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старый Учебник (немецкий) Яковлева Т.А. 2010 ч...rtf
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Irreale Konditionalsätze

Zeit

Zeitformen

Hauptsatz

Nebensatz

Gegenwart + Zukunft

Konditionalis I, Präteritum Konjunktiv

Mit der Konjunktion wenn:

Wenn ich heute Zeit hätte, (so) würde ich ins Kino gehen. (= (so) ginge ich ins Kino.)

konjunktionslos: Hätte ich heute Zeit, (so) würde ich ins Kino gehen. (= (so) ginge ich ins Kino.)

= Если бы у меня сегодня было время, (то) я пошёл бы в кино.

Vergangenheit

Plusquamperfekt Konjunktiv,

(seltener Konditionalis II)

Mit der Konjunktion wenn:

Wenn sie gestern die Handtasche mit sämtlichen Papieren nicht verloren hätte, (so) wäre sie nicht zur Polizei gegangen. (=(so) würde sie nicht zur Polizei gegangen sein.)

konjunktionslos:

Hätte sie gestern die Handtasche mit sämtlichen Papieren nicht verloren, (so) wäre sie nicht zur Polizei gegangen. (=(so) würde sie nicht zur Polizei gegangen sein.)

= Если бы она вчера не потеряла сумочку со всеми документами, (то) она не пошла бы в полицию.

Zeitformen im Haupt- und Nebensatz können auch nicht zusammenfallen:

mit der Konjunktion “wenn”

Wenn du gestern Theaterkarten besorgt hättest, (so) würden wir heute zusammen ins Theater gehen. (= (so) gingen wir heute ins Theater.)

ohne Konjunktion

Hättest du gestern Theaterkarten besorgt, (so) würden wir heute zusammen ins Theater gehen. (= (so) gingen wir heute ins Theater.)

= Если бы ты вчера купил билеты, (то) сегодня мы вместе пошли бы в театр.

Beachten Sie die Wortfolge:

Wenn Sie mich gestern hätten anrufen können, (so) würde ich Sie heute vom Bahnhof abholen.

Hätten Sie mich gestern anrufen können, (so) würde ich Sie heute vom Bahnhof abholen.

= Если бы вы смогли мне вчера позвонить, (то) сегодня я бы встретил вас на вокзале.

Übung 16. Formulieren Sie den Text um!

Wenn Mathilde keinen Hund hätte ...

Muster: Wenn Mathilde keinen Hund hätte, hätte sie nicht gestern spät abends in den Park gehen müssen ...

Wenn Mathilde keinen Hund hätte ...

Da Mathilde einen Hund hat, musste sie gestern spät abends in den Park gehen und ist dort von einem jungen Mann überfallen worden. Ihr wurden die 500 Euro, die sie immer bei sich trägt, gestohlen und auch die Handtasche mit sämtlichen Papieren hat sie verloren. Sie konnte in der Nacht nicht ruhig schlafen und muss heute zur Polizei gehen, um den Überfall zu melden.

Übung 17. Die folgenden Sätze nennen Tatsachen. Bitte machen Sie zu diesen Sätzen Hypothesen! Gebrauchen Sie Konjunktiv II der Gegenwart und der Vergangenheit!

Das Ägyptische Museum in Berlin

Muster: 1. Täglich besuchen viele Touristen das Ägyptische Museum in Berlin, denn es kann mit einem sensationellen Stück, nämlich der Büste der Nofretete, werben.

Wenn das Ägyptische Museum in Berlin nicht mit einem so sensationellen Stück, nämlich der Büste der Nofretete werben könnte, würden es nicht täglich so viele Touristen besuchen.

2. Weil die ägyptische Königin Nofretete als sehr schöne Frau gilt, ist die Anziehungskraft der Büste besonders groß.

3. Das wohl berühmteste Kunstwerk des ägyptischen Altertums ist vor rund 70 Jahren nach Berlin gelangt. Deshalb kann die Berliner Museumsverwaltung es heute ihren Besuchern zeigen.

4. Die Büste ist nach Berlin transportiert worden. Dem Ägyptischen Museum in Kairo ging diese Attraktion, die viele Touristen anzieht, verloren.

5. Das wertvolle Stück wird heute nicht in Kairo ausgestellt, weil vor 70 Jahren die Funde nicht korrekt geteilt worden sind.

6. Die Nofretete wurde 10 Jahre lang in den Kellern des Berliner Museums versteckt. Dadurch konnte man sich später nicht mehr an die genauen Einzelheiten der Teilung erinnern.

7. Sehr stolz können die Berliner auf diesen Besitz nicht sein, denn man muss leider zugeben, dass die Büste auf ziemlich illegale Art hierher gekommen ist.

8. Die deutschen Archäologen, die damals die Grabungen durchführten, haben die geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht eingehalten. Die Ägypter haben deswegen die wertvolle Büste nicht bekommen.

9. Die gesetzlichen Bestimmungen über Ausgrabungsfunde wurden von den Ägyptern geändert. Heute kann also ein solcher Kunstraub nicht mehr verübt werden.

Übung 18. Formulieren Sie die vorgegebenen Sätze um! Benutzen Sie den Konjunktiv II

Muster:

1. Menschen ernähren sich falsch. Deshalb werden sie oft krank.

Wenn die Menschen sich richtig ernähren würden, würden sie nicht krank (werden). Wenn die Menschen sich nicht falsch ernähren würden, wären sie nicht so oft krank.

2. Da Medikamente Nebenwirkungen haben, muss man sie vor der Produktion testen.

Wenn die Мedikamente

____________________________________________________________________________________________________________________________________

3. Ein neues Medikament wird an Versuchstieren und -personen getestet. Deshalb werden die Nebenwirkungen erkannt.

Wenn ein neues Medikament

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

4. Tierschützer lehnen alle Tierversuche ab, weil die Ergebnisse der Tierversuche nicht in allen Fällen auf die Menschen übertragen werden können.

Wenn die Ergebnisse der Tierversuche

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

5. Der Hersteller von „Contergan" testete dieses neue Schlafmittel nicht lange genug. Deshalb wurden seine fatalen Nebenwirkungen nicht rechtzeitig erkannt.

Wenn der Hersteller von „Contergan" dieses neue Schlafmittel ________________________________________________________________________________________________________________________________________

6. „Contergan" durfte hergestellt und verschrieben werden, weil bei den Testpersonen keine Nebenwirkungen aufgetreten waren.

Wenn bei den Testpersonen ________________________________________________________________________________________________________________________________________

7. Die Herstellung von „Contergan" wurde verboten, weil man nachweisen konnte, dass „Contergan" bei ungeborenen Kindern Missbildungen (порок развития) verursacht.

Wenn man

____________________________________________________________________________________________________________________________________

Oder: Die Herstellung von ,, Contergan "_________________________________

________________________________________________________________

Übung 19. Formulieren Sie den Text um! Gebrauchen Sie irreale Konditionalsätze!

Augusts Eltern

Augusts Eltern waren eine Ausnahme von der allgemeinen Regel, sie führten eine wunderbare Ehe, liebten sich, waren sich treu und respektierten sich.

Deshalb hat August nie, wie andere Kinder, Streit zwischen seinen Eltern mit anhören müssen und keine Spannungen zwischen beiden bemerkt. Er fühlte sich von seinen Eltern beschützt, konnte sich frei entwickeln und musste nie unter häuslichen Schwierigkeiten leiden.

August ist heute eine Art Wunderkind: er kann ohne Nikotin und Alkohol leben, er hat keine Neurosen, er muss nicht zum Psychiater, und er braucht abends keine Fernsehkrimis zu sehen... Außerdem kann er nicht verstehen, warum so viele Leute Angst vor dem Zusammenleben haben, und wünscht sich eine feste Partnerschaft.

(August soll heiraten!)

Was wäre gewesen, wenn nicht...?

Wenn Augusts Eltern keine Ausnahme von der allgemeinen Regel gewesen wären, keine wunderbare Ehe …

Übung 20. Formulieren Sie den Text um!

Kettenreaktion - Die Frau aus Wuppertal

In Wuppertal ging eine Frau einkaufen. Sie ließ ihre Katze im geparkten Wagen zurück, und das Tier schlief ein. Als die Frau zurückkehrte und das Auto startete, schreckte das Tier hoch und biss die Frau in den Arm. Die Frau verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug; das Auto beschädigte einen anderen geparkten Wagen und prallte gegen eine Würstchenbude. Die Bude stürzte um und stürzte gegen eine andere Bude, einen Fischimbissstand. Dort fiel ein Topf mit heißem Fett um, die Verkäuferin erlitt Verbrennungen, eine Passantin fiel in Ohnmacht und musste ärztlich behandelt werden. Die Frau muss jetzt Tausende von Mark Schadenersatz bezahlen und ihr Mann lässt sich von ihr scheiden. Der Katze geht es gut.

Wenn die Frau in Wuppertal nicht einkaufen gegangen wäre, ihre Katze nicht im geparkten Wagen zurückgelassen hätte ...

Übung 21. Lesen Sie den Text!

WAS WÄRE, WENN …

sich zwei Geschwister voneinander scheiden lassen könnten?

... dann müssten sie nicht mehr miteinander auskommen, und das eine könnte wegziehen. Aber weil ein Kind zu jung ist, um ganz alleine zu leben, müsste wohl ein Elternteil mit ihm gehen.

... und wenn die Eltern das nicht wollten, weil sie gut miteinander auskommen?

... dann müsste das Gericht ihnen das eben vorschreiben. So, wie es das Gericht ja auch mit den Kindern macht, wenn sich die Eltern scheiden lassen! Und dann würde ein Besuchstag pro Woche festgesetzt werden, wo die Kinder den Elternteil wieder zu dem Kind, dem es zugesprochen wurde, zurückbringen!

... dann würde ich endlich wieder einmal meinen Vater sehen, denn ich würde die Besuchstage nicht immer so vergessen wie er!

Vokabeln:

sich scheiden (schied sich, hat sich geschieden) lassen- разводиться

auskommen (kam aus, ist ausgekommen) – ладить, уживаться

zusprechen (sprach zu, hat zugesprochen) D. – присуждать

Aufgaben zum Text:

l. Was denken Sie über dieses Problem? Gibt es ähnliche Probleme bei uns? Wie kann man das Problem lösen?

2. Erzählen Sie den Text nach! Gebrauchen Sie irreale Konditionalsätze!

Übung 22. Übersetzen Sie ins Deutsche:

1. Если бы у медикаментов не было побочных эффектов, их не надо было бы тестировать. 2. Если бы не было доказано, что снотворное вызывает пороки развития у детей, оно не было бы запрещено. 3. Если бы мы взяли с собой фотоаппарат, мы сделали бы замечательные снимки. 4. Если бы он тогда не эмигрировал, его уже не было бы в живых. 5. Если бы его не предупредили по телефону о покушении, он не принял бы мер безопасности. 6. Если бы не было проведено расследование, виновные не были бы наказаны. 7. Если бы министр прибыл на встречу, переговоры не пришлось бы откладывать. 8. Если бы он принял участие в выборах, он наверняка получил бы большинство голосов. 9. Если бы закон приняли в первом чтении, он бы уже вступил в силу. 10. Если бы отменили границы и визы, я бы объездил весь мир. 11. Если бы официальный визит не был отменен, договор был бы уже подписан.

LEKTION 2

I.Landeskunde

Thema 2

Bevölkerung. Demografie

Deutschland hat mit einer Geburtenrate pro Frau von derzeit 1,37 (Stand: 2007) eine der niedrigsten Geburtenrate weltweit. Im Jahr 2007 stieg die Zahl der Geburten erstmals seit zehn Jahren wieder an und lag bei 684.862. Am 31. Dezember 2007 lebten in der Bundesrepublik Deutschland 82.217.800 Einwohner auf der Fläche von 357.104 Quadratkilometern. Das Land gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Flächenstaaten der Welt. Etwa 75 Millionen Menschen (91 Prozent) sind deutsche Staatsbürger. Von diesen haben wiederum sieben Millionen Bürger einen Migrationshintergrund, das heißt, sie sind

- „Aussiedler“ bzw. „Spätaussiedler“ deutscher Nationalität, von denen die meisten aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion (51 Prozent, umgangssprachlich meist als „Russlanddeutsche“ bezeichnet) und aus Polen (34 Prozent) eingewandert sind. Zwischen 1950 und 2002 waren dies insgesamt 4,3 Millionen Menschen, oder

- im Land geborene oder seit langer Zeit in Deutschland lebende ehemalige Ausländer, die seit der Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts auf eigenen Antrag eingebürgert wurden.

Von den Einwohnern mit ausschließlich anderer Staatsangehörigkeit (31. Dezember 2007: 7.255.949) stellen die türkischen Staatsangehörigen (1.713.551) die größte Gruppe. Die übrigen sind überwiegend EU-Bürger (2,1 Millionen). Den größten Anteil haben hier Italiener (528.318), Polen (384.808) und Griechen (294.891). Der Anteil der europäischen Staatsbürger aus Nicht-EU-Ländern (3,2 Millionen) hat sich durch Migration aus dem ehemaligen Jugoslawien (1,0 Millionen) und aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er-Jahren erhöht. 2007 erwarben 113.030 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung. Somit ergibt sich ein Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von etwa 17 Prozent, ein Hinweis darauf, dass die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nicht mehr über Nationalitäten erfasst werden kann. Ein gewisses Maß an Einwanderung wird von politischer Seite im Hinblick auf den Rückgang der Geburtenzahl und die daraus folgende negative demografische Entwicklung gewünscht, zu starke Zuwanderung aufgrund der daraus resultierenden sozialen Spannungen jedoch abgelehnt.

Ethnische Minderheiten in Deutschland sind Dänen (je nach Definition und Quelle etwa 15.000 bis 50.000), Friesen (etwa 50.000 bis 60.000), Jenische (etwa 412.000), Sorben (etwa 60.000) und Sinti (etwa 70.000).

Sprachen und Dialekte

Deutsch ist Amtssprache, wird als Standardsprache in den überregionalen Medien und als Schriftsprache verwendet. Als Sprache des Alltags wird es in vielen Regionen fast ausschließlich gesprochen (oft regional leicht eingefärbt). Der Übergang zu den deutschen Dialekten ist fließend.

Neben der deutschen Sprache sind regional seit langem auch Sprachen in Deutschland ansässiger Sprachminderheiten offiziell als Minderheiten- oder Regionalsprachen nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt. Im Einzelnen sind das:

• Dänisch: Minderheitensprache in Schleswig-Holstein

•Friesisch (Minderheitensprache): Nordfriesisch in Schleswig-Holstein, Saterfriesisch in Niedersachsen

• Sorbisch (Minderheitensprache): Obersorbisch in Sachsen, Niedersorbisch in Brandenburg

• Romani (Minderheitensprache der Sinti und Roma): in Hessen sowie in der übrigen Bundesrepublik

• Niederdeutsch (Regionalsprache): in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt

Die Verwendung von Dialekten wird von manchen Menschen als Makel (недостаток, изъян), von anderen als kulturelle Bereicherung empfunden. Im norddeutschen Raum verwenden Angehörige der höheren Bildungsschichten seltener die niederdeutsche Sprache oder regionale Mundarten, während im süddeutschen Sprachraum selbst in akademischen Kreisen der Gebrauch des Dialekts üblich ist. Da das Standarddeutsche sich aus hochdeutschen (mittel- und oberdeutschen) Sprachformen entwickelt hat und die Dialekte der niederdeutschen Sprache verdrängt hat, sprechen Norddeutsche tendenziell eher ein dialektfreies Deutsch als die Bevölkerung in den südlichen zwei Dritteln des Landes.

Die Zuwanderer, die in den vergangenen Jahrzehnten gekommen sind (unter anderem die sogenannten Gastarbeiter, aber auch Flüchtlinge) verwenden untereinander neben dem Deutschen noch häufig ihre Muttersprache, vor allem Türkisch (etwa zwei Millionen). Daneben ist auch die russische Sprache verbreitet, zum einen unter jüdischen Kontingentflüchtlingen, aber auch unter Russlanddeutschen, die zum Teil russische Muttersprachler sind. Die Angaben zur Anzahl russischer Muttersprachler variieren je nach Quelle stark und liegen bei drei bis vier Millionen. Auch die Zahl der Personen, deren Alltagssprache Polnisch ist, wird relativ hoch vermutet.

Die an Schulen vorrangig gelehrte Fremdsprache ist Englisch, gefolgt von Französisch und Latein und danach von Russisch. In den letzten Jahren ist auch Spanisch immer beliebter geworden. Die Entscheidung über die unterrichteten Fremdsprachen haben die Schulministerien in den einzelnen Ländern. Weitere Fremdsprachen wie zum Beispiel Chinesisch oder Italienisch können Schüler an manchen Schulen als Arbeitsgemeinschaft (AG) wählen.

Religionen

Martin Luther

Joseph Kardinal Ratzinger, seit 2005 Papst Benedikt XVI.

In Deutschland wird Religionsfreiheit garantiert. Neben der Religionsfreiheit gilt die weltanschauliche Neutralität des Staates und das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften. Auf dieser Basis ist das Verhältnis von Religionsgemeinschaften und Staat partnerschaftlich; es gibt also keine strikte Trennung von Kirche und Staat, sondern in vielen sozialen und schulisch-kulturellen Bereichen bestehen Verflechtungen, beispielsweise über kirchliche, aber staatlich mitfinanzierte Trägerschaft von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Ebenso berufen sich einige deutsche Parteien auf die christliche Tradition des Landes.

Das Gebiet des heutigen Deutschland wurde seit dem frühen Mittelalter christianisiert. In der fränkischen Zeit wurde im Reich Karls des Großen die entsprechende Missionierung, teilweise durch Zwangsmaßnahmen abgeschlossen. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation begann die christliche Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts, angeführt von Martin Luther. Sie prägt die religiöse Landschaft im deutschen Sprachraum bis heute mit.

Die Mehrheit der deutschen Staatsbürger gehört einer christlichen Konfession an: Römisch-katholische Kirche 31,0 Prozent (tendenziell überwiegend in West- und Süddeutschland), Evangelische Kirche in Deutschland 30,2 Prozent (tendenziell vor allem in Norddeutschland), orthodoxe Kirche und orientalische Kirchen insgesamt 3 Prozent, Neuapostolische Kirche 0,46 Prozent, Zeugen Jehovas 0,2 Prozent, und ein geringer Anteil von Angehörigen christlicher Freikirchen. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist geringer. Durchschnittlich 3,6 Millionen Menschen (oder 4,4 Prozent der Gesamtbevölkerung) besuchten 2006 die sonntäglichen Gottesdienste der Katholischen Kirche, eine Million (oder 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung) jene der Evangelischen Kirche.

39,0 Prozent der Gesamtbevölkerung gehören keiner der beiden großen Religionsgemeinschaften an.

Islamische Gemeinden haben etwa 3,2 Millionen Mitglieder (3,9 Prozent der Einwohner) und sind vorwiegend ausländischer Herkunft. Um für die Vielzahl an islamischen Organisationen einen Dachverband zu erhalten wurde der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland gegründet.

Die Deutsche Buddhistische Union geht von einer Zahl von 250.000 aktiven Buddhisten in Deutschland aus, die Hälfte davon eingewanderte Asiaten. Dies entspricht 0,3 Prozent der Bevölkerung.

106.000 Personen der Bevölkerung gehören jüdischen Gemeinden an. Seit den 1990er-Jahren verzeichnen diese einen starken Zuwachs durch Zuwanderer aus Osteuropa, vor allem aus der Ukraine und aus Russland. Nach Frankreich und dem Vereinigten Königreich ist in Deutschland die drittgrößte jüdische Gemeinschaft Europas.

Der Religionsunterricht ist laut Grundgesetz fakultatives, aber dennoch ordentliches Unterrichtsfach in den Schulen (mit Ausnahme weniger Länder wie Bremen, Berlin und Brandenburg). Dieser Unterricht wird oft von einem Vertreter einer der beiden großen christlichen Amtskirchen abgehalten.

Fragen:

1.Wie groß ist die Einwohnerzahl in Deutschland?

2. Von welchen Bürgern sagt man, dass sie Migrationshintergrund haben?

3. Nennen Sie die Minderheitensprachen in Deutschland!

4. Welche Fremdsprachen werden vorrangig in den deutschen Schulen gelernt?

5. Nennen Sie die Hauptkonfessionen in Deutschland!

6. Wie ist das Verhältnis von Religionsgemeinschaften und Staat?