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Конспекты лекций_Теоретическая грамматика.doc
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Literatur

1. Admoni 1966: 242 – 247.

2. Адмони 1973: 180- 186.

3. Moskalskaja 1975: 338 - 365.

4. Москальская 1984: 90-95.

5. Schmidt 1967: 305- 309.

6. Гулыга 1971: 11-20.

Thema 7: Der Text. Die Einheiten des Textes: die Äußerung, die satzübergreifende Einheit. Die Merkmale der Textualität. Semantische, strukturelle und kommunikative Ganzheit des Textes. Das Problem der Definition des Textes. Die Kategorien des Textes. Die Kategorie des Diskurs. Die Typen von Texten.

Gliederung

1. Der Text als eine höhere syntaktische Einheit. Die Gesichtspunkte hinsichtlich des Status des Textes.

2. Die Grundeinheiten des Textes. Die Kategorien des Textes, die als Merkmale der Textualität gelten.

3. Semantische, strukturelle und kommunikative Ganzheit des Textes.

4. Das Problem der Definition des Textes.

5. Die Typen von Texten. Die Texttypologie.

5. Text und Diskurs. Die Beziehungen zwischen ihnen.

Der Text als höhere Einheit der Sprache und der Rede. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nimmt das Interesse der Sprachforscher für den Text zu. Dieses Interesse ist durch die funktionale Sprachbetrachtung bedingt, deren Ansätze in den Arbeiten von F. de Saussure zu finden sind, besonders mit seiner Theorie der Antinomie der Sprache und der Rede. In der vaterländischen Sprachkunde beginnt die Erforschung der Einheiten, die den Status des Textes haben können, mit der Untersuchung der satzübergreifenden Einheiten (N.S. Pospelow, W.W. Winogradow u. a.). M.M. Bachtin, der sich mit der Einbettung der sprachlichen Einheiten in den Text befasste, schrieb: „…текст – первичная данность (реальность) и исходная точка всякой гуманитарной дисциплины» [Бахтин 1986: 474]. Der Status des Textes bleibt bis heute problematisch. Seine Definitionen werden sowohl eng, als auch sehr weit umrissen. Um eine erschöpfende Definition des Textes zu geben, muss man vorläufig viele Fragen lösen; die mit dem Text verbunden sind. Das sind solche Fragen wie die Einheiten des Textes, die Merkmale der Textualität, die Kategorien des Textes, die Beziehungen zwischen Text und Diskurs, Texttypen und Textsorten und viele andere. Dass der Text die kommunikative Einheit einer höheren Ebene ist, sinnliche Abgeschlossenheit besitzt und informative und strukturelle Ganzheit darstellt, wird allgemein anerkannt.

Die Grundeinheiten des Textes. Die Merkmale der Textualität. Als Grundeinheiten des Textes gelten die Äußerung und die satzübergreifende Einheit (сверхфразовое единство). Dabei soll der Text die Merkmale der Textualität besitzen. E.A. Gontscharowa und I.P. Schischkina nennen neben der Kohärenz (Sinnkontinuität) und Kohäsion (formale Verknüpfungsmittel) noch folgende Merkmale der Textualität: die Intentionalität, die Informativität bzw. Themazität, die Akzeptabilität, die Situationalität, die Intertextualität [Гончарова 2005: 15].

Die Ganzheit des Textes. Der Text charakterisiert sich durch solche relevante Züge

wie: seine semantische, strukturelle und kommunikative Ganzheit. Nur diese Charakteristiken gewährleisten die Sinnkontinuität und die Informativität des Textes. Unter der Intertextualität versteht man explizites intertextuales Mitwirken, d.h. die Einbettung eines Textes (oder seines Teils) in einen anderen Text. Die Grundformen des Intertextes sind Zitate, indirekte oder wiedergegebene Rede. Von ihnen ist die Allusion zu unterscheiden, die stilistische Figur, die eine assoziative Bezogenheit auf eine Aussage aus einem anderen Text voraussetzt, und zwar aus einem bekannten literarischen Werk.

Das Problem der Definition des Textes. Wie schon erwähnt, wird der Text unterschiedlich definiert. Er wird als eine abgegrenzte Reihenfolge der sprachlichen Zeichen betrachtet (E.A. Gontscharoa und I.P. Schischkina), oder als eine organisch angeordnete Vielfalt der Sätze, die eine bestimmte Information wiedergibt (S. J. Turajewa) oder als ein vollendetes literarisches Werk, das inhaltlich und strukturell abgeschlossen und mit einer dauernhaften Existenz gerechnet ist (W. Admoni). Viele Sprachforscher weisen darauf hin, man muss solche Momente auseinanderhalten wie der Text als ein Vorgang (also der Prozess seiner Entstehung, wie der Text sozusagen geboren wird) und der Text als Produkt dieses Prozesses (z. B. das literarische Werk). Für den Prozess der Entstehung des Textes sind solche textbildende Kategorien von Bedeutung wie die Kohärenz und die Sinnkontinuität.

Die Typen von Texten. Die Texttypologie. E.A. Gontscharova und I.P. Schischkina haben in ihrem Lehrbuch verschiedene Klassifikationen von Texttypen gesammelt [Гончарова 2005: 44 - 50]. Die Fragen der typologischen Untersuchung der Texte sind heute sehr akut und werden intensiv erforscht.

Als die erste Stufe der Klassifizierung der Texttypen kann die Einteilung von E. Schendels dienen. Sie gliedert alle Texte in geschlossene und offene [Schendels 1988: 402 - 403]. Geschlossene Texte werden nach einem bestimmten Sprachstandart formuliert, eine ziemlich geringere Größe und eine strenge architektonische Form haben (Briefe, Anträge, Gesuche, Rezepte, Anweisungen und dergleichen.) Offene Texte sind an einen Standart weniger gebunden, obwohl sie auch bestimmte architektonische Merkmale haben können (wissenschaftliche, journalistische, literarische Texte, mündliche Dialoge).

Zu den traditionellen Typologien der Texte gehört die Einteilung in schriftliche und mündliche Texte, monologische, dialogische und potenziell dialogische Texte [Девкин 1981: 6]. Dieser Einteilung liegt das kommunikative Prinzip zugrunde.

Aus funktional-stilistischer Sicht unterscheidet man wissenschaftliche, journalistische, umgangssprachliche, sakrale Texte, die Texte des Amtsstils, des Alltagsstils, der schönen Literatur usw. Dabei kann innerhalb einer Klasse eine weitere Einteilung in Subklassen möglich, z. B. wissenschaftlich populäre, echt wissenschaftliche Texte usw. [Гончарова 2005: 46].

Bekannt ist die Klassifikation der Texte von B. Sandig, der das Prinzip des Handlungsmusters zugrundeliegt. Nach diesem Prinzip unterscheidet man folgende Typen von Texten:

assertive (Mitteilungen, Gesuche, Protokolle, Chroniken, Biographien usw.);

direktive (Verfassung, Anweisungen, Regeln, Rezepte, Verbote usw.),

komissive (Garantiebriefe, Angebote, Erbschaftspapiere, Verträge, Absichtsprotokolle), expressive (Telegramme, Briefe, Nekrologe usw.),

deklarative (Verdikte, Resolutionen usw.) [Гончарова 2005: 46].

Aus kommunikativer Sicht unterscheidet man folgende Kategorien des Textes: 1) die Teilnehmer der Kommunikation (Adressat und Adressant), 2) die Bedingungen, unter denen die Kommunikation stattfindet (Präsuppositionen, die Sphäre, kommunikative Umgebung), 3) die Gestaltung der Kommunikation (Motive, Ziele, Strategien, kommunikative Mittel), 4) die Art der Verständigung (der Kanal, das Regime, der Stil, die Genre).

Text und Diskurs. Heute ist in der Textlinguistik der Begriff „Diskurs“ sehr verbreitet. Dabei wird vorgeschlagen, die Begriffe „Text“ und „Diskurs“ auseinander zu halten. I:W. Trufanowa ist der Meinung, der Text ist das Produkt der Redehandlungen, das Resultat der Redetätigkeit. Der Diskurs ist eine prozessuale Erscheinung, eine Tätigkeitserscheinung, die synchron entsteht und empfunden wird. Das liguistische Enzyklopädiewörterbuch bestimmt den Diskurs als einen zusammenhängenden Text in der Gesamtheit aller extralinguistischen Faktoren: pragmatischen, soziologischen, psychologischen usw. „Das ist die Rede, die in das Leben eingebettet ist“. J.S. Stepanow weist darauf hin, dass der Terminus „Diskurs“ in folgenden Bedeutungen gebraucht werden kann: 1) der zusammenhängende Text; 2) mündlich umgangssprachliche Form des Textes; 3) der Dialog; 4) eine Gruppe von Äußerungen, die miteinander sinnlich verbunden sind; 5) ein Redeprodukt als Gegebenheit - mündliche oder schriftliche [Степанов 1995: 36].

Die Begriffe „Text“ und „Diskurs“ sind also nicht identisch. Der Diskurs wird produziert, hier und jetzt. Er ist ein Redephänomen.