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немецкая грамматика 2 курс.doc
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Thema 3. Die Temporalsätze

Der Temporalsatz (der Adverbialsatz der Zeit) ist eine Adverbialbestimmung der Zeit in Nebensatzform. Temporalsätze kommen im Sprachgebrauch sehr häufig vor. Sie sind in der Regel Konjunktionalsätze.

Ein Temporalsatz gibt den Zeitpunkt, die Zeitdauer an, sowie Beginn, Abschluss und Wiederholung der Handlung; er antwortet auf die Fragen wann? wie lange? seit wann? bis wann? wie oft?

Ein Temporalsatz ist meist ein Vorder- oder ein Nachsatz, seltener ein Zwischensatz.

Bevor er im Hause verschwand, nickte er noch einmal zurück.

Nun vergingen wieder viele Tage, bevor sich hier außen ein Mensch zeigte.

Meine Mutter ist, bevor ich das Licht der Freiheit wiedersah, gestorben.

Die Temporalsätze stehen in einem bestimmten Zeitverhältnis zum Hauptsatz. Dieses Verhältnis wird vom Nebensatz aus beurteilt und ist von dreierlei Art:

a) die Gleichzeitigkeit

b) die Vorzeitigkeit

c) die Nachzeitigkeit

Zur Wiedergabe der Gleichzeitigkeit dienen die Konjunktionen: während, solange, sooft, als, wenn, indem, indes(sen)

Besonders häufig kommt während vor. Mit dieser Konjunktion werden nicht selten zwei gleichzeitige Sachverhalte einander gegenübergestellt; die Gegenüberstellung ist dabei wichtiger als die zeitliche Übereinstimmung.

Er besaß zwei Ringe... Beide waren kostbar, aber der eine war edel und alt, während der andere ein Geschenk seiner Eltern war, das er nie sehr in Ehren gehalten hatte.

Die Konjunktionen indem, indes(sen) kommen selten vor. Indem ist weitgehend durch während verdrängt worden. Es kommt noch gelegentlich vor, wenn das Subjekt im Haupt- und im Nebensatz verschiedene Personen bzw. Dinge bezeichnet; andernfalls ist der indem-Satz in der Regel ein Modalsatz.

Und indem er den Zaubernamen sprach, antwortete ihm ein Bild aus der Tiefe seiner Erinnerung.

Der im Hauptsatz genannte Vorgang wird durch den Vorgang im Temporalsatz mit der Konjunktion solange zeitlich begrenzt.

Solange Menschen Hoffnung haben, sind sie nicht arm und nicht unglücklich.

Durch den Temporalsatz mit der Konjunktion sooft (so oft) wird auf die gleichzeitige Wiederholung der Vorgänge im Haupt- und im Nebensatz hingewiesen.

Sie lächelte, sooft ich ihr meine Liebe beteuerte.

Die Konjunktionen als und wenn werden vor allem zur Wiedergabe der Gleichzeitigkeit gebraucht. Das Geschehen im Nebensatz ist dabei oft von kurzer Dauer.

Als wird meist in Sätzen gebraucht, die sich auf die Vergangenheit beziehen; es kennzeichnet den Vorgang als einmalig geschehen.

Sie war siebzehn, als sie Herald begegnete, und fünfundzwanzig, als sie ihn verließ.

Mit wenn wird eine sich wiederholende Handlung, meist in der Vergangenheit, angegeben.

Immer, wenn Schwedenklee in Verlegenheit war, bot er seinen Gästen zu essen oder zu trinken an.

Als und wenn können auch Temporalsätze einleiten, deren Handlung vor der im Hauptsatz verläuft. Die Vorzeitigkeit wird oft durch verschiedene Zeitformen wiedergegeben. Die beiden Konjunktionen stehen hier der Konjunktion nachdem nahe.

Als die Putzfrau gegangen war, saß Fonty noch lange am leeren Schreibtisch.

An manchen Abenden, wenn alle ihre Freunde nach Hause gegangen waren, saß sie noch lange allein.

Wenn der Vorgang im Hauptsatz unmittelbar auf den im Temporalsatz genannten folgt und der zeitliche Abstand zwischen beiden somit also minimal ist, wird in beiden Teilsätzen meist die gleiche Zeitform gebraucht.

Als der Wagen hielt, brummte der Motor noch eine Weile.

Wenn steht auch in einem Temporalsatz, wenn sich die Aussage auf die Gegenwart und Zukunft bezieht. Es kennzeichnet dann oft eine einmalige Handlung.

Wenn er Arbeit hat, werden wir uns eine Wohnung mieten.

Wenn ich jetzt an die Frau denke, die ich einmal war, erkenne ich mich nicht in ihr.

Die Konjunktionen wie, da und wo werden meist zur Wiedergabe eines Vorgangs gebraucht, der mit demjenigen des Hauptsatzes gleichzeitig geschieht. Diese Konjunktionen kommen nicht besonders häufig vor. Dem Nebensatz geht dabei meist das temporale Adverb jetzt voraus.

Jetzt, wie er Tüverlin dasitzen sah, entschied er sich.

Jetzt, da ich alles verlor, was ich in diesem Leben besaß, begreife ich dich.

Jetzt, wo ich mich kurz vor dem Ziel meiner langen Reise wusste, wurden meine Schritte langsamer.

Die Konjunktionen nachdem, kaum dass, sobald und sowie dienen stets zur Wiedergabe der Vorzeitigkeit.

In Temporalsätzen mit nachdem wird die Vorzeitigkeit regelmäßig auch durch die Zeitform (Plusquamperfekt für die Vergangenheit, Perfekt für die Gegenwart und Zukunft) ausgedrückt.

Nachdem sie gegessen hat, schenkt sie sich eine letzte Tasse Pfefferminztee ein.

Die Konjunktionen sobald, seltener sowie und kaum dass weisen auf die unmittelbare Aufeinanderfolge von Vorgängen hin. Dabei können im Haupt und im Nebensatz die gleichen Zeitformen gebraucht werden.

Sobald ich vom Betrieb hier für zwei Tage loskomme, werde ich Dich ganz sicher besuchen.

Sowie ich die Tür aufsperrte, hörte ich Stimmen, Gelächter und Musik auf dem Grammophon.

Der Zug fuhr ab, kaum dass sie drinnen waren.

Die Konjunktionen seitdem und seit geben die zeitliche Grenze für den Beginn des im Hauptsatz enthaltenen Vorgangs an. Dabei kann der Vorgang im Nebensatz gleichzeitig mit dem im Hauptsatz genannten beginnen und verlaufen, wobei in beiden Teilsätzen die gleiche Zeitform gebraucht wird; oder der Vorgang im Nebensatz kommt vor Beginn des Vorgangs im Hauptsatz zum Abschluss, was durch verschiedene Zeitformen gekennzeichnet wird.

Seitdem sie angefangen hatte zu singen, war es still geworden, auch draußen.

Seit wir in den Bergen sind, lässt die Hitze nach.

Die Konjunktionen bevor, ehe und bis leiten Temporalsätze ein, in denen der Vorgang demjenigen im Hauptsatz zeitlich nachfolgt.

Ehe und bevor haben die gleiche Bedeutung. Der Gebrauch der Zeitformen in solchen Temporalsätzen ist frei.

Ehe der Morgen dämmerte, begleitete er sie zum ersten Zug.

Er sah sie einen Augenblick vollkommen abwesend an, bevor er antwortete.

Die Konjunktion bis gibt an, dass der Vorgang im Hauptsatz nur bis zum Beginn des Vorgangs im Nebensatz dauert. In beiden Teilsätzen wird dabei meist die gleiche Zeitform gebraucht.

Es dauerte zwei Stunden, bis der Arzt kam.

Auf einen Temporalsatz mit bis weist zuweilen das Korrelat solange voraus.

Jede Idee gilt nur solange, bis eine überzeugendere Idee sie überwunden hat.

Relative Temporalsätze kommen selten vor; sie werden mit dem Relativadverb wann eingeleitet.

Er kam zur Arbeit, wann immer es ihm passte.