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Interessantes aus deutschland

ERLEBNIS DEUTSCHLAND

Urlaub in Deutschland wird immer beliebter – im Ausland, aber auch bei den Deutschen selbst. Acht gute Gründe für Entdeckungsreisen durch die Bundesländer.

Städte. Das Reiseland Deutschland findet nach der neuesten Studie der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) immer mehr Fans – vor allem im europäischen Ausland, in den USA und Asien. Kurzreisen in die deutschen Metropolen haben bei den Europäern besonders Konjunktur. „Magic Cities“ nennen sich neun große deutsche Städte, die im Ausland gemeinsam um Besucher werben: Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart. Was die absoluten Besucherzahlen angeht, stehen Berlin und München an der Spitze.

Berlin hat sich ohnehin zum Touristenmagneten entwickelt. Schließlich ist die größte deutsche Stadt heute lebendiger und spannender als je zuvor und bietet für jeden etwas: Museen, Theater, Geschichte, neue und historische Architektur, Shopping, internationale Gastronomie und und und. Aber die anderen Großstädte haben den Ehrgeiz mitzuhalten. Schließlich hat Deutschland aufgrund seiner bewegten Vergangenheit mit zahlreichen Kleinstaaten viele Metropolen: jede mit ganz eigenem Charakter, viel Kunst und Kultur – und dem Anspruch allein für sich schon eine Reise wert zu sein. Und das gilt nicht nur für die großen Städte – auch kleinere wie zum Beispiel Quedlinburg, Weimar, Mainz, Würzburg oder Heidelberg lohnen einen mehrtägigen Besuch.

Landschaft. 357 000 Quadratkilometer groß ist das Staatsgebiet der Bundesrepublik – und rund 82 Millionen Menschen leben hier. Das bedeutet die zweitgrößte Bevölkerung Europas nach der Russischen Föderation, allerdings auf einer viel kleineren Fläche. Kein Wunder, dass der Großteil der deutschen Landschaft „Kulturlandschaft“ ist – also vom Menschen in irgendeiner Form beeinflusste Natur. Was nicht heißt, dass diese Landschaft nicht zugleich ungewöhnlich abwechslungsreich und reizvoll wäre: sie reicht von der Marsch, dem fruchtbaren Boden, den die Norddeutschen dem Meer abgerungen haben, bis zu den fettgrünen Viehweiden Bayerns im Süden. Von den kuppigen und manchmal atemberaubend steilen Weinbergen am Rhein und Mosel im Westen bis zu den endlos weit scheinenden Feldern Brandenburgs im Osten. Wer mit der Bahn oder über die Autobahnen durch Deutschland reist, kann sich schon wundern, wo die vielen Leute denn nun wohnen. Meistens sieht man nichts als grüne Hügel, Wälder, Felder rundherum. Am besten erkundet man die Landschaften aber ganz unmittelbar: auf einem der zahlreichen Radwanderwege, die insgesamt 40 000 Kilometer Strecke bieten. Zum Beispiel auf dem „Seenradweg“ von Lüneburg über die Mecklenburgische Seenplatte bis zur Ostsee auf die Insel Usedom. Oder ganz zu Fuß mit einem der vielen Angebote für „Wandern ohne Gepäck“.

Meer. Fünf Bundesländer teilen sich die deutsche Küste, die insgesamt rund 3 600 Kilometer lang ist. In Schleswig-Holstein kann, wer will, an einem Tag sogar in zwei Meeren baden: Nur 65 Kilometer sind die Nordsee und die Ostsee im nördlichen Teil des „Landes zwischen den Meeren“ voneinander entfernt. Langen Sandstrand gibts auch auf den Inseln – und die Sonne scheint öfter, als mancher denkt: auf Rügen, der größten deutschen Insel, misst man immerhin mit die meisten Sonnenstunden im Land. Weltweit einzigartig ist das von den Gezeiten geprägte Wattenmeer der Nordsee, der größte Nationalpark Mitteleuropas. Bei Ebbe wird der Meeresboden hier stundenlang begehbar. Auch die Ostseeküste steht unter Schutz, im Nationalpark Vorpommersche Bodenlandschaft kann man Steilküsten, Dünen, Nehrungen und Strandseen erkunden. Sich die Brise um die Nase wehen lassen, segeln, surfen, schwimmen oder einfach den Wellen bei ihrem endlosen Spiel zusehen und dabei fangfrisches Seegetier verspeisen – das können Urlauber an beiden Meeren gleich gut.

Kultur. Für viele Urlauber aus dem Ausland sind Kultur und Geschichte der größte Anreiz für Ferien in Deutschland. Daran hat das kulturelle Eigenleben der Bundesländer sicher seinen Anteil: In Deutschland gab es eben nie eine „Kulturmetropole“ vergleichbar mit Paris für Frankreich oder London für Großbritannien, in der sich alle Kräfte bündeln. Auch wenn sich in Berlin ein Kultur- Höhepunkt an den anderen reiht – international bedeutende Museen, avantgardistische Theaterbühnen und renommierte Orchester sind im ganzen Land zu finden. Für fast alle Epochen stehen Orte, die Geschichte erlebbar machen. Nur ein paar Beispiele von vielen: Trier versetzt Sie in die Zeit der alten Römer, Rothenburg ob der Tauber und Bad Wimpfen pflegen ihr mittelalterliches Stadtbild, in Dresden blüht noch immer der Barock, Weimar baut auf Klassik, im Ruhrgebiet sind aus Zechen des Industriellen Zeitalters Museen und Kulturzentren geworden, mahnende Zeugnisse der jüngeren und jüngsten deutschen Geschichte begegnen auf Schritt und Tritt in Berlin. Wer sich für ein spezielles Thema interessiert, kann auf einer der vielen Ferienstraßen ganz gezielt Sight-Seeing betreiben, ohne etwas zu verpassen: auf der „Straße der Könige“ wie einst Karl der Große von Frankfurt am Main bis nach Passau, auf der „Straße der Romanik“ mit ihren Burgen, Kirchen und Klöstern durch Sachsen-Anhalt oder entlang der Märchenstraße auf den Spuren der Brüder Grimm durch Norddeutschland.

Natur. Unberührte Natur in Deutschland? Gibt es – und gar nicht mal so selten in den 13 international anerkannten Nationalparks und den 6 200 Naturschutzgebieten. Der Bayerische Wald, ganz im Südosten, bildet mit dem angrenzenden Böhmerwald der Tschechischen Republik das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas. Hier gibt es sogar noch richtigen „Urwald“ mit Mooren, Bergbächen und Gletscherseen. Eine echte Entdeckung ist auch der Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern, ein Gebiet mit mehr als 130 großen und kleinen Seen und alten Buchenwäldern. Mit etwas Glück kann man hier noch Seeadler beobachten. Die „Sächsische Schweiz“ nahe Dresden wartet mit einer für Mitteleuropa einzigartigen, bizarren Felslandschaft auf, dem Elbsandsteingebirge, das sich auch vom Schiff aus, während einer Fahrt auf der Elbe, bewundern lässt. Landschaftlicher „Höhepunkt“ im Wortsinn sind die Alpen: ein keineswegs nur im Winter atemberaubendes Hochgebirge. Aber auch die für Deutschland so typischen Mittelgebirge wie Rhön, Odenwald, Thüringer Wald, Eifel, Harz oder Schwarzwald bieten eigenwillige „Natur pur“ – und dazu jede Menge gut erschlossener und gepflegter Wanderwege.

Unterhaltung. Mehr als Karneval in Köln und Oktoberfest in München: Unterhaltung in Deutschland kann zwar, muss aber nicht traditionell-rustikal ausfallen. Die Loveparade in Berlin ist sicher das bekannteste Beispiel für ein junges deutsches „Volksfest“. Der „Megaevent“ lockt regelmäßig am zweiten Juliwochenende tausende Technofans aus ganz Europa in die Hauptstadt. Und den Rest vom Jahr ist in den Großstädten auch immer etwas los. Zur Zeit grassiert das Musical-Fieber – 14 ganzjährig laufende Produktionen in modernen Musicaltheatern von Hamburg bis Stuttgart und Bochum bis Berlin gibts zu sehen. Vor allem im Sommer laden viele Städte zu Musik-, Theater- und Ballettfestivals ein. Wer nach einem touristischen Besichtigungsprogramm lieber selbst aktiv werden will: Die vielfältigste Clubszene hat natürlich die Hauptstadt zu bieten, allein schon der Größe wegen. Aber auch in Hamburg, Frankfurt am Main, München, Leipzig oder Köln hat sich die jeweilige „Szene“ ihre Trendtempel geschaffen, in denen man ohne Mühe die Nacht zum Tag machen kann. Der neuste Tipp für Nachtschwärmer: Literaturparties – hier hat Berlin ohne Frage das spannendste Angebot, Deutschkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht unbedingt vonnöten. Die Atmosphäre zählt.

Burgen und Schlösser. Sie sind steinerne Zeugen der feudalen Vergangenheit Deutschlands: ob trutzige Festungen oder prachtvolle Paläste – vor allem der Machtdemonstration ihrer Erbauer dienten die Burgen und Schlösser in Deutschland. Und davon gibt es bis heute noch sehr viele: Sanssouci und die grandiose Schlösseranlage der Preußenkönige in Potsdam oder das Märchenschloss Neuschwanstein von Bayernkönig Ludwig II. ziehen jedes Jahr scharenweise Touristen an. Aber es gibt in jedem Winkel Deutschlands fürstliche Architekturkleinode zu entdecken: Sei es das Schwetzinger Schloss, nicht weit von Heidelberg, mit seinem zu langen Spaziergängen einladenden Park. Oder die Würzburger Residenz mit ihren weltberühmten Tiepolo-Deckenfresken. Oder das erst vor kurzem als Weltkulturerbe unter den Schutz der Unesco gestellte Gartenreich von Dessau-Wörlitz. Oder die Wartburg, die hoch über Eisenach thront – hier begibt man sich auf die Spuren des Reformators Martin Luther oder genießt ganz einfach den wohl schönsten Blick über die Hügel des Thüringer Waldes. In vielen Schlössern und Burgen kann man heute außerdem „königlich“ speisen und übernachten. In 43 von ihnen auch zu ganz bürgerlich günstigen Preisen – sie sind heute originelle Jugendherbergen.

Business. Vielleicht ist Ihre erste Begegnung mit Deutschland geschäftlicher Natur? Das wäre nicht verwunderlich, denn immerhin finden rund zwei Drittel der international führenden Messen hier statt: Auf 130 internationale und überregionale Messen bringen es die deutschen Städte. Zu den führenden Standorten gehören Frankfurt am Main, Berlin, Hannover, Köln und Leipzig. Über 140 000 Aussteller, davon 40 Prozent aus dem Ausland, und gut neun Millionen Besucher, davon 1,5 Millionen aus dem Ausland, machen Deutschland international zum Messeplatz Nummer eins. Die Gäste kommen aus mehr als 180 Ländern. Touristische Angebote finden sich natürlich in jeder Messestadt. Eine gute Gelegenheit für Schnupperurlaub – die vielleicht auf den Geschmack bringt, auch mal in Ruhe das Reiseland Deutschland zu entdecken. Das tun nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus übrigens auch immer mehr Deutsche. Und die müssen es wissen. Schließlich gelten sie international als „Reiseweltmeister“.

(nach Zeitschrift „Deutschland“)

Aufgaben zum Text:

1.Planen Sie eine Reise durch die Bundesrepublik Deutschland a) für Kunstliebhaber, b) für Sportfans, c) für einen Geschäftsmann, d) für Studenten, e) für Naturfreunde. Sie haben 12 Tage Zeit. Erarbeiten Sie eine Reiseroute (Reiseziel, Aktivitäten, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten). Führen Sie ein Reise-Tagebuch.

2.Schreiben Sie einen Aufsatz zum Thema „Deutschland ist eine Reise wert“.

BERLIN

Seit der Herstellung der deutschen Ein­heit am 3. Oktober 1990 ist Berlin un­geteilt und uneingeschränkt ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Es hat eine Fläche von 883 Quadratkilometern und ist mit 3,41 Millionen Einwohnern mit Abstand die größte deutsche Stadt. Sie ist in 23 Bezirke gegliedert, für die die Grundsätze der kommunalen Selbstverwaltung gelten. Das Parlament heißt Abgeordnetenhaus, die Regierung Senat, an dessen Spitze der Regierende Bürgermeister von Berlin steht.

Der von den Nationalsotialisten entfesselte Zweite Weltkrieg hatte für Berlin verheerende Folgen und führte zu weitgehender Zerstörung der Innenstadt und der Industriebezirke. Die Stadt wurde von den Siegermächten in vier Sektoren aufgeteilt. Während die drei westlichen Sektoren rechtlich, wirtschaftlich und finanzpolitisch zur Bundesrepublik Deutschland gehörten, wurde der östliche Teil Berlins de facto die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Der massenhaften Flucht von Menschen aus der DDR und dem Ostteil Berlins begegnete die kommunistische Führung 1961 mit dem Bau der Mauer. Die zu Beginn der siebzi­ger Jahre beginnende Entspannung in den Ost-West-Beziehungen wirkte sich auch auf die Situation Berlins positiv aus. Das Vier-Mächte-Abkommen vom 3. September 1971 brachte vielfälti­ge Verbesserungen, vor allem Transit- und Reiseerleichterun­gen für die West-Berliner, und die Einbeziehung von Berlin-West in die Vertragspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Die revolutionären Ereignisse von 1989 in der DDR führten am 9. November 1989 zur Öffnung der Mauer und mit dem Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deut­schen Demokratischen Republik mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 zur rechtlichen Vereinigung auch der beiden Berliner Teilstädte. Das vereinigte Berlin ist seitdem wieder Hauptstadt des geeinten Deutschlands.

Berlin hat sich als brandenburgisch-preußische Residenzstadt entwickelt. Erstmals urkundlich erwähnt wurden seine Ur­sprungsorte Kölln 1137 und Berlin 1244. Mit der Öffnung für Glaubensflüchtlinge im 17. Jahrhundert aus Frankreich, Böhmen und anderen Regionen bewährte Berlin sich als ein Ort der To­leranz und Weltoffenheit, der künstlerischen und wissen­schaftlichen Aufgeschlossenheit. Zur kulturellen Bedeutung kam im 19. Jahrhundert ein kräftiges wirtschaftliches Wachs­tum hinzu. Mit der Gründung des Kaiserreiches 1871 wurde Ber­lin Reichshauptstadt und eine der europäischen Metropolen. Es war fortan bis 1945 in Kunst, Wissenschaft und Politik der unbestrittene Mittelpunkt Deutschlands. Und damals war es auch die bedeutendste Industriestadt - nicht nur in Deutsch­land, sondern in ganz Europa. Die Schwergewichte waren verar­beitende Industrie, Maschinenbau, Elektrotechnik, optische Werke, Nahrungsmittel- und Zigarettenindustrie. Ein bestim­mendes Zentrum war Berlin auch für die Banken- und Finanz­welt, für den Großhandel, das Zeitungswesen und die Filmindu­strie.

Jetzt steht das Land vor der doppelten Aufgabe, die Lebens­verhältnisse in den östlichen Stadtbezirken zu verbessern und Berlin insgesamt, das durch die Teilung der Stadt und die In­sellage Westberlins gegenüber westdeutschen Regionen benach­teiligt war, schrittweise aus der finanziellen Abhängigkeit vom Bund zu lösen.

Erläuterung:

1.Vier-Mächte-Abkommen: das war ein Rahmenabkommen über Berlin vom 3.9.1971 zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich u. der Sowjetunion. Es legte die politischen Bindungen u. verkehrstechnischen Verbindungen von Berlin (West) zur BRD in ihren Gründzügen fest. Das war ein Rahmenabkommen, dessen Ziele durch besondere Abmachungen zwischen der BRD u. der DDR (Verkehrsvertrag, Grundvertrag) ausgefüllt wurden. Mit der Wiederherstellung der deutschen Einheit (3.10.1990) wurde das Abkommen gegenstandslos.

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