Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
метод-нім_вірші.doc
Скачиваний:
37
Добавлен:
07.02.2016
Размер:
785.92 Кб
Скачать

62. Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget

und voll mit wilden Rosen

das Land in den See,

ihr holden Schwäne,

und trunken von Küssen

tunkt ihr das Haupt

ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm ich, wenn

es Winter ist, die Blumen, und wo

den Sonnenschein,

und Schatten der Erde?

Die Mauern stehn

sprachlos und kalt, im Winde

klirren die Fahnen.

Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748 - 1776) war ein volkstümlicher Dichter im Umfeld des Göttinger Hainbunds. Ludwig Heinrich Christoph Hölty fasste seine lyrischen Werke vielfach in antikisierender Form wie Ode oder Idylle ab. Dabei folgte er den poetischen Vorstellungen von Friedrich Gottlieb Klopstock und wählte einen pathetisch-erhabenen Ton. Als Balladendichter stand Ludwig Heinrich Christoph Hölty am Beginn dieser Dichtungsart in Deutschland. Seine Lieder wurden zum Teil sehr bekannt und auch vertont. Hölty gestaltete seine Verse in ruhiger, fließend-melodischer Weise und baute eine Stimmungsatmosphäre mit empfindsam-melancholischem Charakter auf. Zu einem seiner bekanntesten Gedichte gehört „Üb' immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab“, welches von Wolfgang Amadeus Mozart auf die Melodie „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus der Oper Die Zauberflöte gesetzt wurde. Bekannt ist auch die Mozart-Vertonung des Gedichtes „Traumbild“.

63. Frühlingslied

Die Luft ist blau, das Tal ist grün,

Die kleinen Maienglocken blühn

Und Schlüsselblumen drunter;

Der Wiesengrund

Ist schon so bunt

Und malt sich täglich bunter.

Drum komme, wem der Mai gefällt,

Und freue sich der schönen Welt

Und Gottes Vatergüte,

Die diese Pracht

Hervorgebracht,

Den Baum und seine Blüte.

64. Die Mainacht

Wenn der silberne Mond durch die Gesträuche blickt

Und sein schlummerndes Licht über den Rasen gießt

Und die Nachtigall flötet,

Wandl ich traurig von Busch zu Busch.

Selig preis ich dich dann, flötende Nachtigall,

Weil dein Weibchen mit dir wohnet in einem Nest,

Ihrem singenden Gatten

Tausend trauliche Küsse gibt.

Überschattet von Laub, girret ein Taubenpaar

Sein Entzücken mir vor; aber ich wende mich,

Suche dunkle Gesträuche,

Und die einsame Träne rinnt.

Wann, o lächelndes Bild, welches wie Morgenrot

Durch die Seele mir strahlt, find ich auf Erden dich?

Und die einsame Träne

Bebt mir heißer die Wang herab.

Erich Kästner (1899 – 1974) in Dresden geboren und verlebt dort eine angespannte Kindheit. Sie ist bestimmt von dem totalen Einsatz der Mutter für ihren Sohn. Die Kinderromane bringen Vieles aus Kästners eigner Erlebniswelt ein, zugleich sind sie Abbilder von Kinderschicksalen, die zu seiner Zeit möglich sind. Die Romane für Kinder wurden verfilmt. Er ist Kinderromanautor, Lyriker, Publizist. Seine bekanntesten Werke: der Roman "Fabian", seine Romane für Kinder "Emil und die Detektive", "Pünktchen und Anton", "Das fliegende Klassenzimmer", "Das doppelte Lottchen".

65. Wieso Warum?

Warum sind tausend Kilo eine Tonne?

Warum ist dreimal Drei nicht Sieben?

Warum dreht sich die Erde um die Sonne?

Warum heißt Erna statt Yvonne?

Und warum hat das Luder nicht geschrieben?

Warum ist Professoren alles klar?

Warum ist schwarzer Schlips zum Frack verboten?

Warum erfährt man nie, wie alles war?

Warum bleibt Gott grundsätzlich unsichtbar?

Und warum reißen alte Herren Zoten?

Warum darf man sein Geld nicht selber machen?

Warum bringt man sich nicht zuweilen um?

Warum trägt man im Winter Wintersachen?

Warum darf man, wenn jemand stirbt, nicht lachen?

Und warum fragt der Mensch bei jedem Quark: Warum?