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In Deutschland lernen, in der Heimat lehren
Trainer-Absolventen in Mainz
In der Auslandstrainerschule in Mainz werden seit 1978 im Rahmen der internationalen Sportförderung Kurse für angehende Leichtathletiktrainer aus Entwicklungsländern angeboten. Die Teilnahme am Studium ist kostenlos.
Montagmorgen in einer großen Sporthalle in Mainz. Nach und nach trudeln die Schüler der Auslandstrainerschule ein und laufen ein paar Runden, um sich warm zu machen. Schulleiter und Trainer Wolfgang Killing schaut ihnen dabei zufrieden zu: "Dieser Kurs ist wirklich engagiert. Ich habe es bisher nur selten gesehen, dass die Teilnehmer freiwillig ein Aufwärm-Programm machen." Wenig später geht der Unterricht mit seiner Begrüßung los. "Dieses Wochenende habt ihr ja Schnee gesehen," scherzt er mit Blick auf die weiße Winterlandschaft draußen.
Für einige Schüler dürfte das tatsächlich eine neue Erfahrung gewesen sein. Von den Absolventen dieses Jahrgangs stammen sechs aus Afrika: Zwei aus Togo und Uganda, je einer aus Südafrika und Mali. Die anderen Schüler kommen aus Paraguay, Uruguay, Vietnam und einer von der kleinen Karibikinsel Dominica. Für sie steht heute Weitsprung auf dem Programm. Zwei Stunden üben sie die beste Absprungtechnik, lernen, wie man Sprungkraft und Sprungtechnik am besten trainieren kann. Dann ist Mittagspause.
Viele Absolventen schaffen es in wichtige sportpolitische Ämter
Weitsprung zum Trainerdiplom
Insgesamt sind die Schüler 14 Monate in Mainz. Mit 250.000 Euro pro Ausbildungs-Jahrgang finanziert das Auswärtige Amt den Trainerkurs. Die Schüler müssen die Anreise selbst finanzieren, bekommen dann aber alles gestellt, inklusive eines kleinen Taschengeldes. Die Ausbildung beenden sie mit einem Trainer-Diplom, das international anerkannt wird. "Das Programm hier in Deutschland ist sehr gut", lobt Jaco Van Vuuren aus Südafrika, "aber nicht nur die Kenntnisse, die wir vermittelt bekommen, sind wichtig, sondern auch das internationale Netzwerk, das sich dadurch bildet." Allerdings fehlt es noch an einer festen Plattform, über die sich die Absolventen auch nach der Ausbildung noch austauschen können.
Die Schüler sind im Alter von Mitte 20 bis Mitte 40. Grundvoraussetzung für eine Teilnahme an dem Kurs ist die Bewerbung an der örtlichen deutschen Botschaft und ein Empfehlungsschreiben des Leichtathletikverbandes im Heimatland. Dennoch kommen sie mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen nach Mainz. Manche sind bereits fest bei ihren Heimatverbänden engagiert, manche haben vorher vielleicht nur etwas Jugendarbeit gemacht. Genauso unterschiedlich verlaufen auch die Karrieren im Anschluss an die Ausbildung. "Viele Absolventen schaffen es aber, in ihren Heimatländern in wichtige sportpolitische Ämter aufzusteigen und dann als Multiplikatoren zu dienen," so Killing.
Andere Trainerschule in Leipzig
Völkerverständigung in Mainz
Am Nachmittag geht es mit Deutschunterricht weiter, der einen großen Teil der Ausbildung ausmacht. "Die Sprache zu lernen, ist wichtig für die Teilnehmer, damit sie hier auch am sozialen Leben teilnehmen können", sagt Lehrer Thomas Bleicher. So ist es ihnen zum Beispiel auch möglich, bei örtlichen Sportvereinen mitzumachen und sich dort auch zu verständigen. Für viele Schüler stellt die Sprache aber auch ein Problem dar. "Der Unterricht ist gut, aber Deutsch ist schwierig", klagt die Togolesin Larba Sekou. "Es soll eben neben dem Sport auch die Kultur unseres Landes vermittelt werden", betont Bleicher.
Mainz ist nicht die einzige Trainerschule, die vom Auswärtigen Amt finanziert wird. Auch in Leipzig werden Kurse an der Universität angeboten. Die Ausbildung ist dort mit fünf Monaten aber deutlich kürzer, bezieht sich auf zwölf unterschiedliche Sportarten und bietet Spezialisierungen in Behindertensport, Sportpsychologie und Konditionstraining. Zudem wird der Unterricht dort per Dolmetscher in die Sprache der jeweiligen Teilnehmer übersetzt. Der erste Trainerkurs fand in Mainz bereits 1964 statt. Über 2000 Absolventen hat man dort im Anschluss wieder hinaus in die Welt geschickt. Auch der Deutsche Fußball-Bund bietet internationalen Trainern die Möglichkeit, einen Kurs zu belegen. Ein Schüler war Pitso Misimane, der inzwischen Trainer von "Bafana Bafana" ist, der südafrikanischen Nationalmannschaft.
Alle Trainerschulen arbeiten mit demselben Ziel: "Die Absolventen sollen Keimzellen in ihren Ländern werden", formuliert es Killing. Sie sollen nicht nur Trainingsmethoden weiter vermitteln, sondern zu Hause Strukturen aufbauen oder verbessern. Politisch, so ist die Hoffnung des Auswärtigen Amtes, wird so auch etwas für die Völkerverständigung getan - und Werbung betrieben. Schließlich sollen die Teilnehmer ein positives Deutschlandbild in die Heimat mitnehmen.
Autor: Felix Hoffmann Redaktion: Wolfgang van Kann
Karte 40. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (739 Wörter; 5383 Zeichen) 10 Min.