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Abbildung 1 – Übersicht über die Metropolregion Rhein-Ruhr [1; 14].

Die Bevölkerungsentwicklung des Ruhrgebietes unterscheidet sich von der seines Bundeslandes. Beispielsweise hat sich die Bevölkerungszahl von

2000 bis 2011 in Nordrhein-Westfalen (NRW) um -0,9 %, in Deutschland insgesamt um -0,5 % und im Ruhrgebiet um -4,2 % reduziert [5; 1]. Viel deutlicher wird der Unterschied, wenn man einige Städte des Ruhrgebietes mit der Einwohnerentwicklung anderer Städte im Bundesland NRW ins Verhältnis setzt (siehe Tabelle 1). Essen hat beispielsweise in nur 20 Jahren mehr als

50.000 Bewohner verloren.

21

Tabelle 1 – Bevölkerungsdaten ausgewählter Administrativräume im Ruhrgebiet [5; 1]

Administrativraum

Einwohner

Einwohner

Einwohner

1990–

 

 

1990

2000

2010

2010 in

 

 

 

 

 

%

 

 

 

 

 

 

Nordrhein-Westfalen

17.349.651

18.009.865

17.841.956

+ 2,8

 

 

 

 

 

 

Ruhrgebiet

im RVR

5.396.208

5.359.228

5.150.307

- 4,6

gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Essen

 

626.973

595.243

574.635

-8,4

 

 

 

 

 

 

Duisburg

 

535.447

514.915

489.559

-8,6

 

 

 

 

 

 

Düsseldorf

Hauptstadt

575.794

569.364

588.735

+2,3

 

NRW

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Köln

Wirtschafts-und

953.551

962.884

1.007.119

+5,6

 

Kultur-

 

 

 

 

 

metropole

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Münster

Universitäts-

249.438

265.609

279.803

+12,2

 

stadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bevölkerungsentwicklung hat sich, auch im längeren Kontext betrachtet, reduziert. Dabei ist auch der Anteil am gesamten Bundesland geschrumpft: 1961 lebten im Ruhrgebiet noch ca. 5,674 Mio. (35,7 % von NRW). 2010 waren nur noch ca. 5,15 Mio. Menschen hier registriert (28,8 %) [5; 1]1. Vorrangig lässt sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem

Arbeitsmarkt erkennen, der seit Ende dem 1950er Jahre einen massiven Abbau im Bereich der Eisen-, Stahlund Kohleindustrie zu verzeichnen hat.

Ende der 1950er Jahre begannen die Zechenschließungen im Ruhrgebiet. 1957 existierten noch 141 Zechen (bzw. Bergwerke). 1970 waren es weniger als 60 und zum heutigen Zeitpunkt (Frühjahr 2013) existieren noch drei. 2018 sollen allerdings auch die letzten Schächte geschlossen werden aufgrund der politischen Entscheidung den Steinkohlbergbau nicht weiter zu subventionieren.

Die Ursachen für den Niedergang sind sehr vielseitig und können hierbei nur mit einigen Faktoren angerissen werden: Überangebot von Kohle, billigere Importkohle, Wegfall der Steuer für Mineralöl (1953) und des Importzolls für Heizöl (1956) [1; 102–103].

1 Es muss ergänzt werden, dass die Suburbansierung – besonders an der südlichen Grenze des Ruhrgebietes – ebenfalls eine Erklärung für diese Entwicklung ist.

22

Abbildung 2 – Beschäftigte Personen in der Montanindustrie im Ruhrgebiet 1922/25–20181[4].

In den folgenden Dekaden entstanden allerdings viele Arbeitsplätze – vor allem im Tertiären Sektor. So sind u.a. von 1980 bis 2009 in den Bereichen Gesundheitswirtschaft 57.000, Sozialpflegerische Dienstleistungen 55.000,

Bürokaufmännischen Bereich 48.000 und im Datenverarbeitungssektor 16.000

neue Jobs entstanden [7; 5]. Der Arbeitsmarkt bleibt

aber nach wie

vor angespannt und grundsätzliche strukturelle Probleme

bleiben evident,

wie in Abbildung 3 zu erkennen ist.

 

1 2018 stellen Prognosen dar.

23

Abbildung 3 – Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Regionalverband Ruhr (RVR), Nordrhein-Westfalen (NRW) und in Deutschland gesamt in %

(2000–2012; jeweils September) [8; 3–6].

Im September des Jahres 2012 verzeichneten die 15 Städte und Kreise des Regionalverbandes Ruhr eine Arbeitslosigkeit von 10,6 % – im Land Nordrhein-Westfalen 7,9 % und in Deutschland 6,5 %. Die Arbeitslosenzahlen liegen damit im Ruhrgebiet deutlich über dem Bundesund Landesdurchschnitt. In manchen Städten des RVR ist die Quote sogar noch weitaus höher: z.B. Gelsenkirchen 14,1 % oder Essen 12,3 %. Bei dieser Darstellung ist zu berücksichtigen, dass der Wert des RVR schon im Wert des Landes inkludiert ist. Rechnet man diesen heraus, dann hätte Nordrhein-Westfalen (ohne das Ruhrgebiet) „nur“ eine Arbeitslosenquote von 6,9 %.

Als positives Beispiel für NRW gilt die kreisfreie Stadt Münster, was in diesem Indikator mit nur 6,1 % einer der niedrigsten Werte im Land einnimmt. Münster ist eine Bildungsstadt mit ca. 45.000 Studenten (fast 1/6 der Bevölkerung) [6; 143–144]. Hierbei kann man deutlich erkennen, wie wichtig Investitionen in die Bildungsund Forschungsinfrastruktur sind.

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Die Schaffung einer umfangreichen Bildungslandschaft im Ruhrgebiet stellt einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität des Standortes dar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg existierten in Nordrhein-Westfalen nur

Hochschulen in Köln, Bonn, Münster und Aachen – im Ruhrgebiet dagegen keine einzige. Der Aufbau der Ruhr-Universität Bochum Anfang der 1960er Jahre bildete den Grundstein für eine Bildungsoffensive. Es folgten weitere

Standorte wie Dortmund, Essen, Hagen und andere. Durch diese Entwicklung hat das Ruhrgebiet aktuell (2008/09) insgesamt ca. 220.000 Studenten zu verzeichnen [4].

In einer Stadt, wie Bochum sind die Hochschulen der wichtigste

Arbeitgeber geworden: In fünf Einrichtungen1 arbeiten ca. 8.200 Menschen. Gleichzeitig waren im Wintersemester 2010/2011 rund 42.600 Studenten in Bochum immatrikuliert [6; 143–159].

Der Regionalverband Ruhr (RVR)

Der Regionalverband Ruhr blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Jahre 1920 wurde der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet, welcher in dieser Form bis 1978 bestand hatte. Die Planung des heutigen Ruhrschnellweg (Autobahn 40) geht auf die Initiative dieser Organisation zurück. Bis zum Jahre 1975 hatte der SVR die Kompetenz einer regionalen Planungsbehörde. Ende der 1970er wurde die Flächennutzungsplanungskompetenz unter den Bezirksregierungen aufgeteilt, weil in dieser Zeit die oberen Ebenen der administrativen Gewalt mehr Gestaltungsspielraum

einforderten. 1979

wurde die Organisation

schließlich

umbenannt

in den Kommunalverband Ruhrgebiet

(KVR). Er

übernahm

federführend

die Organisation des

„Internationalen

Bauaustellung (IBA)

Emscherpark“

von 1989 bis 1999. Hierbei wurde versucht weniger einen Park oder Garten

zu errichten,

sondern eine

Entwicklungsstrategie

der Renaturierung

und

Aufwertung

zu verfolgen.

Im „Masterplan

Emscher 2010“

sind

die vielschichtigen und zahlreichen Projekte aufgeführt.

 

Der „Park“ ist insgesamt etwa 500 km² groß und wurde in fünf verschiedene Themenbereiche aufgeteilt („Das neue Emschertal“, „Industrienatur und Biodiversität“, „Neue Parks und Gärten“, „Landmarken

1 Laut Statistischem Jahrbuch sind folgende 5 Einrichtungen ausgewiesen: Ruhr-Universität, Fachhochschule, Evangelische FH Rheinland-Westfalen-Lippe, Technische FH (TFH) Georg Agricola und die private EBZ Business School.

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Kunst“, „Sport und Freizeit“). Zur ökologischen Erschließung durch Touristen und/oder naherholungssuchende Einheimische dient ein ca. 250 km langes

Radwegenetz. Außerdem gibt es Überschneidungen mit der Mitte der 1990er Jahre entwickelten „Route der Industriekultur“, welche als Netz bedeutende Industriedenkmäler, Landmarkenund Aussichtspunkte, sowie Arbeitersiedlungen miteinander verbindet [4]. Die „IBA Emscherpark“ leistete als Programm einen erheblichen Beitrag an der Aufwertung des Ruhrgebietes und ebnete damit schließlich entscheidend den Weg für die „Europäische Kulturhauptstadt Ruhr 2010“.

Der „Kommunalverband Ruhr“ wurde im Jahre 2004 in den heutigen „Regionalverband Ruhr“ umbenannt. Außerdem erlangte er in diesem Jahr die wichtige Kompetenz der Flächennutzungsplanung wieder zurück. Seit dem Jahre 2009 wurde sogar auch die Regionalplanung wieder auf den RVR

übertragen [2; 143].

Die heutigen Aufgaben und Tätigkeiten sind kurz zusammengefasst: Regionalplanung;

Erstellen von Masterplänen;

Trägerschaften Emscher Landschaftspark und Route der Industriekultur;

Freiraumsicherung;

Regionale Wirtschaftsförderung;

Tourismusförderung;

Öffentlichkeitsarbeit;

Kulturund Sportprojekte;

Bau und Betriebe regionaler Freizeiteinrichtungen;

Vermessungstechnische und kartographische Arbeiten;

Abfallentsorgung (auf Anfrage) [1, 205].

Wie sich der RVR zusammen setzt und welche Organisationsstruktur im zu Grunde liegt, stellt sich wie folgt dar: Der Regionalverband Ruhr besteht aus elf kreisfreien Städten und vier Landkreisen.1 Diese entsenden jeweilige Vertreter in das sogenannte „Ruhrparlament“. Darüber hinaus sind noch weitere Interessenverbände als beratende Teilnehmer dabei (z.B. Gewerkschaft, Arbeitgeber, IHK) [1; 205]. Das „Ruhrparlament“ wählt die Geschäftsführung

1 Die Mitglieder sind die elf kreisfreien Städte: Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen und die Landkreise: Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Unna, Wesel.

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und die jeweiligen Bereichsleiter. Schließlich verfügt der RVR damit über: eine eigene Exekutive und Legislative, ein angemessenes Maß an Transparenz

und eine

vergleichsweise

hohe

Unabhängigkeit

von

Landes-

und Kommunalwahlen hinsichtlich einer

effektiven Regionalplanung. Somit

wird die Arbeit von insgesamt 53 Kommunen koordiniert. Bei einem Besuch und Gespräch in Essen mit dem Teamleiter Masterplanung im Referat Regionalentwicklung des RVR, Dr. Claas Beckord, wurde dem Autor erklärt, dass es sich bei dieser Institution um eine „Informationsorganisation“ handelt

[4]. Das bedeutet, dass Daten gesammelt und aufgearbeitet werden, um diese koordiniert zu verteilen und steuernd tätig zu werden. Mit dem Verweis auf die eingangs erwähnte Theorie, wird gezeigt, dass der Regionalverband Ruhr damit eine Großorganisation darstellt, die eine völlig neue Regionalisierung für das Ruhrgebiet vorgenommen hat („neues Programm für den Programmraum/die Region“). In den 1950er und Anfang der 1960er Jahre dominierte das Ruhrgebiet als „Kohlenpott“ und wichtigstes Industriegebiet der Bundesrepublik Deutschland (West) nach dem 2. Weltkrieg. Heute ist es das industrielle Erbe, welches in einer ganz neuen Form in Wert gesetzt wurde und immer noch wird.

Tabelle 2 – AMSWOT-Analyse

Leistungen

Versäumnisse

Bildungsoffensive in den 1960er Jahren;

starke Verluste von Arbeitsplätzen im

IBA Emscher Park (1989–1999);

Bereich der Montanindustrie;

Kulturhauptstadt Europas Essen

überdurchschnittliche kontinuierliche

Ruhr.2010;

Bevölkerungsverluste (1961 bis 2011:

Schaffung neuer Jobs im

-9,5 %) trotz starker Zuwanderung

Dienstleistungsbereich

 

Stärken

Schwächen

zentrale Lage in Europa;

vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit;

größte Agglomeration Deutschlands;

soziale Segregation („Sozialäquator A-

Nähe zu bedeutenden Absatzmärkten

40“) und hohes Armutsrisiko;

Westeuropas;

keine U-Bahn/ausbaufähiger ÖPNV/(zu)

RVR als Planungsinstanz, Controlling-

hohe Automobilisierung;

und Marketingunternehmen;

kein großer internationaler Flughafen

gutes Radwegenetz und „Route der

(nächster ist Düsseldorf)

Industriekultur“ (Ausbau durch RVR);

 

gut entwickelte Bildungslandschaft

 

 

 

 

27

(220.000 Studenten), als Substituierung

 

der Arbeitsplatzverluste

 

 

 

Chancen

Risiken

bessere Nutzung der

zunehmende soziale und räumliche

Agglomerationsvorteile

Polarisierung macht aus dem Ruhrgebiet

Verbesserung von diversen internen

eine bedeutungslose polyzentrale

Kommunikationsnetzwerken zur

Ansammlung von Siedlungen

Attraktivitätssteigerung

Politischer Wille und/oder Finanzmangel

Optimierung der Kommunikation/des

vernachlässigen die Gestaltung des IBA

Austausches mit anderen vergleichbaren

Emscherparks, Route der Industriekultur

Regionen

usw

Entwicklung einer individuellen

 

Metropole (z.B. Zeche Zollverein =

 

außergewöhnliches UNESCO Welterbe)

 

 

 

Literatur

1. Prossek, A.; Schneider, H.; Wessel, H. A.; Wetterau, Burkhard; Wiktorin, Dorothea (2009): Atlas der Metropole Ruhr – Vielfalt und Wandel des Ruhrgebietes im Kartenbild, Emons Verlag, Calbe – 224 S.

2.Bogumil, J.; Heinze, Rolf G.; Lehner, Franz; Strohmeier, Klaus Peter (2012): Viel erreicht – wenig gewonnen, Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet, Klartext Verlag, Essen – 178 S.

3.Klüter, H. (2002): Raum und Kompatibilität, in: Geographische Zeitschrift, 90. Jg. 2002, Heft 2+4, S. 142–156, download unter: http://www.gis.uni- greifswald.de/geotiki3/tiki-download_file.php?fileId=155.

4.Gespräch mit Experten des Regionalverbandes Ruhr in Essen am 04.12.2012: Claudia Horch (Teamleiterin Soziales, Bildung, Arbeit – Referat Soziales Bildung, Europa); Michael Schwarze-Rodrian (Referatsleiter & EU-Beauftragter des RVR, Referat – Europäische und regionale Netzwerke Ruhr); Dr. Claas Beckord (Teamleiter Masterplanung – Referat Regionalentwicklung).

5.Regionalverband Ruhr (2011): Daten zur Bevölkerungsentwicklung, OnlinePublikation, S. 1–6, Download unter: http://www.metropoleruhr.de/fileadmin/user_upload/metropoleruhr.de/Bilder/Daten__ _Fakten/Regionalstatistik_PDF/Bevoelkerung/BevEnt_11_Tab_01.pdf.

6.Information und Technik Nordrhein-Westfalen (2011): Statistisches Jahrbuch Nordrhein-Westfalen 2011, 53. Jahrgang, Düsseldorf – 759 Seiten, Download unter: http://webshop.it.nrw.de/download.php?id=18049.

7.Regionalverband Ruhr (2009): Beschäftigte nach Berufen – Beschäftigte im Ruhrgebiet: Dienstleistungen boomen, technischer Fachkräftemangel droht, Online

Publikation, S. 1–8, Download unter:

28

http://www.metropoleruhr.de/fileadmin/user_upload/metropoleruhr.de/Bilder/Daten__ _Fakten/Regionalstatistik_PDF/Erwerbstaetigkeit/beruf_lang_09.pdf.

8.Regionalverband Ruhr (2012): Arbeitslose nach Strukturmerkmalen 2012, OnlinePublikation, S. 1–6, Download unter: http://www.metropoleruhr.de/fileadmin/user_upload/metropoleruhr.de/Bilder/Daten__ _Fakten/Regionalstatistik_PDF/Arbeitsmarkt/Alo_tab_2012_09.pdf.

Кристиан Бюлов

Институт географии и геологии Университета Грайсвальд, Германия

РЕСТРУКТУРИЗАЦИЯ СТАРОГО ИНДУСТРИАЛЬНОГО РЕГИОНА С ПОМОЩЬЮ РЕГИОНАЛЬНОЙ КОММУНИКАТИВНОЙ НАДСТРОЙКИ (НА ПРИМЕРЕ РУРСКОЙ ОБЛАСТИ В ГЕРМАНИИ)1

Рурская область являлась в недалёком прошлом индустриальным сердцем Германии, пользовалась широкой известностью в Европе и мире благодаря своей горной промышленности. Но с конца 1950-х гг. угольная и сталелитейная индустрия находится в процессе рецессии. За это время сталелитейная промышленность была полностью перемещена в Рурскую область, где продолжает работать, но не в прежних обхъёмах. Не позднее 2018 г. в Рурской области будет закрыта последняя шахта. Важную роль в развитии (пост-)индустриальной культуры на этой территории сыграло региональное объединение Рур, которое с 1960-х гг. принимает активное участие в процессах реструктуризации. Эта организационная форма является примером того, что регионы существуют не a priori, а формируются и наполняются значениями и содержаниями благодаря работе крупных организаций. В результате этой работы в Рурской области произошли значительные изменения, которые могут послужить примером для других старых промышленных областей.

1 Перевод выполнен кандидатом филологических наук доцентом Т. Л. Пашко.

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Теоретическая преамбула

«Регионы существуют не сами по себе, их создают люди – люди, которые придают значение региональным структурам и своим каждодневным трудом по-новому формируют региональную географию. Это относится в полной мере к Рурской области» [1, с. 7]. Эта цитата заимствована из вступительного слова к «Атласу Метрополии Рур». Она подчёркивает банальную, но важную истину: экономические процессы не протекают без управления и не возникают из ничего. Существуют определённые социальные системы и люди, которые способствуют тому, что регионы разграничиваются и наполняются значениями. Г. Клютер подчёркивает: «Регион – это программная территория (или элемент программной территории) какой-либо формальной организации (например, областной корпорации, государственного учреждения, издательства газеты или другого предприятия), которая в общественной коммуникации стала нормой и используется как рамка для мероприятий и планирования большим количеством других организаций» [3, с. 152].

На примере Регионального объединения Рур (RVR) мы хотим показать, как организация может формировать и изменять регион. С начала кризиса угольной промышленности и закрытия шахт в конце 1950-х Региональное объединение Рур сопровождает процессы реструктуризации в исследуемой области. С помощью нового программирования была осуществлена совершенно новая регионализация.

Рурская область и процесс реструктуризации

Рурская область (в границах Регионального объединения Рур) занимает площадь 4 435 кв. км, которая превышает площадь земли Саар или площадь Люксембурга. Но хотя площадь Рурской области составляет только 1,2 % от площади Германии, по количеству населения – 5 135 тыс. жителей – Рурская область составляет 6,3 % всего населения Германии и является самой большой агломерацией Федеративной республики1.

Демографическое развитие Рурской области отличается от такового её федеральной земли. Например, с 2000 по 2011 гг. население земли Северный Рейн – Вестфалия сократилось на -0,9 %, тогда как в Германии в целом оно уменьшилось на -0,5 %, а в Рурской области на -4,2 % [5, с. 1].

1 См. рисунок 1 на с. 21: Регион метрополии Рейн-Рур [1, с. 14].

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