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16.Erkären sie der Inhalt der literaturwisenschaftliche Begriff „Die Moderne“.

In den neunziger Jahren wurde der Naturalismus allmählich abgelöst. An seine Stelle traten viele gegen- und nachnaturalistische Strömungen bzw. Ismen: Ästhetizismus, Impressionismus, Jugendstil, Symbolismus und Neuromantik. Dieser Stilpluralismus setzte zunächst in Österreich ein, weitete sich aber schnell auf Deutschland aus. Die naturalistische Objektivität wurde verdrängt, stattdessen besann man sich wieder auf das "Ich", Individualität und Subjektivität.

Die Entwicklung der Ismen wurde durch die zunehmende Nietzsche- und Stirner-Rezeption weiter vorangetrieben. Davon entfernten sich wieder ab 1910 die Expressionisten. Neue Errungenschaften in den Naturwissenschaften, z. B. Einsteins Relativitätstheorie, führen die Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eine Krise. Darin wird ein Verlust traditioneller Werte gesehen. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Entwicklung der Moderne war die Sprachkrise der Jahrhundertwende, in welcher die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache diskutiert wurden (z. B. im Brief des Lord Chandos von H. v. Hofmannsthal).

Sprache - Sprachlosigkeit - Sprachkrise

Die Dichtungen der Jahrhundertwende waren, wie kaum zuvor, sprachgewaltig: Metaphern, Symbole, Bilder, Alliterationen, Assonanzen, Synästhesien durchzogen sie in großem Maße. Die Kunst war niemandem anders mehr verpflichtet als sich selbst.

Mit der Jahrhundertwende kam es zu einer zunehmenden Selbstkritik der modernen Autoren. Am deutlichsten zeigst sich diese im Chandos-Brief von Hugo von Hofmannsthal, der ihn im Alter von 28 Jahren verfasste. In diesem fiktiven Brief an Francis Bacon bedauert Lord Chandos den "gänzlichen Verzicht auf literarische Betätigung". Chandos ist "die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken und zu sprechen". Für Lord Chandos ist Denken und Sprechen nur noch in einer Sprache möglich, die es so noch nicht gibt.

Der Chandos-Brief ist zum einen Sprachkritik, da er sich gegen die konventionellen Sprachgewohnheiten stellt. Zum anderen ist er ein grundsätzlicher Zweifel daran, in wiefern sich die Realität mit Sprache wiedergeben lässt.

Vertreter

Hermann Bahr (1863-1934)

Stefan George (1868-1933)

Gerhart Hauptmann (1862-1946)

Hermann Hesse (1877-1962)

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

Thomas Mann (1875-1955)

Christian Morgenstern (1871-1914)

Arthur Schnitzler (1862-1931)

Frank Wedekind (1864-1918)

Stefan Zweig (1881-1942)

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

17. Äußern zum Leben und Werk Thomas Mann. Analysen Seinen frühen Künstler Novellen

THOMAS MANN führte mit seinem Werk die Tradition der großen Realisten des 19. Jahrhunderts zu einem abschließenden Höhepunkt.

MANN schrieb neben Prosa auch groß angelegte Romane. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben dem Roman „Buddenbrooks“, der zu einem großen Teil die Geschichte seiner eigenen (elterlichen) Familie ist und für den er den Literaturnobelpreis verliehen bekam, das Essay „Betrachtungen eines Unpolitischen“ (1918), die Novelle „Mario und der Zauberer. Ein tragisches Reiseerlebnis“ (1930) und der Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ (1954). Thomas Mann kam am 6. Juni 1875 als zweites von insgesamt fünf Kindern zur Welt. Er besuchte zunächst eine Privatschule und wechselte im Alter von 14 Jahren auf ein Gymnasium. Dort arbeitete er bereits aktiv an der Schülerzeitung mit und machte später mit eigenen Werken wie der Novelle »Gefallen« (1893) und dem Gedicht »Zweimaliger Abschied« (1894) auf sich aufmerksam. Im Alter von nur 22 Jahren begann Thomas Mann während eines zweijährigen Italienaufenthalts sein wohl berühmtestes Werk »Buddenbrooks«, das er erst drei Jahre später vollenden sollte. Wieder zurück in Deutschland folgten weitere bedeutsame Werke wie die Novelle »Gladius dei« (1902), die Erzählung »Beim Propheten« (1904) oder das Theaterstück »Fiorenza« (1906).

Entsetzt über die Machtergreifung der Nationalsozialisten kehrte Mann Deutschland 1933 den Rücken und emigrierte zunächst in die Schweiz, fünf Jahre später nach Frankreich und anschließend in die USA. In Deutschland wurden ihm die Staatsbürgerschaft sowie die Doktorwürde aberkannt. In den Nachkriegsjahren (ab 1952 wieder in der Schweiz) verfasste Mann bis zu seinem Tod am 12. August 1955 einige der wichtigsten Werke der deutschen Literatur. Zu seinem berühmtesten Werken gehören neben den »Buddenbrooks« (Nobelpreis für Literatur 1929) auch »Lotte in Weimar« (1939), »Doktor Faustus« (1947) sowie »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« (1954). Das Gesamtwerk des Schriftstellers umfasst 12 Romane, über 30 Erzählungen, zwei Bühnenstücke, rund 30 Essays sowie ein knappes Dutzend autobiografische Schriften

Tonio Kröger

In der 1903 erstmals veröffentlichten Novelle »Tonio Kröger« schildert Thomas Mann die Entwicklung des gleichnamigen Protagonisten über einen Zeitraum von 16 Jahren: vom 14-jährigen sensiblen Schüler, der sich aufgrund seiner künstlerischen Veranlagung als ausgeschlossen erlebt, zum Literaten, der sich bewusst vom Menschlich-Gewöhnlichen abheben will, und schließlich zum Dichter, dem die Liebe zum Menschlichen als Grundlage seines Schaffens gilt.

m Mittelpunkt steht

Tonio Kröger:

Künstler, Schriftsteller

der Außergewöhnliche, der Außenseiter

sehnt sich nach der Welt des Ordentlichen, Gewöhnlichen

Alle weiteren Personen sind ihm funktional nach dem Antagonismus von Kunst und Leben zugeordnet.

Die Blonden und Blauäugigen:

sind unproblematisch dem Leben gegenüber eingestellt

Hans Hansen

Ingeborg Holm

Tonios Vater

Die Künstlerfiguren:

Lisaweta Iwanowna, Künstlerin, Malerin

Tonios Mutter

der Tanzlehrer Knaak

ein junger Kaufmann

ein Leutnant

Adalbert, der Caféhausliterat

Die Lebensuntüchtigen:

Magdalena Vermehren

das blasse Mädchen

Stil und Sprache Manns

Leitmotivtechnik zur Verdeutlichung des Antagonismus von Kunst und Leben in der Novelle

Ironie als Stilprinzip