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Hilfe für "Bildungsverlierer"

 

Der Bildungserfolg von Jugendlichen in Deutschland hängt vom Elternhaus ab. Kinder von Akademikern machen eher Abitur als Kinder aus Arbeiterfamilien. Dabei sei Chancengleichheit durchaus finanzierbar, sagt Jörg Dräger.

 

Erfolg in der Schule oder im Studium wird in Deutschland in einem unrühmlichen Sinne vererbt. Wer gut ausgebildete Eltern hat, der wird selbst auch eher dazu neigen, Abitur zu machen und ein Studium aufzunehmen. Kinder aus Arbeiter- und Einwandererfamilien hingegen sind in der Schule - statistisch - weniger erfolgreich. Wie es gelingen kann, diese jungen Menschen von Anfang an so gut zu unterrichten, dass auch sie in Ausbildung und Studium bestehen können, beschreibt Jörg Dräger, ehemaliger Hamburger Wissenschaftssenator und heutiger Vorstand der Bertelsmann Stiftung für den Bereich Bildung und Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) im Interview mit STUDI-DW.

Der Hamburger Verein "SchlauFox" hat es sich zum Ziel gesetzt, gerade Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien auf ihrem Bildungsweg besonders zu unterstützen. Häufig sind das Schüler mit Migrationshintergrund. Um sie zu fördern, benötigten Deutschlands Schulen mehr Lehrer mit Migrationshintergrund, sagt der Verein - und kümmert sich deshalb speziell diese Lehramtstudierenden.

Karte 32. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (769 Wörter; 5717 Zeichen) 10 Min.

Alle sollen gemeinsam lernen

Der Rollstuhl im Klassenzimmer ist in Deutschland noch immer die Ausnahme. Zwar haben behinderte Schüler seit 2009 das Recht auf Unterricht in einer allgemeinen Schule. Doch nur 20 Prozent von ihnen besuchen eine gemeinsame Schulstunde.

 

Als Volkhard Trust vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit anderen Pädagogen die Matthias-Claudius-Schule in Bochum gründete, bekam sie sofort einen anderen Namen. Obwohl nur vier Schüler mit Förderbedarf in der ersten Klasse unterrichtet wurden, machte in einigen Kreisen das Wort von der "Beklopptenschule" die Runde, erzählt der Direktor. Es sei "ein hartes Stück Arbeit" gewesen, die Vorurteile gegenüber einer Schule zu entkräften, in der geistig und körperlich behinderte Kinder gemeinsam mit anderen unterrichtet werden. "Heute übersteigen die Anmeldungen die Zahl der Plätze an unserer Gesamtschule um ein Vielfaches", so Trust. Dabei hat die Matthias-Claudius-Schule bereits 820 Schüler, davon 160 sogenannte "Schüler mit Förderbedarf".

Von den rund 100 Lehrern sind ein Drittel Sonderpädagogen, die sich um die jeweils sechs Schüler mit Behinderungen einer Klasse kümmern.  "Von der Inklusion profitieren alle", ist der 57-jährige Direktor überzeugt. Viele Schüler mit Behinderungen schaffen, abhängig von ihrem jeweiligen Förderbedarf, beachtliche Schulabschlüsse - vom Hauptschulabschluss bis hin zum Abitur. Die anderen lernen eigenverantwortlich zu arbeiten und trotzdem diejenigen im Blick zu haben, die langsamer sind. Mit Erfolg. Bei den Lernstandserhebungen in NRW und beim Zentralabitur hat die Matthias-Claudius-Schule besser abgeschnitten als andere weiterführende Schulen.

Alltag an der Bochumer Gesamtschule: Gemeinsam lernen, gemeinsam Spaß haben ...