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9. Äus. Zum leben und Werk von Hauptmann und zu besonderheiten des naturalistischen Dramas am Besp „Die weber“

Der Schriftsteller Gerhart Hauptmann wurde 1862 im schlesischen Ober Salzbrunn geboren. Nach wechselvollen Lehr- und Wanderjahren, in denen er sich erfolglos als Maler und Bildhauer versucht und ein Literatur- und Philosophiestudium abgebrochen hatte, zog er 1889 mit seiner Frau und seinen Söhnen nach Berlin-Charlottenburg, wo er sich endlich seiner eigentlichen Bestimmung, dem Theater, widmen konnte. 1887 war bereits seine »novellistische Studie« mit dem Titel »Bahnwärter Thiel« erschienen.

Es folgten weitere Werke, in denen sich Gerhart Hauptmann mit dem Schicksal einfacher Bauern und Arbeiter auseinandersetzte, die an gesellschaftlichen Zwängen zugrunde gehen. Zu seinen bekanntesten sozialkritischen Dramen gehören »Vor Sonnenaufgang« (1889) und »Die Weber« (1892). Um 1900 erreichte sein Ruhm als Theaterautor einen ersten Gipfel, und 1912 wurde Hauptmann der Literatur-Nobelpreis verliehen. Auch der spätere Versuch einer Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten änderte nichts daran, dass Hauptmann im Ausland als bedeutendster Vertreter deutscher Literatur seiner Zeit galt.

Gerhart Hauptmann starb im Jahre 1946 im schlesischen Agnieszków, wurde aber – entgegen seinem testamentarischen Willen – nicht in Schlesien, sondern auf der Insel Hiddensee begraben, wo er viele Sommer mit seiner Familie verbracht hatte.

Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« wurde 1892 veröffentlicht und 1893 in Berlin uraufgeführt. Thema ist der Aufstand der schlesischen Weber gegen Ausbeutung und unmenschliche Lebensbedingungen in Folge der Industrialisierung, der Anfang Juni 1844 stattfand. Orte der Handlung sind die schlesischen Orte Peterswaldau (1., 3., und 4. Akt), Kaschbach (2. Akt) und Langenbielau (5. Akt), die heute zu Polen gehören.

HAUPTMANN schuf eine neue, plastische Form des sozialen Milieudramas, vor allem in „Die Weber“ (1892, Uraufführung am 26. Februar 1893 im Neuen Theater Berlin, erste öffentliche Aufführung am 25. September 1894 im Deutschen Theater Berlin), ist aber mit seinem langen Schaffen nicht allein dieser Richtung bzw. dieser Strömung zuzuordnen. Er nimmt in dieser Phase wichtige Anregungen der naturalistischen Programmatik auf; sie verbinden sich in den Dramen, Komödien und Prosatexten („Bahnwärter Thiel“) mit seinen Vorstellungen von der Schicksalhaftigkeit des Lebens und dem Wirken innerer Mächte, die den Menschen mitleiden lassen und zur Suche nach Erlösung treiben: Den Gesetzen der naturgegebenen Welt stehe der Einzelne ohnmächtig gegenüber. Was ihm bleibe, sei die Welt seiner Fantasie, seine „Seele“.

Seine Werke zeigen die Lebendigkeit der Tradition des Barock und der Mystiker (s. JAKOB BÖHME). Literaturhistoriker sprechen auch von einer geistigen Verwandtschaft mit dem realistischen Skeptizismus von GEORG BÜCHNER.

Auch die Zuordnung der späten Werke in den Dreißiger- und Vierzigerjahren zu einer literarischen Strömung oder Richtung ist schwierig. HAUPTMANN löste sich in seinem Spätwerk von der naturalistischen Wirklichkeitsdarstellung und konzentrierte sich stärker auf symbolische Formen, historische Motive. In dieser Phase zeugen seine Texte auch von dem Interesse an griechischer Mythologie und der Tradition der attischen Tragödie.

In „Die Weber“ (1893), als unretuschierte Mundartfassung „De Wabert“ (1892), verbinden sich naturalistischer Reportagestil mit der Gewissheit der zentralen Figuren, das Heil zu finden. Sie ereilt jedoch ein tragisches Schicksal