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Немецкий язык Пособие Готовое.doc
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Текст 2. Zwei Lebenswege Слова к тексту

tauschen (te, t)

обменивать

in Wirklichkeit

на самом деле, в действительности

sinken (sank, gesunken)

снижать

die Leistungen

успеваемость

sitzen bleiben

оставаться на второй год

fehlen (te, t)

недоставать, не хватать

die Begabung -, -en

способность, дарование

die Abschlussprüfung -, -en

выпускной экзамен

der Job

работа

durchschnittlich

средний

wechseln (te, t)

зд.: перейти (в др. учебное заведение)

ein befriedigendes Abitur machen

удовлетворительно сдать экзамен

die Bundeswehr

бундесвер (вооруженные силы ФРГ)

Jura (мн. ч.)

право

der Rechtsanwalt -(e)s, - wälte

адвокат

das Einkommen -s, -

доход

das Landgericht -es, -e

земельный суд

das Gehalt -(e)s, -hälter

заработная плата

in der Befehlsform

в форме приказа

großen Wert legen auf + Akk.

придавать большое значение чему-л.

Sitten und Gebräuche

нравы и обычаи

sein Recht wahren

защищать свои права

sich auseinandersetzen (te, t)

спорить, обсуждать какой-л. вопрос

ZWEI LEBENSWEGE

In der zweiten Klasse der Grundschule sitzen sie nebeneinander: Claudia und Michael. Beide sind sieben Jahre alt. In der Pause tauschen sie Tierfotos gegen Buntstifte. Am Nachmittag gehen beide zum Schwimmtraining ins Schwimmbad. Viele glauben, dass Claudia und Michael Geschwister sind. Aber sie sind in Wirklichkeit sehr weit voneinander entfernt.

Claudia hat in der zweiten Klasse Grundschule keine schlechteren Noten als Michael. Nach zwei Jahren geht sie zur Hauptschule. Danach sinken ihre Leistungen in der Schule. Mit dreizehn Jahren muss sie die Klasse wiederholen. Im Unterricht ist sie still, macht ihre Hausaufgaben nicht immer regelmäßig und bleibt zum zweiten Mal sitzen. Die Lehrer sagen, dass es ihr an Fleiß, Interesse und Begabung fehlt. Claudia macht keine Abschlussprüfung in der Hauptschule. Nach einem halben Jahr zu Hause findet sie einen Job in einer Schuhfabrik.

Michael dagegen wechselt nach dem 4. Schuljahr ins Gymnasium und hat durchschnittliche Noten. Mit fünfzehn Jahren bekommt er Schwierigkeiten in Mathematik und Physik. Deshalb bekommt er nach dem Unterricht Privatunterricht: 20 Euro für 45 Minuten. Mit 16 und 17 Jahren entwickelt Michael sehr gute Leistungen in Deutsch und Geschichte. Am Ende macht er ein befriedigendes Abitur. Nach dem Dienst in der Bundeswehr studiert er Jura und wird später Rechtsanwalt.

Claudias Vater ist Bauarbeiter, hat drei Kinder und wohnt mit seiner Familie in einer Wohnung mit zweieinhalb Zimmern und Küche. Die Familie hat ein Einkommen von 1100 Euro. Die Mutter verdient halbtags in einer Schuhfabrik dazu.

Michaels Vater ist Beamter. Er ist Richter am Landgericht. Er hat nur ein Kind und bekommt ein Gehalt von 3100 Euro im Monat. Die kleine Familie wohnt in einer Viereinhalb – Zimmer – Wohnung mit Küche.

Claudia hat kein eigenes Zimmer. Die Hausaufgaben macht sie am Küchentisch. Helfen können die Eltern nicht. Die Familie besitzt und liest keine Bücher. Zu Hause wird Dialekt gesprochen, fast nur in einfachen Sätzen, der Vater meist in der Befehlsform. Beim Abendessen läuft das Fernsehen. Diskutiert wird nicht. Andere Anregungen sind sehr selten.

Michaels Zuhause ist anders. Sein Vater hat viele Bücher gelesen. Er will und kann auch mit seinem Sohn diskutieren. Die Mutter spielt Klavier. Die Familie spricht Hochdeutsch und legt großen Wert auf Sitten und Gebräuche. Alle in der Familie haben das Recht, ihre Meinung zu sagen. Fehler werden nicht nur bestraft, sondern die Strafe wird auch begründet. Der Familie macht es keine Schwierigkeiten, sich mit der Bürokratie auseinanderzusetzen, um ihr Recht zu wahren.

Zwei Kinder, zwei Normalfälle. Zwei verschiedene Lebenswege.