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„Ganztagsschulen sind gute Übungsfelder“ – Rimma Kanevski im Gespräch
Was
die emotionale Entwicklung von Jugendlichen anbelangt, sind
Ganztagsschulen den Halbtagsschulen offenbar überlegen. Das legt die
Studie „Peers in Netzwerken“ (PIN) nahe, die
Erziehungswissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg an
Teenagern durchgeführt haben. Insbesondere Jungen sind hier
aufmerksamer für Gefühle anderer und lösen Konflikte eher mit
Humor als mit schlagenden Argumenten. Goethe.de sprach mit
Schul-Expertin Rimma Kanevski.
Frau Kanevski, im Zuge der PIN-Studie haben Sie das Beziehungsverhalten von rund 400 Jugendlichen aus Brandenburg untersucht, die nach einer sechsjährigen gemeinsamen Schulzeit in der Primarschule in die Sekundarschule gewechselt sind. Die 12 bis 14 Jahre alten Halbtags- und Ganztagsschüler wurden zu Beginn und zum Ende der siebten Jahrgangsstufe befragt. Was ändert sich für die Jugendlichen durch den Wechsel?
Wenn Jugendliche mit ihren Freunden aus der Grundschule neu auf die weiterführende Schule kommen, gehen sie gemeinsam in neue Projekte und Arbeitsgemeinschaften, bewältigen gemeinsam den Schulalltag, lernen neue Strukturen kennen. Im Laufe des Schuljahres werden Teenager unabhängiger von den alten Kontakten. Sie knüpfen neue Beziehungen und unternehmen mehr mit neuen Freunden.
Freundschaften werden enger
Wie entwickeln sich Beziehungen zu Gleichaltrigen an Ganztagsschulen? Gibt es Unterschiede zu den Halbtagsschulen?
Im Durchschnitt haben Jugendliche acht bis neun unterstützende Beziehungen zu Gleichaltrigen und davon zwei bis drei enge Freundschaften. Wir haben festgestellt, dass Jugendliche an Ganztagsschulen im Laufe eines Schuljahrs einen größeren Zuwachs an unterstützenden Beziehungen und speziell an engen Freundschaften haben als Schüler an Halbtagsschulen. Das ist ein wichtiger Befund.
Freundschaftsbeziehungen sind emotional sehr eng. Sie brauchen zwar mehr Zeit, um sich zu entwickeln, sind dafür aber dauerhaft und vertrauensvoll. Man hilft sich gegenseitig mitunter in sehr persönlichen Angelegenheiten. Weniger enge Beziehungen sind dennoch bedeutsam für die Entwicklung Jugendlicher. Teenager unternehmen viel mit ihren Kumpels, das heißt aber nicht, dass hier viel Vertrauen im Spiel sein müsste. Lose Beziehungen geben Heranwachsenden das wichtige Gefühl, in eine größere Gruppe Gleichaltriger integriert zu sein.
Beziehungen verblassen
Gehen Kontakte und Freundschaften außerhalb der Ganztagsschule verloren?
Dies
konnten wir sowohl in der Ganztagsschule als auch in der
Halbtagsschule beobachten. Derartige Verluste sind aber ganz normal,
weil mit der Zeit auch die Interessen divergieren. Alte
Freundschaften aus der Grundschule verblassen. Mit der Zeit
konzentrieren sich Teenager mehr auf die innerschulischen Kontakte.
Worin besteht die Funktion von Freundschaften während der Schulzeit?
Junge Menschen stehen gemeinsam vor spezifischen Entwicklungsaufgaben, von deren erfolgreicher Bewältigung ihre weitere Entwicklung abhängig ist. Das sind etwa körperliche Veränderungen der Pubertät, die Beziehung zu einem romantischen Partner, die Ausbildung eines Wertekanons, eines Konzepts der Geschlechtsrolle und der Identität. Jugendliche begegnen sich auf Augenhöhe. Deswegen können sie sich auch gut verstehen und sich gegenseitig in vielen Bereichen anders unterstützen, als dies Erwachsene tun.
Wenn
Schüler einander den Unterrichtsstoff erklären, begreifen die das
mitunter besser als wenn sie das von einem Lehrer hören. Noch
wichtiger ist aber die emotionale Unterstützung, die
Jugendliche sich wechselseitig geben, indem sie über ihre Probleme
reden und sich Tipps geben. Jugendliche mit vertrauensvollen
Freundschaften laufen weniger Gefahr, depressiv zu werden oder auf
Abwege zu geraten. Um die Entwicklungsaufgaben zu meistern, brauchen
Teenager außerdem soziale und emotionale Kompetenzen.