Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Конспекты лекций_Теоретическая грамматика.doc
Скачиваний:
109
Добавлен:
05.11.2018
Размер:
396.8 Кб
Скачать

Der logisch-grammatische Aspekt des Satzes

Wie schon erwähnt, ist der logisch-grammatische Aspekt der Basisaspekt (anders genannt – der nominativ-konstruktive Aspekt). Es geht um den Versuch, die möglichen Satztypen im Deutschen festzustellen, d.h. die Sätze danach zu unterscheiden, welche Arten der sprachlichen Elemente – besonders die Hauptglieder – miteinander kombiniert werden und für die Satzstruktur als sein strukturelles Minimum notwendig sind. Dabei gehen die einen Sprachforscher von der Form des Prädikats aus (Erben, Brinkmann), während die anderen auch andere Satzglieder heranziehen (W. Admoni, H. Glinz).

So geht W. Admoni in seiner Feststellung der deutschen Satztypen vom strukturellen Minimum des Satzes aus. Es besteht aus den strukturell notwendigen Satzgliedern. Das sind nicht nur die Hauptglieder des Satzes, sondern auch strukturell notwendige Objekte und Adverbialbestimmungen. „ Die logisch-grammatischen Satztypen sind die Satztypen, die sich voneinander durch die Besonderheiten in der Form der strukturell notwendigen Satzglieder unterscheiden“, schreibt Admoni. Das zweite Kriterium ist die Beziehung der objektiven Welt, die durch dieses Minimum zum Ausdruck kommt. O.I. Moskalskaja ist der Meinung, dass Admoni dadurch eine semantische Begründung seiner logisch-grammatischen Satztypen versucht.

Indem Admoni diese 2 Kriterien verwendet, unterscheidet er 12 logisch-grammatische Satztypen. Das sind:

1. Arbeiter arbeiten. Das strukturelle Minimum dieses Satztypus ist das grammatische Subjekt und das einfache verbale Prädikat.

Die Beziehung der objektiven Welt, die durch dieses Minimum zum Ausdruck kommt, ist die Beziehung zwischen dem Handlungserzeuger (Agens) und dem Vorgang. M-1 = S(Nom.) + V (fin). Nach diesem Modell werden zahlreiche Vorgangssätze erzeugt.

2. Arbeiter fällen Bäume. Das strukturelle Minimum dieses Satztypus ist das grammatische Subjekt, das einfache verbale Prädikat und das notwendige direkte Objekt. Die Beziehung der objektiven Welt, die durch dieses Minimum zum Ausdruck kommt, ist die Beziehung zwischen dem Handlungserzeuger (Agens), der Handlung und dem Objekt der Handlung (Patiens).

M-2 = S(Nom.) + V (fin.) + O (Akk). Nach diesem Modell werden zahlreiche Handlungssätze erzeugt.

3. a) Die Rose ist eine Blume. b) Ich bin Lehrer. Das strukturelle Minimum bilden hier das grammatische Subjekt und das nominale Prädikat, dessen Prädikativ ein Substantiv im Nominativ ist. Durch dieses Minimum kommen 2 Beziehungen der objektiven Welt zum Ausdruck: a) die Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem Allgemeinen; b) die Beziehung der Identität.

M-3 = S (Nom.) +Kopula + substantivisches Prädikat .im. Nom.)

4. a) Die Rose ist schön. b) Die Arbeit ist gemacht. Das strukturelle Minimum bilden hier das grammatische Subjekt und das nominale Prädikat, dessen Prädikativ ein Adjektiv oder Partizip II ist. Durch dieses Minimum kommen 2 Beziehungen der objektiven Welt zum Ausdruck: a) die Beziehung zwischen dem Merkmalsträger und dem Merkmal selbst; b) die Beziehung zwischen dem Zustandsträger und dem Zustand.

M4 = S (Nom.) +Kopula + adjektivisches oder partizipiales Prädikat

Diese 4 Satztypen nennt Admoni die Haupttypen, weil sie die wichtigsten Beziehungen der objektiven Welt widerspiegeln.

Weitere 8 Satztypen sind bei Admoni:

5 Er ist guter Laune. b) Die Sache ist von Bedeutung.

6. a) Er ist im Garten. b) Der Tag ist da.

7. Der Junge will baden.

8. Ich habe Angst. (Die Beziehung – der innere Zustand des Lebewesens)

9. Es war einmal ein König. ( das Dasein)

10. a) Es regnet. (eine Naturerscheinung)

b) Mich friert. (der physische Zustand des Lebewesens)

11. Der Gäste waren viele. (Quantität)

12. Laue Wärme. ( Dasein, Existenz)

Das Verdienst dieser Klassifikation ist der 12. logisch-grammatische Satztyp. Eingliedrige Existenzialsatz wird als ein selbständiger Satztyp angesehen. Somit wurden eingliedrige Existenzialsätze von den unvollständigen Sätzen abgesondert.

Strittig scheint in dieser Klassifikation der 11. Satztyp zu sein. Die Genitivform des grammatischen Subjekts ist für die deutsche Sprache nicht typisch. Solche Sätze sind im Deutschen nicht verbreitet. Sie kommen nur selten vor. Es scheint kaum zweckmäßig zu sein, diesen Satztyp als einen besonderen selbständigen Satztyp auszusondern. Diesen Mangel beseitigt Admoni in seiner letzten Monographie „Грамматический строй как система построения и общая теория грамматики», wo wir diesen Satztyp nicht finden. Das führende Kriterium ist bei Admoni das formale Kriterium – die Unterschiede im strukturellen Minimum des Satzes. „Wo kein Unterschied in der Struktur vorliegt“, schreibt Admoni, „kann überhaupt von irgendeiner grammatischen Differenzierung der Sätze keine Rede sein“.