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DIE PFALZ

Die Pfalz, der Regierungsbezirk Pfalz – seit kurzem im Zuge einer Verwaltungsreform mit Rheinhessen vereint – besteht in seiner heutigen Gestalt erst anderthalb Jahrhunderte. Und dieser Zeitabschnitt ist auch der einzige in der Geschichte, in dem dieser Raum politisch vereint war. Zeitweilig erreichte die Zersplitterung der Pfalz geradezu groteske Formen, wie etwa am Anfang des 19. Jahrhunderts, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation unterging. Damals teilten sich 44 Territorien in dieses Gebiet.

Fast 500 Jahre war das linksrheinische Gebiet unter römischer Herrschaft. Ein Netz von Straßen durchzog das Land und erschloss es nicht nur für die Verwaltung und das Militär, sondern auch für die Wirtschaft. Zahlreiche städtische Zentren entstanden. Vor allem sind Speyer, Germersheim, Rheinzabern, Eisenberg und Landstuhl hervorzuheben.

Nach dem Abzug der römischen Truppen drängten Alemannen, Burgunder und Franken ins Land. Fränkische Hochadelsgeschlechter unterstützten die Reichspolitik und die Christianisierung des Landes. Mit dem salischen Haus gelangte erstmals eine Familie aus dem pfälzischen Bereich auf den deutschen Thron. In salischer wie auch in staufischer Zeit gehörte der pfälzische Raum zu den Kerngebieten der kaiserlichen Herrschaft. Im Speyerer Dom, einer Gründung der Salier, fanden seit dem 11. Jahrhundert die Kaiser und Könige ihre letzte Ruhe.

Während des Dreißigjährigen Krieges erhob Frankreich Anspruch auf das gesamte linke Rheinufer. In den daraus resultierenden Auseinandersetzungen erlitt das pfälzische Land viele furchtbare Schläge. In diesen Jahren unsäglichen Leides ging die Pfalz unter. Unter äußersten Anstrengungen gelang es, die pfälzischen Territorien gegen den französischen Anspruch zu behaupten. Noch einmal folgte im 18. Jahrhundert eine Zeit des Aufstiegs.

Als mit der Niederlage Napoleons eine Neuordnung Europas notwendig wurde, entschied sich auf dem Wiener Kongress auch das Schicksal der Pfalz. Erstmals in ihrer heutigen Form vereint gelangte sie an Bayern. Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die neuen Verkehrswege der Eisenbahnen erfassten auch die Pfalz, und das Land nahm teil an dem Aufschwung der Gründerjahre.

Der Erste Weltkrieg und sein Ausgang ließen die Aufwärtsentwicklung abbrechen. Rheinlandbesetzung, Separatistenspuk, passiver Widerstand, Inflation, Weltwirtschaftskrise waren die Stationen dieses neuen Leidensweges der Pfälzer. Da ahnte wohl noch niemand, dass binnen weniger Jahre noch einmal die Furie des Krieges über die Pfalz und über ganz Europa rasen würde. Wieder sanken Städte und Dörfer in Schutt und Asche, und wiederum machten sich die Menschen unverdrossen an den Neubeginn. Er führte in einen demokratischen Staat und brachte für die Pfalz die Zugehörigkeit zu einem neuen Bundesland: Rheinland-Pfalz.

Erläuterungen:

1.Salier, fränkisches Adelsgeschlecht mit Macht- u. Besitzschwerpunkt im Nahe-, Speyer- u. Wormsgau. Mit Konrad II. gelangten die S. 1024 zur Herrschaft im Heiligen Römischen Reich; 1125 erlosch die Dynastie mit Heinrich V. Die Staufer traten ihr Erbe an.

2.Staufer (Hohenstaufen), schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Anfänge bis in die 1. Hälfte des 11. Jh. zurückreichen.

3. Dreißigjähriger Krieg, europäischer Religions- u. Staatenkonflikt, der aus dem konfessionellen Gegensatz im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation u. dem Gegensatz zwischen Habsburgermonarchie u. Ständen entstand u. auf deutschen Boden 1618-48 ausgetragen wurde.

4.Wiener Kongress, Versammlung der europäischen Fürsten u. Staatsmänner vom 18.9.1814 bis 9.6.1815, die nach dem Sturz Napoleons über die Umgestaltung Europas entschied. Den Vorsitz führte K.W. Fürst Metternich, neben ihm war Kaiser Alexander I. von Russland von großem Einfluss; Preußen wurde von Friedrich Wilhelm III. vertreten. Im Zentrum der Verhandlungen standen die Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung u. die territoriale Neuordnung unter dem Aspekt des Gleichgewichts der europ. Mächte. Preußen erhielt die Provinz Posen, die nördliche Hälfte Sachsens, Neuvorpommern, Westfalen u. die Rheinprovinz. An die Stelle des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches trat der Deutsche Bund.

5.Gründerjahre: Zeit im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, in der während eines starken wirtschaftlichen Aufschwungs viele industrielle Unternehmen gegründet wurden u. eine rege Bautätigkeit (mit einer vergangene Baustile imitierenden Bauweise) einsetzte.

Aufgaben

1.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über den Dreißigjährigen Krieg an.

2.Diskutieren Sie mit Ihren Studienkollegen über Gründe und Folgen der weitgehenden Zersplitterung Deutschlands.

3.Sprechen Sie über die historischen Ereignisse, die in diesem Text erwähnt wurden.

SPEYER

Etwa in der Mitte des ca. 80 km langen pfälzischen Rheinabschnittes liegt Speyer. Der Kernbereich der Stadt kann auf eine fast 2000jährige Dauerbesiedlung zurückblicken. Noviomagus war der älteste überlieferte Name des schon in der Zeit des Kaisers Augustus besiedelten Platzes. Die große Zeit Speyers beginnt mit den Saliern; so konnte am Anfang des 12. Jahrhunderts ein englischer Mönch Speyer als „metropolis Germaniae“, als Hauptstadt Deutschlands bezeichnen.

Symbol dieser Glanzzeit ist der Dom, das größte romanische Bauwerk, das wir kennen. Wie ein Bollwerk ragt er auf dem Sporn der Niederterrasse empor. Seine wechselvollen Geschicke sind ein Spiegel der Geschichte dieser Landschaft. Im Jahre 1030 begann Kaiser Konrad II. mit dem Bau, der sicher Vorgängerbauten hatte, die wir aber noch nicht kennen. Rund hundert Jahre dauerte der Bau, dem die salischen Kaiser immer wieder neue Impulse gaben. Sie fanden im Königschor ihre letzte Ruhe; nach ihnen wurden noch vier deutsche Könige dort beigesetzt. Unerhört ist das Raumgefühl, das einen in dem mit 33 Metern Scheitelhöhe für romanische Verhältnisse erstaunlich hohen Mittelschiff umfängt und den kaiserlichen Rang der Kathedrale nachdrücklich unterstreicht. Zurückhaltung in Farbe und Reliefschmuck zeigen, wie alles der großartigen Raumkonzeption nachgeordnet ist.

Von den Westtürmen schweift der Blick über die Stadt hinweg. Als breite Achse zieht sich Maximilianstraße zum Altpörtel hin. Als schönster Sdadttorturm Deutschlands wird das aus dem 13. Jahrhundert stammende westliche Haupttor, die „alta porta“, gerne bezeichnet. Weit hinter den Neubauvierteln im Westen der Stadt begrenzen die Berge des Pfälzer Waldes den Blick.

Zwar ist der Dom das bedeutendste Monument von Speyer – doch die Bürger der Stadt erhielten sich in langen Kämpfen die Unabhängigkeit vom Bischof und setzten als zweiten Akzent neben den Dom das unsichtbare Denkmal reichsstädtisch-bürgerlicher Freiheit. Die Freie Reichsstadt bewahrte diese Selbstständigkeit trotz aller Widrigkeiten bis zur vorübergehenden Eingliederung nach Frankreich 1797. Handel und Gewerbe blühten in der seit der Salierzeit sich mächtig ausdehnenden Stadt. Glanzvolle Ereignisse sah sie in ihren Mauern: Zahlreiche Reichstage wurden hier abgehalten.

Ein schwerer Schicksalsschlag beendete die Blütezeit Speyers: die Zerstörung der Stadt durch die Franzosen am Pfingstmontag des Jahres 1689 und die Vertreibung ihrer Bewohner für ein Jahrzehnt. Nicht nur Gebäude wurden dabei zerstört, auch die wirtschaftliche und politische Stellung war dahin. Daran änderte auch nicht die Tatsache, dass die Stadt von 1816 an Hauptstadt des bayerischen Rheinkreises wurde. Erst in jüngster Zeit begann der Aufstieg zu einem Gemeinwesen mit ausgewogener Struktur in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Aufgaben

1.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über die berühmtesten deutschen Dome an.

2.Sprechen Sie über die Besonderheiten des Domes in Spayer.

SAARLAND

Mehr als jedes andere deutsche Gebiet hat das Saarland unter der früheren Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich gelitten. Es war immer wie­der Streitobjekt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von Deutschland ab­getrennt und in einer Zoll- und Wäh­rungsunion mit Frankreich verbunden, aufgrund einer 1955 durchgeführten Volksabstimmung aber im Einvernehmen mit Frankreich am 1. Januar 1957 wieder als Bundesland in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert. Die Zoll-und Währungsunion mit Frankreich bestand noch bis zum 5. Juli 1959 fort. Das Saarland hat eine Fläche von 2 570 Quadratkilometern und 1,06 Millionen Einwoh­ner. Es ist verwaltungsmäßig in den Stadtverband Saarbrücken und fünf Landkreise mit 50 Gemeinden aufgeteilt. Die einzige Großstadt ist die Landeshauptstadt Saarbrücken mit 188 200 Einwohnern.

Der Reichtum des Landes sind seine Steinkohlevorkommen - sie haben auch sein politisches Schicksal bestimmt. Kohle war die Basis für die Verhüttung des herantransportierten Eisenerzes und für die Eisen- und Stahlindustrie. Andere Branchen sie­delten sich zusätzlich in dem heute hochindustrialisierten Wirtschaftsraum an: Stahl- und Maschinenbau, Draht- und Röh­renwerke , Glas-, Textil-, Schuh- und Zementindustrie, Kera­mik, Papierherstellung und Holzverarbeitung. Die beherrschen­de Stellung von Kohle und Stahl wurde zugunsten der anderen Branchen abgebaut, um eine ausgewogenere und weniger krisen­anfällige Wirtschaftsstruktur zu erreichen.

Trotz der Industrialisierung sind im Saarland viele natürli­che Reservate für Erholung erhalten geblieben und teilweise durch Stauseen ergänzt worden. Etwa ein Drittel des Landes ist von Wald bedeckt, vorwiegend mit Buchenbestand. Viele Bergleute und Industriearbeiter bewirtschaften noch eigene Felder oder einen kleinen Hof.

Das Saarland pflegt aus guter Überzeugung freundschaftliche Beziehungen zu den Nachbarn Frankreich und Luxemburg. In der Landeshauptstadt Saarbrücken, die als Universitäts-, Kongress-und Messestadt überregionale Bedeutung hat, bestehen ein Deutsch-Französisches Gymnasium mit Modellcharakter für beide Länder. Französisch ist die erste Fremdsprache an den weiter­führenden Schulen. Der Saarländische Rundfunk hat Stammhörer jenseits der offenen Grenzen - ebenso wie französische und luxemburgische Sender bei ihrer Programmgestaltung an ihre saarländischen Nachbarn denken.

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