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Божественное

Прав будь, человек,

Милостив и добр;

Тем лишь одним

Отличаем он

От всех существ,

Нам известных.

(Переклад А. Григорьєва)

  1. Mignons Lied

Kennst du das Land, wo die Zitro­nen blühn,

Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Him­mel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin!

Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,

Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,

Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:

Was hat man dir, du armes Kind, getan?

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin!

Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?

Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,

In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,

Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin!

Geht unser Weg! O Vater, lass uns ziehn!

Миньона

Ты знаешь край лимонных рощ в цвету,

Где пурпур королька прильнул к листу.

Где негой юга дышит небосклон,

Где дремлет мирт, где лавр заворожен?

Ты там бывал?

Туда, туда,

Возлюбленный, нам скрыться б навсегда.

Ты видел дом? Великолепный фриз

С высот колонн у входа смотрит вниз.

И изваянья задают вопрос:

Кто эту боль, дитя, тебе нанес?

Ты там бывал?

Туда, туда

Уйти б, мой покровитель, навсегда.

Ты с гор на облака у ног взглянул?

Взбирается сквозь них с усильем мул.

Драконы в глубине пещер шипят,

Гремит обвал, и плещет водопад.

Ты там бывал?

Туда, туда

Давай уйдем, отец мой, навсегда! (Переклад Б.Л. Пастернака)

  1. Fausts Schlussmonolog

(Zweiter Teil der Tragödie)

Ja, diesem Sinne bin ich ganz ergeben,

Das ist der Weisheit letzter Schluss;

Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,

Der täglich sie erobern muss!

Und so verbringt, umrungen von Gefahr,

Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.

Solch ein Gewimmel möcht ich sehn.

Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn!

Zum Augenblicke dürft ich sagen:

Verweile doch, du bist so schön!

Es kann die Spur von meinen Erdentagen

Nicht in Äonen untergehn. –

Im Vorgefühl von solchem hohen Glück

Genieß ich jetzt den höchsten Augenblick.

Заключний монолог Фауста

Служить цій справі заповідній –

Це верх премудрощів земних:

Лиш той життя і волі гідний,

Хто б’ється день у день за них.

Нехай же вік і молоде й старе

Життєві блага з бою тут бере.

Коли б побачив, що стою

З народом вільним в вільному краю,

Я міг би в захваті гукнути:

Спинись, хвилино, гарна ти!

Чи ж може вічність поглинути

Мої діла, мої труди?

Провидячи те щасне майбуття,

Вкушаю я найвищу мить життя.

  1. Nutze deine jungen Tage

Geh! Gehorche meinen Winken,

Nutze deine jungen Tage,

Lerne zeitig klüger sein:

Auf des Glückes großer Waage

Steht die Zunge selten ein.

Du musst steigen oder sinken,

Du musst herrschen und gewinnen,

Oder dienen und verlieren,

Leiden oder triumphieren,

Amboss oder Hammer sein.

  1. Die Jahre

Die Jahre sind allerliebste Leut’:

Sie brachten gestern, sie bringen heut,

Und so verbringen wir Jüngern eben

Das allerliebste Schlaraffenleben.

Und dann fällt’s den Jahren auf einmal ein,

Nicht mehr wie sonst bequem zu sein;

Wollen nicht mehr schenken, wollen nicht mehr borgen,

Sie nehmen heute, sie nehmen morgen.

Літа

Мов люди ласкаві – літа-бігуни:

Дарують нам «вчора» й «сьогодні» вони,

А з ними життя наймиліше юначе

Сміється, співає і весело скаче…

Та раптом міняють свій норов літа –

І вдача в ласкавців колишніх не та,

Бо вже не дарують нічого невпинні,

А крадуть і «завтра», а крадуть і «нині».

  1. Nähe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer

vom Meere strahlt;

Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer

in Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege

der Staub sich hebt;

In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege

der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfen Rauschen

die Welle steigt.

Im stillen Haine geh’ ich oft zu lauschen

wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,

du bist mir nah!

Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.

O wärst du da!

  1. An Charlotte von Stein

Woher sind wir geboren?

Aus Lieb'.

Wie wären wir verloren?

Ohn Lieb'.

Was hilft uns überwinden?

Die Lieb'.

Kann man auch Liebe finden?

Durch Lieb'.

Was lässt nicht lange weinen?

Die Lieb'.

Was soll uns stets vereinen?

Die Lieb'.

Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754) war ein deutscher Dichter des Rokoko. Er verarbeitete antike, französische und vor allem englische Anregungen in heiter-vernünftigen Fabeln und Erzählungen und anakreontisch tändelnden Oden und Liedern. Formal lassen sich seine Werke in Fabeln, Lieder, Lehrgedichte und Epigramme unterteilen ( »Versuch in poetischen Fabeln und Erzählungen« ). Seine Lyrik ist einfach gehalten (alternierender Vers, leicht singbare Strophenformen) und verfolgt andere Stilideale als die Dichter des Barock. Programmatisch markieren seine Gedichte die Abkehr von der Lebensangst und dem Weltekel des Barock. Hagedorn gilt als Begründer des deutschen Rokoko. Im Vordergrund seiner Lyrik stehen Liebeslust, Weingenuss und die Dichtung, aber auch moralische Grundsätze.

  1. Der erste Mai

Der erste Tag im Monat Mai

Ist mir der glücklichste von allen.

Dich sah ich und gestand dir frei,

Den ersten Tag im Monat Mai,

Dass dir mein Herz ergeben sei.

Wenn mein Geständnis dir gefallen,

So ist der erste Tag im Mai

Für mich der glücklichste von allen.

Friedrich Halm (eigentlich Eligius Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinghausen; 1806 - 1871) war ein österreichischer Dichter, Novellist und Dramatiker. Als Dramatiker gehört er zu den beliebtesten Bühnenautoren seiner Zeit. Seine teils durchaus sensationellen Theaterstücke sind heute zum Großteil in Vergessenheit geraten, von Interesse bleiben die sehr frühe Novelle, „Das Auge Gottes“, über die seelische Selbstzerstörung eines gottverleumdenden Ritters, und das novellistische Meisterstück, „Das Haus an der Veronabrücke“ über den Verlust der Menschheit infolge eines außer Kontrolle geratenen Wahnes. „Die Gefahr der Monomanie“ ist eines der beständigen Kernthemen der Novellistik Friedrich Halms, und auf diesem novellistischen Felde ist er ein Meister der tiefschürfendsten seelischen Darstellung.

37.

Mein Herz, ich will dich fragen:

Was ist denn Liebe, sag?

"Zwei Seelen und ein Gedanke,

zwei Herzen und ein Schlag!"

Und sprich, woher kommt Liebe?

"Sie kommt und sie ist da!"

Und sprich, wie schwindet Liebe?

"Die war’s nicht, der’s geschah!"

Und was ist reine Liebe?

"Die ihrer selbst vergisst!"

Und wann ist Lieb am tiefsten?

"Wenn sie am stillsten ist."

Und wann ist Lieb am reichsten?

„Das ist sie, wenn sie gibt!"

Und sprich, wie redet Liebe?

„Sie redet nicht, sie liebt!"

Manfred Hausmann (1898 – 1986) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Hausmann verfasste Gedichte, Erzählungen, Essays, Dramen, theologische Schriften, außerdem übertrug er frühgriechische, chinesische und japanische Gedichte in die deutsche Sprache. Seine bekannten Werke: Die Frühlingsfeier. Lampioon küßt Mädchen und kleine Birken. Mond hinter Wolken ( Erzählung). Abschied vom Traum der Jugend. Der Überfall (gesammelte Erzählungen). Kleiner Stern im dunklen Strom ( Roman).

  1. Die Bremer Stadtmusikanten

Ein Esel, schwach und hochbetagt,

ein Hund von Atemnot geplagt,

ein Katzentier mit stumpfem Zahn

und ein dem Topf entwichner Hahn,

die trafen sich von ungefähr

und rieten hin und rieten her,

was sie wohl unternähmen,

dass sie zu Nahrung kämen.

Ich Esel kann die Laute schlagen:

Ja plonga plonga plomm.

Ich Hund will's mit der Pauke wagen:

Rabau rabau rabomm.

Ich Katze kann den Bogen führen:

Miau miau mihie.

Ich Hahn will mit Gesang mich rühren:

Kokürikürikie.

So kamen sie denn überein,

sie wollten Musikanten sein

und könnten's wohl auf Erden

zuerst in Bremen werden.

Ja plonga plonga plomm.

Rabau rabau rabomm.

Miau miau mihie.

Kokürikürikie.

Die Sonne sank, der Wind ging kalt.

Sie zogen durch den dunklen Wald.

Da fanden sie ein Räuberhaus.

Das Licht schien in die Nacht hinaus.

Der Esel, der durchs Fenster sah,

wusst anfangs nicht, wie ihm geschah:

Ihr Kinder und ihr Leute,

was winkt uns da für Beute!

Den Fuß er leis ans Fenster stellte,

ja plonga plonga plomm,

der Hund auf seinen Rücken schnellte,

rabau rabau rabomm,

und auf den Hund die Katze wieder,

miau miau mihie,

zuoberst ließ der Hahn sich nieder,

kokürikürikie.

Das Räubervolk zu Tische saß,

man schrie und lachte, trank und aß.

Und plötzlich brach durchs Fenster

der Sturm der Nachtgespenster:

Ja plonga plonga plomm.

Rabau rabau rabomm.

Miau miau mihie.

Kokürikürikie.

So grässlich waren Bild und Ton,

dass die Kumpanen jäh entflohn.

Statt ihrer schmausten nun die Vier

bezogen dann ihr Schlafquartier.

Ein Räuber doch mit schiefem Blick

schlich mitternachts ins Haus zurück,

um heimlich zu ergründen,

wie denn die Dinge stünden.

Mit eins war sein Gesicht zerrissen,

miau miau mihie,

sein linkes Bein mit eins zerbissen,

rabau rabau rabomm,

sein Leib getroffen von den Hufen,

ja plonga plonga plomm,

sein Herz erschreckt von wilden Rufen,

kokürikürikie.

Er lief und lief durchs Dickicht quer,

als käm der Teufel hinterher.

Da gab es bei den Tieren

ein großes Jubilieren:

Ja plonga plonga plomm.

Rabau rabau rabomm.

Miau miau mihie.

Kokürikürikie.

Christian Friedrich Hebbel (1813 - 1863) war ein deutscher Dramatiker und Lyriker. In seinen Werken schildert er oft tragische, schicksalhafte Verkettungen von Ereignissen und macht die sozialen Probleme seiner Zeit zum Thema. Seine Werke sind: Judith. Genoveva von Brabant. Der Diamant. Die Nibelungen. Treue Liebe.

  1. Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!

Die Luft ist still, als atmete man kaum,

und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,

Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!

Dies ist die Lese, die sie selber hält,

Denn heute löst sich von den Zweigen nur,

Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Christian Johann Heinrich Heine (1797 als Harry Heine - 1856) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und gleichzeitig als ihr Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh dem Deutschen eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk. Seine Werke: Reisebilder.(Die Harzreise). Deutschland. (Ein Wintermärchen). Atta Troll – Ein Sommernachtstraum. Romanzero und Der Doktor Faust.

Leise zieht durch mein Gemüt

Liebliches Geläute.

Klinge, kleines Frühlingslied,

Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,

Wo die Blumen sprießen.

Wenn du eine Rose schaust,

Sag', ich lass sie grüßen.

٭٭٭

Тихо сердца глубины

Звоны пронизали,

Лейся, песенка весны,

Разливайся дале.

Ты пролейся, где цветы

Расцветают томно,

Если розу встретишь ты,—

Ей привет мой скромный!

( Переклад Л. Блока )

  1. Lorelei

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

Dass ich so traurig bin;

Ein Märchen aus alten Zeiten,

Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,

Und ruhig fließt der Rhein;

Der Gipfel des Berges funkelt

Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet

Dort oben wunderbar,

Ihr goldnes Geschmeide blitzet,

Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme,

Und singt ein Lied dabei;

Das hat eine wundersame

Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe

Ergreift es mit wildem Weh;

Er schaut nicht die Felsenriffe,

Er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen

Am Ende Schiffer und Kahn;

Und das hat mit ihrem Singen

Die Lorelei getan.