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Plagiate, Pannen, proppenvolle Hörsäle
Guttenberg nimmt im Februar 2011 im Bundestag Stellung zu seiner Doktorarbeit
Das Jahr geht, die Themen bleiben: Vieles, was 2011 an den Hochschulen eine Rolle spielte, wird uns auch 2012 beschäftigten. Die Spanne reicht von Plagiatoren über volle Hörsäle bis zur Hoffnung auf private Geldgeber.
Zu Jahresanfang war er noch Verteidigungsminister, ab März für ein paar Monate ein vermeintlich zerknirschter Exilant in den USA, seit ein paar Tagen ist er nun Berater der EU-Kommission für Freiheit und Menschenrechte im Internet. Damit ist er zurück auf der politischen Bühne: Karl-Theodor zu Guttenberg, Politiker der CSU, ist das Hochschulgesicht des Jahres 2011. Diesen Status hat er allerdings nicht durch seine politische Arbeit erreicht, sondern als Plagiator: Internet-Aktivisten haben ihm nachgewiesen, dass er einen Großteil seiner Doktorarbeit aus anderen Quellen abgeschrieben hat.Überall in Deutschland: Rekord-Studentenzahlen
Zu seinem Rücktritt als Verteidigungsminister hatte auch ein offener Brief beigetragen, in dem mehr als 60.000 Nachwuchswissenschaftler auf die Bedeutung von Ehrlichkeit und ethischen Standards in der Wissenschaft hingewiesen haben. "Dies ist eine Verhöhnung aller wissenschaftlichen Hilfskräfte sowie aller Doktorandinnen und Doktoranden, die auf ehrliche Art und Weise versuchen, ihren Teil zum wissenschaftlichen Fortschritt beizutragen", schrieben sie in ihrem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Universität Bayreuth, wo Guttenberg seine juristische Promotion abgelegt hatte, erkannte ihm den Titel nach gründlicher Prüfung wieder ab.
Karl-Theodor Guttenberg war der erste Plagiator, der 2011 den Hut nehmen musste. Er blieb jedoch nicht der letzte. Auch an den Unis Bonn und Heidelberg wurden Doktortitel von Politikern wieder einkassiert, nachdem Netz-Aktivisten den FDP-Politikern Jorgo Chatzimarkakis und Silvana Koch-Mehrin Plagiate festgestellt hatten.
Deutsche Unis so voll wie noch nie
Top-Thema Nummer zwei in diesem Jahr: die vollen Unis. Auch dafür ist Karl-Theodor zu Guttenberg zumindest teilweise verantwortlich – hat er doch, noch als Verteidigungsminister, die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt und so dafür gesorgt, dass im Herbst zehntausende junge Männer zusätzlich ein Studium aufnahmen. Weil in diesem Jahr außerdem in einigen Bundesländern die Schulzeit verkürzt wurde und damit zwei Jahrgänge gleichzeitig ihr Abitur gemacht haben, wurde es zum Wintersemester noch enger an den Hochschulen.
Deutsche Hochschulen: under construction
2,4 Millionen Studentinnen und Studenten gibt es in diesem Wintersemester nun insgesamt an den deutschen Hochschulen – das ist absoluter Rekord. Für die Unis bedeutet das: Es wird noch enger und voller als es ohnehin schon war. Wo die vorhandenen Räume nicht ausreichen, werden deshalb zur Not auch Kirchen, Kinosäle oder ehemalige Baumärkte für Veranstaltungen genutzt. "Der Politik wird nicht viel anderes übrig bleiben, als die Hochschulen besser auszustatten", sagt der Berliner Bildungsforscher Dieter Dohmen angesichts der drangvollen Enge.
Doch Studentenvertreter wie Patrick Schnepper von der Uni Köln sind deutlich pessimistischer: "Ich gehe davon aus, dass das noch wesentlich dramatischer wird", sagt Schnepper. "Die Hörsäle werden noch voller und man wird irgendwie versuchen, möglichst viele Studierende auf möglichst wenig Raum unterzubringen."
Stotternder Stipendien-Start
Zwei weitere Baustellen werden den Hochschulalltag auch über 2011 hinaus bestimmen. Da ist zum einen der Bologna-Prozess mit seiner europaweiten Umstellung auf die Abschlüsse Bachelor und Master. Rund 40 Prozent der Studierenden, das zeigen neueste Erhebungen, sind nämlich immer noch in traditionellen Magister- und Diplomstudiengängen eingeschrieben.
Auch beim neu eingeführten Deutschland-Stipendium klappt es bisher mit dem Zeitplan nicht so richtig. Die Idee: Wenn Unis private Geldgeber für Stipendiaten finden, legt die Bundesregierung noch einmal Geld obendrauf. "Damit sollen besonders begabte und auch besonders engagierte Studentinnen und Studenten gefördert werden", erläutert Susanna Schmidt vom Bundesbildungsministerium die Idee des Deutschlandstipendiums. Die Förderung von 300 Euro im Monat sollen die Studenten unabhängig vom eigenen Einkommen erhalten. Doch statt der ursprünglich geplanten 160.000 Stipendiaten gibt es erst einmal nur rund 10.000 – weder die Bundesregierung noch die privaten Geldgeber aus der Wirtschaft wollten bisher mehr Geld für das neue Programm ausgeben.
Autor: Armin Himmelrath Redaktion: Svenja Üing
Karte 34. Leseverstehen: Aufgabe (1) Globales Lesen (625 Wörter; 4484 Zeichen) 10 Min.