Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
метод-нім_вірші.doc
Скачиваний:
38
Добавлен:
07.02.2016
Размер:
785.92 Кб
Скачать

2 Робота з текстом.

2.1 Виразне читання вірша вчителем або прослуховування фонограми (первинне).

2.2 Роз’яснення (зняття) мовних труднощів (лексичних, граматичних).

2.3 Переклад вірша.

2.4 Відпрацьовування фонетичної сторони тексту (артикуляція окремих звуків, розстановка пауз, наголоса в тексті).

2.5 Читання хором за вчителем по рядках.

2.6 Читання вірша окремими учнями.

2.7 Виконання вправ на автоматизацію: запам’ятовування окремих фраз, строк (наприклад, відновлення тексту).

    1. Заучування напам’ять.

3 Використання вірша для розвитку навичок мовлення.

    1. Тема вірша.

    2. Переказ змісту вірша, наприклад, від першої або третьої особи.

    3. Зіставлення та порівняння перекладів, обговорення перекладів, зроблених студентами.

4 Використання вірша для розвитку навичок інтерпретації тексту.

    1. Аналіз вірша – тема, ідея, стиль, композиція, образи, тропи.

    2. Обговорення та оцінка вірша: чому сподобався, не сподобався, які викликає образи, враження, думки, почуття.

2 ВІРШІ ЯК АВТЕНТИЧНИЙ МАТЕРІАЛ ДЛЯ ФОРМУВАННЯ СОЦІОКУЛЬТУРНОЇ ТА КОМУНИКАТИВНОЇ КОМПЕТЕНЦІЇ СТУДЕНТІВ

Joseph von Eichendorff

  1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen:

Aus dem Leben eines Taugenichts

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,

Den schickt er in die weite Welt,

Dem will er seine Wunder weisen

In Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen,

Erquicket nicht das Morgenrot,

Sie wissen nur vom Kinderwiegen,

Von Sorgen, Last und Not um Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen,

Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,

Was sollt ich nicht mit ihnen singen

Aus voller Kehl‘ und frischer Brust?

Den lieben Gott lass’ ich nur walten;

Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

Und Erd‘ und Himmel will erhalten,

Hat auch mein‘ Sach‘ aufs best‘ bestellt!

Textuntersuchung und Sprachbetrachtung:

Die Lyrik drückt das einmalige Empfinden, die seelische Situation des Dichters aus. Sie ist mit der Musik verwandt. Wenn wir ein Gedicht interpretieren, sollten wir folgende formale Elemente beachten:

a) Eine Strophe umfasst mindestens 2 Verse. Ein Vers ist die Zeile eines Gedichtes.

b) Der Reim ist meistens der Gleichklang der Endsilben der Verse.

Beispiel: klingen – singen (= klingender Reim) oder Not – Tod (= stumpfer Reim).

Der Reim kann als Paarreim (aabb), als Kreuzreim (abab) oder als umgreifender Reim (abba) gebunden sein.

c) Das Vermaß (Metrum) ist die regelmäßige Folge von betonten und unbetonten Silben.

Beispiel:

unbetont betont unbetont betont = Jambus

Der wei - te Weg

betont unbetont betont unbetont = Trochäus

War - um kommst Du

betont unbetont unbetont = Daktylus

Nen - ne mir

unbetont unbetont betont = Anapäst

Wie mein Glück

betont betont betont betont = Spondeus

Viel Volk kam heut‘

d) Die Syntax ist die Lehre vom Satz- und Wortgefüge. Eine Umstellung von Wörtern und Sätzen kann in einem Gedicht eine besondere Wirkung auslösen.

e) Die Klangmalerei ist die sprachliche Wiedergabe oder Nachahmung von Gehör- und Sinneseindrücken. Ähnlich wie in der Musik bestimmte Klänge beim Hörer gedanklich-sinnliche Vorstellungen hervorrufen, so kommt in der Lyrik vor allem den Vokalen ( dunkel, hell ) eine ähnliche Bedeutung zu.

Beispiel: Oh schauriger Tod, Du Bote der Not

f) Der Rhythmus ist Ausdruck der Gesamtheit aller genannten formalen Elemente. Er sollte den Sinn und den Inhalt eines Gedichtes unterstützten. Der Rhythmus kann steigend und fallend, dynamisch und statisch sein.

Verwandt mit dem Gedicht ist die Ballade. Die Ballade ist ein dramatisches Gedicht in Erzählform, wobei lyrische Elemente (Strophe, Reim, Versmaß) beibehalten werden.

Die vier Strophen des Eichendorff-Gedichtes mit dem Jambus als Versmaß, einen durchgehenden Kreuzreim, mit hellen Wortklängen lösen eine frische, lebendige Wirkung aus, formale Elemente also, die dem Thema, dem Wandern, gerecht werden.

Eichendorff stellt eine Welt dar, in der sich der Mensch von Gott behütet weiß, wenn er auch in „die weite Welt“, ins Abenteuerliche, ins Unbegrenzte geschickt wird. In der Natur erfährt er das „Wunder“, d.h. die Gnade Gottes, die dem „Daheimgebliebenen“ versagt bleibt (2. Strophe). Nur in der Begegnung mit der Natur, mit ihren „Lerchen“, „Bergen“ und „Bächen“ erfährt der Mensch sich selbst als einen Teil der Natur.

Erich Kästner

  1. Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten

(und man darf sagen: sie kannten sich gut),

kam ihre Liebe plötzlich abhanden.

Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,

versuchten Küsse, als ob nichts sei,

und sahen sich an und wussten nicht weiter.

Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.

Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier

und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.

Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort

und rührten in ihren Tassen.

Am Abend saßen sie immer noch dort.

Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort

und konnten es einfach nicht fassen.

Schritte zur Erschließung des Gedichtes