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11. Nennen sie die wichtigsten Merkmale und Haupmitiven der expressionistischen Lyrik. Analysieren Gedicht August Stramm.

Die Sprache der Lyrik des Expressionismus wird gekennzeichnet durch extreme Subjektivität, Leidenschaftlichkeit, Pathetik, Dynamik und bizarre Bildlichkeit.

Merkmale der expressionistischen Lyrik sind

- meist strenge und traditionelle Formen (Reim, Metrum, vierzeilige Strophen, Sonett)

- Zeilenstil und Simultanstil (unverbundenes Nebeneinander)

- Bilderreichtum und meist surrealer Stimmungsgehalt

- grelle, ausdrucksstarke Farbmetaphorik

- beschwörende Eindringlichkeit der Sprache (Sprachmagie)

- Wortschöpfungen (Neologismen) und gewaltsame Eingriffe in die Sprache

Bevorzugte Themen sind

- die Ohnmacht und das Ausgeliefertsein des Individuums in einer von Gott verlassenen Welt (Nietzsche: Gott ist tot!)

- die Bedrohlichkeit der Städte und Maschinen

- Visionen des Untergangs („Weltende”)

- Wertverlust und Verfall der zwischenmenschlichen Beziehungen

Im Gedicht Patrouille von August Stramm geht es um einen Kontrollgang einer Armee im Ersten Weltkrieg. Sie fürchtet sich vor allen Dingen und Geräuschen, weil sie den Feind überall vermutet. Dort stehen feindliche Kasernen, Gebäude und Häuser mit verspiegelten Fenstern, welche Verrat grinsen(vgl. Z. 2), da sie dem Feind freie Sicht geben könnten. “Die Steine” einer gegnerischen Mauer “feinden”(Zitat: Z. 1). Die Natur stellt zu dem ein weiteres Hindernis dar, denn sie versperrt den Flucht weg und versteckt eventuell weitere Feinde. “Äste würgen”(Zitat Z. 3) die Armee auf einen kleinen engen Trampelpfad und dann stellen sich den Patrouillierenden auch noch riesige “Berge”(Zitat Z. 4) in den Weg. Es raschelt im Gebüsch(vgl. Z. 4) und jedes Geräusch versetzt sie mehr in Panik. Ihre Befürchtung wird wahr, sie hören Feind “gellen”(Zitat Z. 5) und ehe sie sich wehren können, sind sie auch schon “Tod”

Die Annahme, in einer apokalyptischen Zeit zu stehen, verband sich oft mit der Vorstellung und der Hoffnung, dass ein kommender Krieg all dem ein Ende setzen würde, was zu einer kritisierten Gesellschaft gehört. Der Krieg sollte vernichten, damit die Gesellschaft erneuert werden konnte. Schon 1911 machte sich in einigen expressionistischen Gedichten das Thema Krieg bemerkbar, Das Gedicht Patrouille besteht aus einem einzigen Satz mit 14 Wörtern, der sich über eine Strophe erstreckt. Die sechs Zeilen enthalten zwischen einem und vier Wörtern. Die Kürze des Textes lässt dem Leser einen breiten Raum für seine Imagination. Stramm verwendet den im Expressionismus häufig vorkommenden Zeilenstil, ein Reimschema und ein erkennbares Metrum fehlen. Er missachtet die Grammatik und verwendet unvollständige Sätze durch das Weglassen von Artikeln und Präpositionen

Der Titel des Gedichtes Patrouille leitet den Inhalt ein. Ohne den Titel würde der Leser nicht verstehen, dass sich der Sprecher auf einer Patrouille befindet, wodurch sich Titel und Inhalt stimmig ergänzen. Das lyrische Ich schildert seine Wahrnehmung während einer Patrouille, ohne durch das Personalpronomen „ich” in Erscheinung zu treten.