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немецкая грамматика 2 курс.doc
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Тhemа 3. Die Finalsätze

Der Finalsatz (der Adverbialsatz des Ziels, des Zwecks) ist eine Adverbialbestimmung des Zwecks in Nebensatzform. Er gibt das Ziel, den Zweck, die Absicht für das Geschehen im Hauptsatz an. Der Finalsatz antwortet auf die Fragen wozu? zu welchem Zweck? mit welcher Absicht?

Ihrer Stellung nach sind die Finalsätze meist Nachsätze. Sie sind konjunktionale Nebensätze und werden mit der Konjunktion damit, seltener mit dass oder auf dass eingeleitet.

Immer muss es Leute geben, die Geld aufbringen, damit aus Ideen Wirklichkeit wird.

Ich versperrte die Stalltür, dass der Sturm sie nicht aufreißen konnte...

Die Zuhörer verloren sich in dem weiten Saal, der nur mäßig erhellt war, auf dass die Vorgänge auf der Bühne besser beleuchtet seien.

Die Konjunktionen dass und namentlich auf dass kommen meist bei der gehobenen, gewählten Ausdrucksweise vor.

In den Finalsätzen wird sowohl der Indikativ als auch der Konjunktiv gebraucht. Die Zeitformen des Indikativs werden in Finalsätzen absolut gebraucht: das Präsens Indikativ für die Gegenwart und Zukunft, das Präteritum für die Vergangenheit.

Heute Abend gehen Sie am besten früh schlafen, damit Sie ausgeruht sind.

Petra musste sie während der Fahrt stützen und halten, damit sie nicht vom Sitz fiel.

Der Konjunktiv wird in Finalsätzen relativ gebraucht: Das Präsens bzw. das Präteritum Konjunktiv geben an, dass der Vorgang im Finalsatz dem des Hauptsatzes nachfolgt. Der Zeitpunkt der Aussage wird von dem Prädikat des Hauptsatzes angegeben.

Miklas schwieg und wandte den Kopf der Dunkelheit zu, damit niemand die Tränen sähe in seinen Augen.

Im Satzgefüge mit einem Finalsatz sind die Subjekte im Haupt- und im Nebensatz in der Regel Benennungen verschiedener Personen. Sonst wird meist eine Infinitivgruppe mit finaler Bedeutung gebraucht. Vgl.:

Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.

Die Leute in der großen Stadt hatten keine Zeit, um auf den kleinen alten Mann zu achten.

Den Finalsätzen mit der Konjunktion damit entsprechen im Russischen Finalsätze mit der Konjunktion чтобы. Diese Konjunktion leitet auch Infinitivgruppen mit finalen bzw. konsekutiver Bedeutung ein sowie Objektsätze, denen im Deutschen dass-Sätze entsprechen.

Greif tüchtig zu, damit du wieder groß und stark wirst.

Geschke brach heftig aus: „Nein, sag es ihm nicht. Du hast mir versprochen, es nicht zu sagen. Halt dein Versprechen. Ich will nicht, dass du es sagst.“

Thema 4. Die Satzverbindung

Eine Satzverbindung ist ein zusammengesetzter Satz, der aus Teilsätzen besteht, die grammatisch und meist auch inhaltlich gleichwertig, gleichrangig sind. Diese Art der Verbindung nennt man die Beiordnung (die Koordination).

Die Beiordnung wird durch verschiedene sprachliche Mittel ausgedrückt; das sind:

1. der Satzton

2. verschiedene lexikalische Mittel

3. die beiordnenden Konjunktionen und Konjunktionaladverbien

Im ersten und zweiten Fall handelt es sich um die asyndetische (konjunktionslose) Beiordnung, im dritten um die syndetische Beiordnung.

Dem Satzton, der ein kennzeichnendes Merkmal einer jeden Redeeinheit ist, kommt in der Satzverbindung besonders große Bedeutung zu, wenn andere sprachliche Mittel der Beiordnung fehlen.

Der erste Schnee fiel, Dunkelheit senkte sich auf das Land.

Außer dem Satzton wird die Beziehung zwischen den Teilsätzen bei der asyndetischen Verbindung oft durch lexikalische Mittel zum Ausdruck gebracht; dazu dienen vor allem Pronomen (Personal- und Demonstrativpronomen) sowie Pronominaladverbien und Adverbien mit hinweisender Bedeutung.

Über den Marktplatz hasteten zwei alte Frauen, sie wollten sich vor dem Regen in Sicherheit bringen.

Er saß am liebsten in der Werkstatt bei dem lahmen Nadler; er spürte dort etwas, was es sonst auf dem Hof nicht gab.

Das syntaktische Mittel der Beiordnung sind die beiordnenden (koordinierenden) Konjunktionen und, aber, denn, doch u. a. Diese Art der Verbindung heißt die syndetische Beiordnung.

Die Luft ist kühl, und es dunkelt.

Als lexikalisch-grammatisches Bindemittel werden oft (Pronominal)adverbien mit temporaler, adversativer oder konsekutiver Bedeutung, so genannte Konjunktionaladverbien, gebraucht: daher, dann, dagegen, darauf, deshalb, deswegen u. a. Zum Unterschied von den beiordnenden Konjunktionen (die keine Satzglieder sind) behalten sie auch als Bindemittel ihre Funktion einer Adverbialbestimmung bei. An den Satzanfang gesetzt, bewirken sie stets die ungerade Satzgliedfolge.

Thelen sah sie mit seinen kalten, dunklen Augen gespannt an, dann wandte er sich ab und zuckte die Achseln.

Die Arten der Verbindung. Die kopulative Beiordnung. Nach den inhaltlichen Beziehungen zwischen den Teilsätzen einer Satzverbindung unterscheidet man folgende Arten der Beiordnung:

1. die kopulative (anreihende) Beiordnung

2. die adversative (entgegenstellende) Beiordnung

3. die kausale (begründende) Beiordnung

4. die konsekutive (folgernde) Beiordnung

Die Verbindung zwischen den Teilsätzen aller vier Arten kann syndetisch und asyndetisch sein.

Bei der kopulativen Beiordnung werden die Teilsätze nur aneinander gereiht und nebeneinander gestellt. Dabei kann eine zeitliche Übereinstimmung oder Aufeinanderfolge der Vorgänge erzielt werden; der zweite Teilsatz kann auch eine Hervorhebung, eine Ergänzung bzw. Erklärung des ersten Teilsatzes enthalten; oder die Teilsätze behandeln einen Sachverhalt von verschiedenen Seiten.

Zur Verdeutlichung der kopulativen Beiordnung dienen die Konjunktionen und, auch, und zwar, die zweiteiligen Konjunktionen nicht nur..., (sondern) auch, weder ... noch, sowie die zwei- und mehrteiligen Konjunktionen bald ... bald, teils ... teils, erstens ... zweitens ... drittens u. a.

Die Konjunktion und kommt besonders häufig vor.

Am achten Tag regnete es, und ich blieb zu Hause.

Und übt keinen Einfluss auf die Satzgliedstellung aus und steht immer nur am Satzanfang.

Die übrigen Konjunktionen bewirken die Inversion. Dabei stehen und zwar und auch stets am Satzanfang; sie leiten eine zusätzliche Ergänzung, eine Erklärung ein.

Nach einer vielstündigen Unterredung beschlossen die beiden Damen, noch einige Wochen auf Reisen zu gehen, und zwar wollten sie nach Baden-Baden fahren.

Anna hatte diesen Brief gelesen, auch hatte man bei uns davon gesprochen.

Der erste Teil einer zwei- und mehrteiligen Konjunktion kann am Satzanfang stehen oder auch mitten im Teilsatz.

Erstens ist das eine lange Geschichte, und zweitens hat mein Gedächtnis stark nachgelassen.

Bald bückte sie sich, bald ging sie in die Speisekammer, bald in den Keller.

Nach sondern, bzw. sondern auch ist die Satzgliedstellung im zweiten Teilsatz meist die gerade. Auch steht dabei abgetrennt von sondern.

Der alte Mensch war nicht nur Buchbinder, sondern er las auch viele der Bücher, die er band.

Neben den beiordnenden Konjunktionen kommen auch Konjunktionaladverbien als Bindemittel vor:

dann, darauf, ferner, endlich, außerdem, sonst u. a.

Sie sind zugleich auch Satzglieder (Adverbialbestimmungen); als solche beeinflussen sie die Stellung des finiten Verbs; sie können auch mitten im zweiten Teilsatz stehen.

Dann und wann ging ein Bäckerjunge vorüber, sonst war niemand zu sehen.

Er hatte sich vorgesetzt, seine Reise ziemlich weitläufig zu beschreiben, er eilte daher nicht zu sehr.

Die Teilsätze einer kopulativen Satzverbindung können auch asyndetisch verbunden werden.

Marion wollte nach Leipzig fahren, vielleicht nahm sie ihn mit.

Die adversative Beiordnung. Bei der adversativen Beiordnung werden die Sachverhalte zweier Teilsätze einander entgegengesetzt. Dabei kann der zweite Teilsatz den Sachverhalt des ersten einschränken oder ihn völlig widerlegen.

Zur Verdeutlichung der adversativen Beiordnung dienen die Konjunktionen

aber, oder, doch, jedoch, dennoch, hingegen, nicht ... sondern, entweder ... oder, einerseits ... anderseits (andererseits), zwar ... aber

sowie die Konjunktionaladverbien

sonst, dessen ungeachtet, dagegen, trotzdem u. a.

Aber kommt am häufigsten vor.

Die Konjunktionen aber und allein beeinflussen die Satzgliedstellung nicht. Aber kann auch mitten im Satz stehen. Nach oder und sondern kommt die gerade Satzgliedfolge. Allein wird in gehobener Sprache im Sinn von aber gebraucht.

Es wurde dunkler, aber man konnte noch gut sehen.

Vielleicht war diese Einstellung unvernünftig; ich konnte und wollte aber nicht dagegen ankämpfen.

Es waren nur mehr hundert Schritte zu seinem Haus, allein er war entsetzlich müde.

Am Sonntag fahren wir mit den Kindern meist weg, oder Richard geht mit ihnen ins Kino.

Nach den Konjunktionen doch, jedoch und entweder schwankt die Satzgliedfolge: Teils bleibt sie unbeeinflusst, teils bewirken diese Konjunktionen die ungerade Satzgliedfolge.

Lehre bildet Geister, doch Übung macht den Meister.

Das Haus ist verkauft, doch habe ich nicht alle Möbel mitverkauft.

Die übrigen Konjunktionen und die Adverbien bewirken stets die ungerade Satzgliedfolge.

Meine Mutter konnte zwar die Ärmel kürzen, trotzdem passten sie mir nicht.

Beide beschirmten mit einer Hand die Augen, sonst blendete sie das frühe Sonnenlicht.

Die kausale Beiordnung. Bei der kausalen Beiordnung werden zwei Teilsätze verbunden, von denen der zweite eine Begründung für den Sachverhalt des ersten Teilsatzes enthält. Zur Angabe der kausalen Beiordnung dienen die Konjunktionen denn, doch und nämlich.

Denn steht im zweiten Teilsatz stets an der Satzspitze und übt keinen Einfluss auf die Satzgliedfolge aus.

Ginstermann nahm an seinem Glück teil, denn er hatte Kapelli und Frau Trud gern.

Die Konjunktion doch steht im zweiten Teilsatz stets nach dem finiten Verb, das an der Satzspitze steht, und nach dem Subjekt. (Steht doch an der Satzspitze, so ist es eine adversative Konjunktion). Sie entspricht im Russischen der Partikel ведь.

Ich beschloss, zum Pfarrer ins Dorf zurückzugehen, musste ich doch ohnehin die Miete für dieses Jahr bei ihm bezahlen.

Die Konjunktion nämlich steht immer mitten im zweiten Teilsatz und kann daher die Satzgliedfolge nicht beeinflussen.

Heut hat der Maler ein großes Herzleid erlebt, er hat nämlich einen anderen Menschen angetroffen, mit dem er Streit und Zank angefangen hat.

Die Teilsätze einer kausalen Satzverbindung können auch asyndetisch verbunden werden.

Er ging in sein Arbeitszimmer; er hatte zu tun.

Die konsekutive Beiordnung. Bei der konsekutiven Beiordnung werden zwei Teilsätze verbunden, von denen der zweite eine Folge aus dem Sachverhalt des ersten Teilsatzes enthält.

Zur Angabe der konsekutiven Beiordnung dienen die Konjunktionen und Konjunktionaladverbien also, somit, daher, darum, dazu, deshalb, deswegen u. a. Sie alle bewirken im zweiten Teilsatz die ungerade Satzgliedfolge. Stehen sie mitten im Satz, so bleibt die Satzgliedfolge unbeeinflusst.

Niemand nennt mich mit diesem Namen, also gibt es ihn nicht mehr.

Gelegentlich werden die Teilsätze einer konsekutiven Satzverbindung asyndetisch miteinander verbunden.

Er ertrug es nicht länger, ruhig im Wagen zu sitzen; er stieg aus und ging auf und ab.