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LEXIKOLOGIE пособиеT-108.doc
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Die sozial-berufliche Differenzierung des Wortbestandes (Sonderlexik) Begriffsbestimmung. Das Problem der Klassifikation

Für sozial-beruflich bestimmte Ausprägungen des Wortschatzes werden in der Germanistik viele Termini gebraucht: Sondersprachen bzw. Sonderwortschätze, Sonderlexik, Soziolekte. Dieser Wortschatz entwickelt sich in verschiedenen Gruppen der Sprachgemeinschaft aufgrund des gemeinsames Berufes, gemeinsamer Interessen, gemeinsamer Lebensbedingungen.

Das ist also ein eigenständiger, von allgemeinverständlichen Wörtern und Wendungen der Gemeinsprache abweichender Wortschatz der sozialen Gruppen der Sprachgemeinschaft, differenziert nach Sachbereichen und anderen Merkmalen des Gruppendaseins.

In der Germanistik wurde die Sonderlexik traditionsgemäß in drei Gruppen eingeteilt:

  1. Standessprachen (Jargons);

  2. Berufssprachen (Berufswortschatz);

  3. Fachsprachen (Termini).

In der einschlägigen Literatur der letzten Zeit besteht eine Tendenz den Gesamtbereich der Sonderlexik nach der Art ihrer funktionalen Beschaffenheit als eine Zweiteilung zu betrachten:

  1. Fachsprachen / Fachwortschätze

  2. Gruppenspezifische Wortschätze

Fachsprachen / Fachwortschätze

Termini (Fachwörter). Unter Termini oder Fachwörtern versteht man fachbezogene Wörter, die in fachgebundener Kommunikation realisiert werden.

Als wesentliche Merkmale des Terminus wären zu betrachten:

1. Der Terminus ist durch eine Definition zu erklären. Termini sind deshalb immer Fachwörter, deren Inhalte durch Definitionen festgelegt sind.

2. Der Terminus ist nur aus einer Theorie abzuleiten und kommt daher nur als Element einer Terminologie vor.

Außerhalb dieses terminologischen Systems kann er auch nichtterminologisches gemeinsprachliches Wort sein (Geschoss, Flasche).

3. Der Inhalt oder die Bedeutung des Terminus nähert sich dem höchsten Grad begrifflicher Abstraktion. Damit wird bei allen Kommunikationsteilnehmern, die über eine bestimmte Terminologie verfügen, eine höchstmögliche Übereinstimmung der Begriffe erreicht.

4. Das Verständnis eines Terminus setzt die Kenntnis seiner Systemgebundenheit voraus.

Abschließend wäre noch ein bezeichnendes Merkmal der Termini zu nennen: viele technische Termini sind standardisiert, sie sind das Ergebnis der Terminologienormung.

Berufslexik bzw. Professionalismen (Halbtermini). Die Berufslexik oder die Professionalismen dienen ebenso wie die Termini der sach- oder fachgebundenen Kommunikation. Das ist wie die Termini eine sach- oder fachgebundene Lexik. Aber zum Unterschied von den Termini sind die Professionalismen nichtstandardisierte und nichtdefinierte Fachwörter.

Allgemein wird der Unterschied der Professionalismen von den Termini darin gesehen, dass die Berufslexik der praktischen fachgebundenen Verständigung dient oder eine praktisch-fachliche kommunikative Funktion ausübt zum Unterschied von der theoretisch fachlichen kommunikativen Funktion der Termini.

Der Wortschatz der fachgebundenen Lexik dieser Schicht stellt sehr differenzierte Benennungen von Werkzeug, Werkstoffen, Arbeitsvorgängen und Erzeugnissen dar. Das sind Wörter, die sich mit dem gemeinsprachlichen Wortschatz kreuzen und sich von diesem meist nur durch Zugehörigkeit zu einem speziellen Fachbereich und – dementsprechend – durch eine spezialisierte Bedeutung abheben.

Gleich den Termini stehen die Professionalismen, wie das in der einschlägigen Literatur hervorgehoben wird, nicht als Dubletten neben entsprechenden Ausdrücken des gemeinsprachlichen Wortschatzes, sondern «dieser Wortschatz vertieft und besondert diesen vielmehr in einem Teilbereich».

Fachjargonismen (Berufsjargonismen). Neben Termini und Halbtermini werden zur fachgebundenen Lexik auch expressive Dubletten der Fachwörter gezählt. Sie haben einen anderen Charakter als gewöhnliche Fachwörter, denn bei ihrem Gebrauch kommt es nicht auf Genaunigkeit oder Eindeutigkeit der fachgebundenen Kommunikation an, sondern auf wertende, oft abwertende Charakteristika. Sie tragen nicht zur Besonderung und Vertiefung der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten bei, sondern werden neben den Termini oder Halbtermini und häufig an ihrer Stelle gebraucht, besonders im alltäglichen vertrauten Umgang mit Arbeitskollegen oder anderen Angehörigen der betreffenden Berufsgruppe.

Sie sind deshalb oft nur auf einen engeren Kreis von Personen beschränkt. Sie haben meist bildhaften Charakter und enthalten vielfach eine starke wertende Bedeutungskomponente.

Aufgrund dieser Funktion wird diese Lexik als Berufsjargonismen oder Fachjargonismen bezeichnet: Klavier spielen für Fingerabdrücke abnehmen (Berufsjargonismus der Kriminalpolizei), einen verewigen für einen Verbrecher in den Akten registrieren, окурки für мелкая сайра in der Sprache der Fischer.

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