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2.2 Die Definition des Wortes

Die Anerkennung des Wortes von vielen Wissenschaftlern als Grundeinheit der Sprache hebt die Schwierigkeiten nicht auf, die mit seiner Definition verbunden sind. Es gibt keine allgemeine, allgemeinübliche, allgemeinanerkannte Definition des Wortes.

Alle wichtigsten Definitionen des Wortes könnte man zu 5 Typen / Hauptgruppen zusammenbringen:

1) Das Wort ist das äusserste Minimum des Satzes /предельный минимум предложения/

Das Wort ist die kleinste syntaktische Einheit /минимальнaя синтаксическая единица/ (Бодyэн дe Kopтyне, Мейе, Scerba (Щерба), Bally (Бали), Sepier (Сепир))

«Слово есть один из мельчайших вполне самодовлеющих кусочков изолированного смысла, к которому сводится предложение».

Das Wort ist das kleinste vollkommen selbständige Stück des isolierten Sinnes, das einem Satz gleich ist.“

2) Das Wort ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Rede. /минимальная значимая единица речи/ (Реформатский, Шмидт)

Das Wort ist der kleinste selbständige Bedeutungsträger“ (W. Schmidt )

3) Das Wort ist die sprachliche Einheit, die phonetischen, grammatischen und semantischen Merkmale in sich vereinigt. /ед-ца языкa, совмещающая в себе фонетические, грамматические и семантические признаки/ (Виноградов, Бюлер и др.)

4) Das Wort ist die Bezeichnung des Wirklichkeitselementes /обозначение элемента действительности/ (Виноградов, Дорасиевский, Галкина-Федорчук)

5) Das Wort ist die selbständige Einheit der Rede /самост.элемент речи/ (Фортунов, Meue, Виноградов)

Alle Defitionen stimmen, doch keine von ihnen beschreibt die Gesamtheit der Merkmale des Wortes als der Haupteinheit der Sprache. Der 1. und der 2. Definitionen widersprechen solche Wörter wie Präpositionen, Konjunktionen, Artikel, Partikel und dg., die in der Funktion des Satzes nicht auftreten können (fur, ob, das, nachdem usw.). Die 3. Definition unterscheidet das Wort von dem Morphem nicht (das Morphem hat auch seine Bedeutung) und schliesst aus dem Wortbestand solche Einheiten wie, z.B. im Russischen: баклуши, тормашки, впросак, im Deutschen:

fug und garaus. Peter Rolf Lutzeier bezeichnet diese Wörter als absolute Wörter (Lutzeier P.R. Lexikologie. Einführungen. – Tubingen, 1995):

Fug (m) ist das Form-Uberbleibsel aus dem mhd. vuok (Schicklichkeit). Vgl. mit dem gegenwartssprachlichen Substantiv Unfug (m) (бесчинство, безобразие). Das Wort Fug besitzt in der Gegenwartssprache keine selbständige Bedeutung, die ursprüngliche Bedeutung wird nur in der festen Wortverbindung „mit Fug und Recht“ realisiert. Das selbe gilt auch für das Wort Garaus. Garaus (m, n) bedeutete ursprünglich einen Anruf, der die Polizeistunde anzeigte. Diese Bedeutung wurde erweitert und schon im Wörterbuch von Br. Grimm bedeutet dieses Wort „volliges Ende“, „Untergang“. Heute realisiert das Wort Garaus seine ursprüngliche Bedeutung in der Verbindung jmdm/ einer Sache den Garaus machen“.

Die 4. Definition unterscheidet das Wort von der Wortgruppe/verbindung und von dem Satz nicht, die dieselben Merkmale haben. Die 5. Definition hat einen zu allgemeinen Charakter und bestimmt das sprachliche Wesen des Wortes nicht.

Als die richtigste könnte wohl die folgende Definition des Wortes gelten:

Das Wort ist die kleinste selbständige bedutungstragende Einheit der Sprache.

Diese Definition setzt im Wort die Einheit aller drei Seiten voraus: der phonetischen, der grammatischen und der semantischen.

Aber: Solche Wörter, wie, z. B. „das Herz“, „interessiert sich“ stellen ein phonetisches und zwei grammatische Wörter dar, die eine lexikalische Bedeutung ausdrücken.

bei der Arbeit“: 1 phonet., 3 gramm.W-r, eine lexikalische Bedeutung.

zur Hilfe kommen“: 2 phonet., 4 gramm. W-r.

Aus diesen Beispielen stellt sich heraus, dass das Wort nicht immer die dreiseitige Einheit ist, die in ihrer Struktur phonetische, lexikalisch-grammatische und semantische Eigenschaften (Merkmahle) der Sprache umfasst.

Also, ein phonetisches Wort (d.h. die Reihe von Phonemen, die durch die Wortbetonung zu einer Einheit vereinigt sind) stellt nicht immer nur ein grammatisches Wort dar. Ein grammatisches Wort (die Wortform) - entspricht nicht immer einem semantischen Wort (einer semantischen Einheit = einer lexikalischen Bedeutung) und umgekehrt.

Das ganze wird durch die sprachliche Asymmetrie erklärt. Das Gesetz der Sprache ist die Asymmetrie der funktional entsprechenden phonetischen, lexikalisch-grammatischen und semantischen Einheiten der Sprache. Die Hauptschwierigkeiten bei der Wortdefinition entstehen wie im Zusammenhang mit gewissen Widerspruchen im Wesen des Wortes selbst als auch im Zusammenhang mit einer unterschiedlichen phonetischen, morphologischen und semantischen Ausformung des Wortes in verschiedenen Sprachen. Ein Ausweg wurde von Th.Schippan gefunden. Er schlug vor, das Wort auf jeweils einer Ebene zu definieren und im Sinne einer allgemeinen Theorie im Schnittpunkt verschiedener

Ebenen zu betrachten. Auf diese Weise erweist sich das Wort:

a) auf der lexikalisch-semantischen Ebene als kleinster, relativ selbständiger Träger der Bedeutung (bzw. Semantik);

b) auf der morphematischen Ebene als eine aus dem Redestrom isolierbare morphematische Einheit, die im System zu einem morphologischen Paradigma gehört;

c) auf der phonologischen Ebene als eine durch mögliche Pausen isolierbare Einheit;

d) auf der graphemischen Ebene als eine durch Leerstellen im Schriftbild isolierbare Einheit;

e) auf der syntaktischen Ebene kann das Wort als Satzglied vertausch –oder umstellbar sein.

Diese Betrachtung des Woites lässt unter anderem 2 Arten der Wörter unterscheiden:

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