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LEXIKOLOGIE пособиеT-108.doc
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Die Klassifikationen des entlehnten Wortgutes in der deutschsprachigen und sowjetischen Germanistik

Verschiedene Aspekte bei der Bedeutung des entlehnten Wortgutes fanden ihren Ausdruck in den verschiedenen Klassifikationen der entlehnten Lexik.

In erster Linie ist hier die traditionelle Klassifikation zu nennen, die seit Beginn des 20. Jhs. in der deutschen Germanistik (H.Hirt, O.Behanhel, F.Wrede u.v.a.) allgemein gebraucht wurde.

Danach wird das entlehnte Wortgut in zwei Gruppen eingeteilt:

1. Lehnwörter, 2. Fremdwörter.

Zu den Lehnwörtern rechnet man Entlehnungen, die im Deutschen völlig assimiliert sind, d.h. sich dem Deutschen in Lautgestalt, Betonung, Flexion und Schreibung völlig angepasst haben. Als Fremdwörter bezeichnet man Entlehnungen, die ihren fremden Charakter bewahrt haben.

Dieses Einteilungsprinzip wurde in der älteren und neueren einschlägigen Literatur mit Recht vieler Inkonsequenzen überführt. Denn Wörter wie Streik, Sport, Kaffee u.v.a.m., die erst in neuerer oder neuester Zeit in den deutschen Worbestand übernommen wurden, sind völlig assimiliert, während andere, die schon viele Jahrhunderte im Deutschen gebräuchlich sind, als Fremdwörter empfunden werden.

Die moderne Wortforschung rückte bei der Analyse des entlehnten Wortgutes neue Aspekte in den Vordergrund. Das ist vor allem eine synchrone Betrachtung der funktionalen Leistung der Entlehnungen im lexikalisch-semantischen System der entlehnenden Sprache.

Der erste Versuch, die deutschen Entlehnungen aus neuer Sicht zu analysieren, wurde in der sowjetischen Germanistik von L.R. Zinder und T.V.Strojeva unternommen. Im Wortgut der deutschen Gegenwartsprache wurden drei Gruppen unterschieden:

1. Deutsche Wörter, 2. Internationalismen, 3. Fremdwörter.

Die erste Gruppe umfaßt die deutschen Stammwörter und Lehnwörter, die sich nur durch ihre Herkunft unterscheiden: Mauer, Ziegel, Fenster, Straße u.a.

Die zweite Gruppe bilden Wörter, die sich in vielen Sprachen der Welt finden und überwiegend Fachausdrücke verschiedener Wissenszweige sind, z.B. Fachausdrücke der Natur und Gesellschaftswissenschaften u.a.: Atom, Absorption, Demokratie, Sozialismus, materiell.

Die dritte Gruppe umfasst Entlehnungen, die (a) ihre fremde Lautung beibehalten, (b) parallel zu deutschen Synonymen bestehen, (c) schwache wortbildende Produktivität und (d) in einiger Fällen auch eine spezifische lexikalische Bedeutung haben: Gentleman, Spleen, Snob.

Im Weiteren erfuhr diese Klassifikation eine Veränderung, wobei zur Gruppe der deutschen Wörter auch die Internationalismen hinzukamen.

In einer anderen Klassifikation der sowjetischen Germanistik L.J.Granatkina sind die modernen Aspekte des deutschen Lehngutes stärker zur Geltung gekommen. Sie unterscheidet innerhalb der Gruppe der entlehnenden Lexik neben deutschen Wörtern:

1. Internationalismen, 2. Gemeingebräuchliche Fremdwörter, 3. Wenig gebräuchliche Fremdwörter.

Diese Gruppen lassen in der bezeichneten Klassifizierung eine semantische und stilistische Leistung im Deutschen erkennen.

Von großem Interesse ist der Versuch des Germanisten K.Heller (DDR), das Fremdwort aus der Sicht der Systemhaftigkeit der Lexik zu erforschen.

Das semantische Verhältnis zwischen Fremdwort und deutschem Wort liegt seiner Klassifikation zugrunde, nach der folgende Fälle unterschieden werden:

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