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Interessantes aus thüringen

KLEINSTAATEREI UND KULTUR

In Thüringen war einst die territoriale Zersplitterung Deutschlands besonders stark ausgeprägt. Die Herrscher wetteiferten vor allem auf kulturellem Gebiet miteinander und ließen sich als Mäzene der Schönen Künste feiern. Ihr bedeutendster war Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1803). Er holte den Schriftsteller und Shakespeare-Übersetzer Christoph Martin Wieland (1733-1813), den Dichter und Sprachforscher Johann Gottfried Herder (1744-1803) und vor allem Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) in seine Residenzstadt, die um 1800 zu einem Zentrum des deutschen und europäischen Geisteslebens wurde. In Weimar entstanden einige von Goethes berühmtesten Werke, so zum Beispiel die endgültige Fassung des „Faust“. Von 1787 bis 1789 und von 1799 bis 1805 lebte auch Friedrich Schiller in Weimar und schrieb hier u.a. seinen „Wilhelm Tell“. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konzertierte und komponierte Franz Liszt (1811-1886) in der kunstsinnigen Stadt. 1919 wurde hier von Walter Gropius das „Bauhaus“ gegründet, eine Unterrichtsstätte, in der die Trennung von Kunst, Handwerk und Technik überwunden werden sollte. Das „Bauhaus“ siedelte 1925 nach Dessau über, einige Jahre später nach Berlin, wo es der im Jahr 1933 mit Hitlers Machtergreifung einsetzenden Barbarei zum Opfer fiel. Sie besiegelte den Untergang der ersten deutschen Republik, der „Weimarer Republik“, deren Verfassung 1919 in Weimar ausgearbeitet und verabschiedet worden war.

In Eisenach wurde 1685 Johann Sebastian Bach als Sohn einer bekannten Musikerfamilie geboren. Auf der nahegelegenen Wartburg übersetzte 1522 Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur neuzeitlichen deutschen Schriftsprache. Auf der Wartburg beschworen 1817 Vertreter der studentischen Burschenschaften ein einiges Deutschland.

Aufgaben

1.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über die sogenannte „Weimarer Klassik“ an.

2.Diskutieren Sie mit Ihren Studienkollegen über die Bedeutung der Bibelübersetzung von Martin Luther.

DEUTSCHLANDS „GRÜNES HERZ“

Ausgedehnte Wälder und weite Wiesenflächen, romantische Täler und Schluchten machen den Thüringer Wald zu einem attraktiven Wander- und Wintersportgebiet. Der Rennsteig, auf 168 Kilometern Länge über die Kammlagen des Thüringer Waldes führend, ist neben dem Eselsweg im Spessart Deutschlands ältester und berühmtester Wanderweg. In der Nähe der reichen Vorkommen von Heil- und Mineralquellen haben sich viele Kurorte entwickelt. Rund 170 Talsperren bieten beste Bedingungen für Wassersportler. Natürlich kommen die Besucher auch wegen der reichen Kulturschätze nach Thüringen. Die 1992 eröffnete, 300 Kilometer lange „Klassikerstraße Thüringen“ führt zu den schönsten Plätzen, zu Burgen und Schlössern, zu Museen und Gedenkstätten, immer in Erinnerung an die Zeit, als Thüringen das Zentrum des deutschen Geisteslebens war.

In Meiningen ist das Theater zu neuer Blüte erweckt worden, nachdem die Stadt durch das Ensemble ihres Hoftheaters, „Die Meininger“, im 19. Jahrhundert in ganz Europa Berühmtheit erlangt hatte. Der spektakuläre Erfolg war Herzog Georg II. von Meiningen zu verdanken, der als Regent auch das künstlerische Zepter übernommen hatte. Heute steht das Theater mit an der Spitze der Publikumsgunst in Deutschland.

(nach „Tatsachen über Deutschland“)

Aufgaben

1.Sprechen Sie über die schönsten deutschen Landschaften.

2.Sammeln Sie Informationen über die bekanntesten deutschen Theater.

NIEDERSACHSEN

"Sturmfest und erdverwachsen" - diese Tugenden besingen die Niedersachsen in ihrer Landeshymne. Urkundlich wird der Name Niedersachsen schon 1354 erwähnt. Das heutige Bundesland gleichen Namens ist aber erst 1946 durch Zusammenschluss früher selbständiger Landesteile mit der preußischen Provinz Hannover ent­standen. Hannover war als Herzogtum von 1714 bis 1837 mit England in Personal­union verbunden; denn die englischen Könige dieser Zeit entstammten dem hannoverschen Kurfürstentum.

Mit 7,2 Millionen Einwohner auf rund 47 000 Quadratkilometern ist Niedersachsen ein dünn besiedeltes Land. Es gliedert sich in vier Regierungsbezirke, neun kreisfreie Städte, 38 Land­kreise und etwa 1 000 Gemeinden. Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern sind die Landeshauptstadt Hannover (497 200), Braunschweig (252 900), Osnabrück (151 200), Oldenburg (140 400), Göttingen (117 100), Wolfsburg (125 400), Salz­gitter (111 400) und Hildesheim (103 200).

Die Pflege von Kunst, Kultur und Wissenschaft hat lange Tra­dition. Weltberühmt ist die Georg-August-Universität in Göt­tingen. Die Bibliothek in Wolfenbüttel, an der einst der Dichter Gotthold Ephraim Lessing wirkte, hat sich dank ihrer einmaligen Bestände zu einem Zentrum der europäischen Huma­nismus-Forschung entwickelt.

Landschaftlich weist Niedersachsen große Unterschiede auf. Es hat Anteil an der Nordseeküste, der Norddeutschen Tiefebene und dem Mittelgebirge. Der Harz mit seinen romantischen Tä­lern und bizarren Klippen, den ausgedehnten Wäldern und sei­nem Wasserreichtum hat große Bedeutung für den Fremdenver­kehr, der aber auch in der ganz andersartigen Insel- und Küstenlandschaft der Nordsee das Wirtschaftsgeschehen bestimmt. Aber selbst das Flachland hat in der kargen Mischung von Sandböden, Heidekraut, Wacholder, Birken und Kiefern in der Lüneburger Heide ein in jeder Jahreszeit viel besuchtes Feri­engebiet.

Auf den ersten Blick ist Niedersachsen ein Agrarland. Tat­sächlich besitzt es vor allem auf den Gebieten der Viehwirt­schaft, der Saatguterzeugung für Kartoffeln und im Getreide­anbau eine führende Stellung. Das springende Roß im Landes­wappen hat immer noch aktuelle Bedeutung: Die Pferdezucht ist ein wichtiger Erwerbszweig. Die "Hannoveraner" gehören seit 200 Jahren zu den erfolgreichsten Dressur- und Springpferden.

Niedersachsen hat sich inzwischen mehr und mehr zu einer in­dustriellen Region entwickelt. Beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung haben die Steinsalz- und Kalisalzvorkommen im Vor­land des Harzes und das größte deutsche Eisenerzlager bei Salzgitter und Braunschweig. Neue Industrieschwerpunkte sind mit dem Volkswagenwerk in Wolfsburg und im Küstenraum bei Wilhelmshaven (Erdölraffinerien, chemische Industrie) ent­standen. Zu einem Aushängeschild für Deutschlands Industrie wurde die Hannover-Messe.

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