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LEXIKOLOGIE пособиеT-108.doc
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Semantische Felder, lexikalisch-semantische Gruppen

Was das ist, kann man an dem lexikalisch-phraseologischen Feld mit dem Hyperonym bzw. Archilexem «tadeln» illustrieren:

tadeln neutral, einsetzbar für alle Glieder, enthält Hyperseme, die in allen übrigen Konstituenten des Feldes enthalten sind («Prozessualität», «objektgerichtete Handlung», «jmdm. sein Missfallen über ihn oder sein Verhalten, Tun zum Ausdruck bringen»);

zurechtweisen, rügen, differenzierende begriffliche Seme: «Intensität»(gründlich, schelten, schmähen, scharf, tüchtig, heftig)

schimpfen, ausschimpfen,

bespotten u.a.

differenzierende begrifflich-wertende Seme (negativ)

abstauben (landschaftlich),

abbürsten (landschaftlich),

anranzen (salopp), jmdm.

eins auf den Dez geben (salopp),

jmdm. den Kopf waschen (umg.),

jmdn. mit scharfer Lauge waschen (salopp),

jmdn. aus den Lumpen schütteln (salopp) u.a.m.

Alle Konstituenten des Feldes «tadeln» sind nach dem invarianten Hypersem gruppiert, das in allen Spracheinheiten feststellbar ist.

Darüber hinaus enthalten Lexeme und Phraseologismen zusätzliche differenzierende Merkmale, was den zentralen Begriff des Feldes semantisch und stilistisch konkretisiert. Semantisch: scharf, heftig, energisch, streng, hart... tageln, zurechtweisen. Stilistisch erfasst dieses lexikalisch – phraseologische Feld Lexeme und Phraseologismen geh.: anherrschen, anlassen; umg.: abtrumpfen salopp: jmdm. die Hammelbeine lang ziehen; vulg: anscheißen.

Syntagmatische Bedeutungsbeziehungen der lexikalischen Einheiten

Die syntagmatischen Bedeutungsbeziehungen sind (im Gegensatz zu den paradigmatischen Beziehungen) Anreihungsbeziehungen der Spracheinheiten, die auf dem linearen Charakter der Sprache beruhen. Das sind Beziehungen zwischen Einheiten, die in einem Kontext gemeinsam vorkommen, d.h. in einem Syntagma bzw. einer Wortverbindung und im Satz. Daher stammt die Bezeichnung syntagmatische Bedeutungsbeziehungen oder die Beziehungen der Spracheinheit in der Syntagmatik. Die sprachlichen Zeichen, Wörter und feste Wortkomplexe treten im konkreten Redeakt nicht isoliert auf, sondern verbinden sich im Syntagma und im Satz immer mit bestimmten «Partnern». Diese Verbindungsmöglichkeiten mit bestimmten Partnern sind nicht beliebig und willkürlich, sondern unterliegen bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die kombinatorische Regularitäten bilden.

Der Verstoß gegen eine Solidarität der Lexeme kann unter bestimmten Kontextbedingungen eine sprachliche Metapher erzeugen. Vgl. das lyrische Gedicht von H.Heine, in dem gerade der Verstoß gegen die semantische Vertäglichkeit eine einmalige Wirkungskraft schafft:

Der Wind zieht seine Hosen an,

Die weißen Wassenhosen.

Er peitscht die Wellen, so stark er kann,

Die heulen und brausen und tosen!

Eine besonders große Verbreitung in der Erforschung der syntagmatischen Beziehungen der Spracheinheiten gewinnt heute die Valenztheorie (M. D. Stepanowa, G. Helbig). Unter Valenz wird die Fähigkeit von Wörtern verstanden, andere Wörter an sich zu binden.

Im Wörterbuch von G.Helbig und W.Schenkel wird unter Valenz die Fahigkeit des Verbs (oder entsprechend: einer anderen Wortart) verstanden, bestimmte Leerstellen um sich herum zu eröffnen, die durch obligatorische oder fakultative Alktanten zu besetzen sind. Als Leerstellen werden verstanden die vom Verb (oder einem anderen Valenzträger) geforderten oder obligatorischen bzw. fakultativ zu besetzenden Stellen, die in der Bedeutung des Verbs (oder eines anderen Valenzträgers) angelegt sind. Aktanten (oder «Mitspieler») werden diejenigen Glieder genannt, die diese Leerstellen besetzen.

Um die Aktanten adäquat zu beschreiben, genügt nicht das Wissen um die Zahl der Aktanten, d.h. die Valenz im engeren Sinne. Man muss vielmehr auch ihre Art (syntaktisch und semantisch), d.h. die Distribution des Verbs (oder eines anderen Valenzträgers) kennen. Unter Distribution eines sprachlichen Elements wird die Summe aller Umgebungen verstanden, in denen es vorkommt.

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