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LEXIKOLOGIE пособиеT-108.doc
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Adverbiale Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Präpositionalgruppen

Dazu gehören Modelle 12 und 13:

(12) Präp + S durch die Bank – ohne Ausnahme, gänzlich

Adj mit offenen Augen – freudig

(13) Präp + Pron } + S auf jeden Fall – unbedingt

Zahlw unter vier Augen – ohne Zeugen

Paarformeln bzw. Wortpaare

Dazu gehören Modelle 7 – 11:

(7) Adj [Präp] + S[obl] + Konj + S[obl] in Hülle und Fülle – im Überfluss

(8) S + Präp + S Hand in Hand – gemeinsam, zusammen

(9) Adj [Part] + Konj + Adj [Part] alt und jung – alle

(10) Adj – Konj – Adj hin und wieder – manchmal

(11) V + Konj + V hegen und pflegen – behüten und pflegen

Die Paarformeln sind sehr produktiv. Neben den kodifizierten alten und älteren Paarformeln entstehen in der Gegenwartssprache zahlreiche Bildungen dieser Art nach den strukturell-semantischen Modellen der Paarformeln. Die meisten Paarformeln haben wie auch die adverbialen Phraseologismen vorwiegend modale Bedeutung, ein kleiner Teil lokale und temporale. Sie werden wie Adverbien als adverbiale Bestimmungen gebraucht. Entsprechend den syntaktischen Modellen werden die Paarformeln unterschieden in:

Feuer und Flamme

Substantivische { Mit Haut und Haar

Schritt für Schritt

krumm und lahm

adjektivische (Part) { alt und jung

hegen und pflegen

verbale { nicht leben und nicht sterben können

hin und wieder

adverbiale { ab und zu

Hinsichtlich der Semantik sind die Paarformel generell ganzheitlich. Dies entsteht aufgrund verschiedener semantischer Umformungen der beiden Konstituenten. Hier lassen sich folgende grundsätzliche Phraseologisierungsarten feststellen:

  1. Die ganzheitliche Bedeutung entsteht durch die metaphorische oder metonymische Bezeichnungsübertragung der binären Wortgruppen, deren Konstituenten in einem Verhältnis der Ähnlichkeit (Synonymie), der Ergänzung oder des Gegensatzes (Antonymie) zueinander stehen:

Feuer und Flamme – begeistert

mit Haut und Haar – ganz, völlig

  1. Die ganzheitliche Bedeutung entwickelt sich aufgrund der semantischen Konsolidierung der beiden Wortgruppen, die in einem Verhältnis der Synonymie, der Ergänzung oder der Antonymie zueinander stehen:

Grund und Boden – Grundbesitz

Freund und Feind – alle

arm und reich – alle

alt und jung – alle

  1. Die ganzheitliche Bedeutung entsteht aufgrund der tautologischen Verknüpfung der identischen Wortarten, die deshalb auch tautologische Paarformeln genannt werden:

Schritt für Schritt

Stunde für Stunde

Schlag auf Schlag

durch und durch

halb und halb

Ihre Semantik ist primär als Verstärkung ihrer kategorialen Semantik zu bezeichnen.

Komparative Phraseologismen

Dazu gehören Modelle 14, 15, 16:

(14) Adj + Konj + S [Vergleichsgruppe] schnell wie der Wind – sehr schnell

(15) V + Konj + S [Vergleichsgruppe bzw. -satz] arbeiten wie ein Pferd – äußerst intensiv, angestrengt arbeiten

(16) S + Konj + S [Vergleichsgruppe] ein Gesicht (machen) wie drei (sieben) Tage Regenwetter – sehr verdrießlich, mürrisch

Für die komparativen Phraseologismen ist im Rahmen der kategorialen Semantik eine charakterisierende und intensivierende Bedeutung kennzeichnend, die je nach dem syntaktischen Modell bezeichnen kann: einen hohen/niedrigen Grad des Vorhandenseins einer Eigenschaft, die Intensität der Handlung, Wertung/Abwertung. So wird in den syntaktischen Modellen 14 und 16 primär ein hoher Grad einer Eigenschaft oder eine Wertung/Abwertung angezeigt, vgl.: dumm wie eine Sünde – außerordentlich dumm, ein Gedächtnis haben wie ein Sieb – ein sehr schlechtes Gedächtnis haben. Im Modell 15 ist in erster Linie intensivierende und charakterisierende Bedeutung feststellbar, vgl.: arbeiten wie ein Roboter – ununterbrochen, schwer arbeiten. Bei den verbalen komparativen Phraseologismen (15) kann die semantische Transformation der Vergleichsgruppe in einigen Bildungen auch eine Präzisierung anzeigen: essen wie ein Spatz – sehr wenig essen.

Die komparativen Phraseologismen sind in einer weiteren Hinsicht besonders zu beachten. Ihre zweiten Konstituenten (Vergleiche) repräsentieren die «kollektiven» Assoziationen und gewähren somit einen Einblick in die nationale Eigenart. In verschiedenen Sprachen werden zur Schaffung des phraseologischen Ausdrucks einer Bedeutung nicht unbedingt gleiche Gegenstände oder Eigenschaften ausgewertet. So ist z. B. der ukrainischen Sprache der Phraseologismus gesund wie ein Fisch im Wasser absolut fremd wie auch viele andere Vergleiche des Deutschen: mager wie eine Spinne, dumm wie ein Ochse, dumm wie eine Sünde oder dumm wie Bohnenstroh.

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