grammatischen Kategorie;

  2. die Klassifikationen der grammatischen Kategorien (auf morphologischer und syntaktischer Ebene).

Die theoretische Grammatik als Sprachwissenschaft. Die praktische (normative) Grammatik befasst sich mit der Frage „wie“, d.h. wie diese oder jene grammatikalische Form gebildet und gebraucht wird. Sie gibt also die Normen der Bildung und des Gebrauchs der grammatikalischen Formen, den Kodex von Regeln und Ausnahmen, die zur Zeit als richtig gelten, ohne sie theoretisch zu erklären.

Die theoretische Grammatik dagegen sucht auf die Frage „weshalb“ zu antworten. Ihre Aufgabe ist, die inneren Gesetze der Sprache zu erforschen und diese oder jene grammatikalische Erscheinung theoretisch zu begründen. Sie analysiert die Gesetzmäßigkeiten der historischen Entwicklung des deutschen Sprachbaus, neue Tendenzen in dieser Entwicklung, den Kampf zwischen alten und neuen Formen.

Seit jeher ist es üblich, die Grammatik in zwei Teile zu gliedern: die Morphologie und die Syntax.Die Grungeinheit der Morphologie ist das Wort mit all seinen Veränderungsformen, die in ihrer Gesamtheit das Paradigma dieses Wortes bilden. In den Bereich der Morphologie gehören: die Lehre vom Wort und den Wortarten (Redeteilen), die Lehre vom Formensystem flektierender Wortarten, die Lehre von den grammatikalischen Kategorien der Wortarten.

Der Gegenstand der Syntax ist der Satz, und zwar solche seine Aspekte wie: die Modellierung der Sätze, die Satzmodalität usw.

Und wohin mit der Wortgruppe? Die Wortgruppe, die aus zwei oder mehreren selbständigen Wörtern entsteht, erscheint als Vermittler zwischen Wort und Satz. Da sie funktional zum Satz neigt, wird sie traditionsgemäß im Rahmen der Syntax erforscht.

Grundbegriffe der theoretischen Grammatik. Form und Funktion im grammatischen Bereich. Die theoretische Grammatik untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Form und Funktion im grammatischen Bereich. Was bedeuten diese Termini?

Unter sprachlicher Form versteht man “wahrnehmbare Reize – Einzelreize oder Reizfolgen-, die den Mitgliedern eines bestimmten Sprachkollektivs zur gegenständigen Verständigung dienen (W.Schmidt). Diese Reize können Morpheme, Wörter, Wortgruppen, Sätze, Satzreihen sein sowie die höchste sprachliche Einheit - der Text.

Die Funktion einer sprachlichen Form ist die durch diese Form erzielte kommunikative Leistung, anders genannt, der kommunikative Effekt.

Z.B. Wenn wir Komm! sagen, so erzielen wir den kommunikativen Effekt, indem wir den Kommunikationspartner zu einer bestimmten Handlung anregen.

Form und Funktion bilden eine unlösliche dialektische Einheit, das sind zwei Seiten ein und derselben Erscheinung. Es gibt keine Form ohne Funktion, ebenso wie keine Funktion ohne Form. Jedes sprachliche Mittel stellt die Einheit von Form und Funktion dar.

Der Begriff der synthetischen und analytischen Form. In der Grammatik unterscheidet man synthetische und analytische Formen. Synthetisch ist die Form, sie eine grammatische Bedeutung innerhalb des Wortes zum Ausdruck bringt, d.h. durch die morphologische Struktur dieses Wortes. Dazu verfügt die deutsche Sprache über bestimmte formale Mittel: Morpheme ( die äußere Flexion) sowie Umlaut, Brechung (die innere Flexion): Tage, Bilder, Frauen, fragte, kam, kürzer, breiter. Analytisch ist die Form, wenn sie eine grammatikalische Bedeutung außerhalb des Wortes zum Ausdruck bringt, d.h. mit Hilfe eines anderes Wortes, welches das Hilfswort heißt: ist gekommen, hatte geschrieben, wird stattfinden, mehr interessant, 2 Stück Brot usw.

Der Begriff der grammatikalischen Bedeutung. Alle sprachlichen Elemente lassen sich in 2 Gruppen einteilen: lexikalische und grammatikalische. Lexikalische Elemente sind die Mittel des Wortbestandes. Grammatikalische Elemente sind das Inventar der Grammatik, weil sie nur zur Wortveränderung der lexikalischen Einheiten dienen.

Die lexikalische Bedeutung ist die Sachbedeutung. Ihr liegt der Begriff von einem Gegenstand oder einer Erscheinung der objektiven Welt zugrunde.

Die grammatikalische Bedeutung ist eine Beziehungsbedeutung. Das sind die Bedeutungen der Kasus, der Zeit, der Komparation, des Modus, der Person usw.

Der Begriff der grammatischen Kategorie.

Die Grammatik operiert mit diesem Begriff auf Schritt und Tritt. Er wird aber unterschiedlich bestimmt und begriffen.

Bei einigen Sprachforschern (Winigradow, Pospelow, Budagow) wird der Begriff der grammatischen Kategorie sehr weit umrissen (Winogradow).

Die anderen Sprachforscher, unter ihnen W.Admoni, O.I. Moskalskaja, versuchen, diesen Begriff etwas enger zu bestimmen. O.I.Moskalskaja definiert die grammatische Kategorie folgenderweise: Die Einheit einer grammatischen Bedeutung und einer grammatischen Form, durch die diese Bedeutung zum Ausdruck kommt, nennt man grammatische Kategorie. W.G.Admoni unterstreicht in seiner Definition den systematischen Charakter dieser Verbindung. Er definiert die grammatische Kategorie wie folgt: „Die grammatische Kategorie existiert dort, wo die grammatische Bedeutung mit der grammatischen Form in systematischer Weise vereinigt wird“.

Jede Sprache verfügt über grammatische Kategorien, die auch den anderen Sprachen eigen sind. Sie sind also allgemein. Die Kategorie der Zeit beim Verb, die Kategorie des Numerus beim Substantiv, die Kategorie der Komparation beim Adjektiv sind in allen Sprachen vorhanden. Sie sind allgemein.

Andererseits gibt es grammatische Kategorien, die in verschiedenen Sprachen unterschiedlich entwickelt sind oder in einer Sprache oder sogar Sprachfamilie fehlen, so z.B. fehlt die Kategorie des grammatischen Geschlechts (Genus) in den Turksprachen und ugrafinnischen Sprachen. Sie zeigt auch im Englischen Verfallerscheinungen. Ähnlich steht es mit der Kategorie des Kasus. Sie ist gut in den slawischen Sprachen entwickelt, etwas schwächer in den germanischen.

Klassifikationen der grammatischen Kategorien. Es gibt verschiedene Klassifikationen der grammatischen Kategorien. Sie werden eingeteilt in:

1) allgemeine und partikulare (allgemein); 2) morphologische und syntaktische (allgemein); 3) objektive und subjektiv-objektive (Peschkowski); 4.) logisch-gr. – kommunukativ-gr. – strukturell-gr. (Admoni); 5) objektiv-gr. – kommunikativ-gr. – formal-gr. (Fontschikow).

Was die 2 letzteren Klassifikationen angeht, stehen sie einander sehr nah. In die erste Gruppe gehören die Kategorien, die unabhängig vom Bewusstsein des Menschen existieren (Zeit, Numerus). In die zweite Gruppe zählen sie grammatische Kategorien, die gerade im Kommunukationsprozess aktualisiert werden (Person, Modus, Emotionalität, Ziel der Aussage, die kommunikative Gliederung des Satzes).

In die dritte Gruppe zählen sie grammatische Kategorien, die formale Beziehungen zwischen den Wörtern des Satzes wiederspiegeln (Wortfolge, Kasus, bei Fontschikow auch das grammatischen Geschlecht (Genus). Mit der Bestimmung des Genus als einer formalen Kategorie kann man kaum einverstanden sein, denn bei den meisten Lebewesen stimmt das grammatische Geschlecht mit dem biologischen Geschlecht überein.

Insofern die Grammatik aus 2 Teilen besteht – Morphologie und Syntax – gliedern sich grammatische Kategorien in 2 große Gruppen: 1) morphologische Kategorien; 2. syntaktische Kategorien. Morphologische Kategorien sind die Kategorien der Wortarten. Syntaktische Kategorien sind die Kategorien des Satzes.