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Themenkomplex Wald.doc
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04.09.2019
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  1. Lesen Sie das Gedicht.

Leben

Leben

wie ein Baum

einzeln und frei

und brüderlich

wie ein Wald

das ist unsere Sehnsucht.

N. Hikmet

Der Wald als Lebensgrundlage

D er Wald ist für alle Lebewesen ein großer und wichtiger Sauerstofflieferant. Er ist Wasserspeicher der Natur und eine Brunnenstube reinen Quellwassers. Der Wald sorgt für eine angemessene Feuchtigkeit und ist zugleich Klimaregulator und Luftfilter. Er schützt die fruchtbare Bodenkrume, dass sie nicht abgetragen wird durch Wind und Regen. Als Holzlieferant hat der Wald eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Vor allem aber ist er auch eine Stätte der Erholung und der Regenerierung für den Menschen.

Wald als Sauerstoffproduzent

Der Mensch kann etwa fünf Wochen ohne Nahrung sein und etwa fünf Tage ohne Wasser, er kann jedoch keine fünf Minuten ohne Luft auskommen. Die Atemluft ist ein unentbehrlicher Faktor für das Leben. Sie enthält 20,95 Volumen-Prozent Sauerstoff. Um die Erde besteht ein dünner Sauerstoffgürtel, der schnell aufgebraucht wäre, wenn er nicht durch den von den Pflanzen erzeugten Sauerstoff immer wieder erneuert würde.

Auch ein rapides Ansteigen des Kohlendioxids in der Atmosphäre würde zum Verhängnis werden. So hängt der Weiterbestand des Lebens davon ab, dass Pflanzen Kohlendioxid aufnehmen, umwandeln und dafür reinen Sauerstoff abgeben. Wir stehen vor einer lebensgefährlichen Bedrohung unserer Atemluft. Darum ist es äußerst wichtig, dass uns der Wald in seiner Funktion als Sauerstoffproduzent unbedingt erhalten bleibt.

Wald als Wasserspeicher

Wasser und Wald gehören eng zusammen. Um eine gute Trinkwasserqualität zu erreichen, muss der Niederschlag des Regens möglichst auf langsamem und langem Weg durch den Boden in das Grundwasser gehen. Dieser Weg beginnt beim breiten Kronendach der Bäume, das bis zu 60 Prozent des Regens zurückhält, der dann wieder verdunsten kann. Der übrige Regen läuft langsam an den Bäumen herab. Die Wurzelausläufer und die am Boden liegenden Äste, Zweige, Blätter und Nadeln begünstigen die langsame Einsickerung in den Waldboden. Das große Porenvolumen der Humusschicht, die tiefgehenden Wurzeln der Bäume und die Tätigkeit der Bodentiere, einschließlich der Regenwürmer, schaffen ein weitverzweigtes Hohlraumsystem, das auch starken Gewitterregen und eine plötzlich eintretende Schneeschmelze gut verkraftet und das Wasser dem -Grundwasser zuführt. Im Wald taut der Schnee langsamer und der Boden gefriert nicht so tief wie im Freiland.

Allgemein schätzt man, dass je nach Mächtigkeit der durchwurzelten Bodenschicht pro Hektar Wald etwa 500 bis 2000 Kubikmeter Wasser aufgenommen werden können. Die Verteilung des Wassers im Boden steht in unmittelbarer Beziehung zum Aufbau des Waldes. So erweist sich der Wald als ein Schwamm, der das Wasser aufsaugt, filtert, speichert und es langsam an die Quellen und an das Grundwasser abgibt. Der Wald ist somit ein unersetzbarer, natürlicher, großer Wasserspeicher und Wasserfilter und zugleich eine riesige Wasseraufbereitungsanlage. Wald- als Klimaregulator und Luftfilter

Der Wald beeinflusst das Klima, wenn auch größtenteils nur im örtlichen Bereich. Nadel- und Laubwälder geben Sauerstoff und Wasserdampf an die Umgehung ab. Man hat berechnet, dass ein Hektar Buchenwald pro Tag 30 000 bis 40 000 Liter Wasser verdunstet. Dadurch wird der Wasserdampfgehalt der Luft erheblich gesteigert, und bei entsprechender Großwetterlage können örtliche Niederschläge in vermehrter Zahl ausgelöst werden.

Im Wald ist es tagsüber bis zu 10 Grad kühler als außerhalb. Wenn die warme Luft in den Städten und im Freiland aufsteigt, erzeugt sie einen Sog. Dadurch strömt die kühlere Luft des Waldes ins Freiland und in die Städte. So dient der Waldgürtel als Frischluftlieferant. Je weniger Bäume es gibt, desto größer ist der Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre.

Kohlendioxid wird heute in großen Mengen durch die Atmung von Menschen und Tieren und insbesondere durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Heizungen und Kraftfahrzeuge) freigesetzt.

Wald als Erosionsschutz

Wenn nach Zerstörung der Pflanzendecke der Boden entweder durch Wasser oder durch Windsturm in Bewegung gerät, bezeichnet man dies als Erosion. Erosion kommt von »erodere« und bedeutet »abschaben«. Wenn Bodenerosionen ein bestimmtes Ausmaß erreicht haben, wird das Land zur Wüste. In den Mittelmeerländern ist die fatale Lage der Landwirtschaft auch ein Erbe der brutalen Forstwirtschaft der Römer und anderer, die ganze Wälder einfach abholzen ließen, weil sie Nutzholz brauchten. Sie hinterließen ihrer Nachwelt nur unfruchtbaren und kaum noch anpflanzungsfähigen Boden.

Der Wald mit seinem mehrschichtigen Aufbau und dichten Wurzelwerk schützt den Boden davor, von Wind und Regen fortgetragen und abgeschwemmt zu werden. Der Waldboden hält bei Niederschlägen, auch bei lang anhaltendem Regen und bei Schneeschmelze, das Wasser zurück und es kann langsam in die Grundwasserzone sickern; daher ist er auch ein sehr guter Hochwasserschutz. Wald als Rohstoffquelle

Der Wald hat als Holzlieferant eine große wirtschaftliche Bedeutung, denn Holz ist heute ein notwendiger, vielfältig verwendharer, unersetzbarer Rohstoff. Holz ist als wichtigstes Produkt des Waldes aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Als Bauholz, zur Möbelherstellung, als Grubenholz und als Rohstoff für die Fabrikation von Papier und Zellstoff spielt das Holz eine entscheidende Rolle, in beschränktem Umfang auch noch als Brennholz. Rein ökonomisch gesehen haben unsere Wälder einen Wert von 150 bis 200 Milliarden D-Mark. Aber schon heute zeichnet sich durch das Waldsterben eine Schädigung des Waldes von etwa 10 Prozent ab. Wie groß allerdings der Schaden in Wirklichkeit ist, kann noch niemand ermessen. Wald als Erholungsraum

Der hohe Erholungswert des Waldes liegt besonders in seiner sauerstoffreichen Luft und in seinem gemäßigten Klima. Die Baumkronen halten einen Großteil der intensiven Sonnenstrahlung ab, sodass es selbst an heißen Tagen im Wald angenehm kühl ist. Diese angenehme Temperatur und auch die hohe Luftfeuchtigkeit sowie die mit Gerüchen von Harz, Holz und ätherischen Ölen angereicherte, sauerstoffreiche Luft wirken belebend und heilend auf die Atmungsorgane. Die Ruhe im Wald und der geringe Sonnen- beziehungsweise Lichteinfall entspannen und beruhigen die Nerven. Gerade der Wald als Erholungsraum und Stätte der Regenerierung ist in unserer technisierten und industrialisierten Gesellschaft ein unverzichtbarer Teil unserer Umwelt und muss unbedingt erhalten bleiben.

Empfehlungen Der wirtschaftliche Ökokreislauf einer idealen Waldkultur findet im Plenterwald statt. Diese typische Form einer Permakultur muss wieder aktiviert werden. Es handelt sich um einen Mischwald mit ungleichaltrigen Bäumen, in dem nur die reifen Stämme einzeln eingeschlagen werden, so dass kein Kahlschlag wie bei Monokulturen entsteht.

Unsere Wälder lassen sich auf Dauer nur wirksam schützen, wenn der Austoß von Luftschadstoffen (S02, NOx, NH3, 03 ...) und Treibhausgasen (bes. C02) stark vermindert wird. Wir sind deshalb alle aufgerufen, zum Schutz und zur Pflege der heimischen Wälder Energie zu sparen und mitzuhelfen bei der Umstellung auf erneuerbare Energien wie Holz (noch immer verrotten 40 % des jährlichen Holzzuwachses ungenutzt). Jede Form der Verwendung einheimischen Holzes trägt dazu bei, unsere Wälder zu erhalten und zu regenerieren.

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