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Lexikologie.Vorlesungen.doc
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4. Elemente der Systemhaftigkeit in der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen

Probleme der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen gehören zu den neuen Aspekten der Wortforschung. Das Zusammenwirken des lexikalisch-semantischen Systems der entlehnenden Sprache und der entlehnten Lexik beginnt schon beim Entlehnungsvorgang selbst. Der jeweilige Zustand des Systems setzt potenzielle Entlehnungen voraus. So war es mit der Auffüllung der thematischen Reihe von Farbbezeichnungen aus dem Französischen. Das System der entlehnenden Sprache bestimmt ebenfalls eine auf verschiedenen Entwicklungsstufen des deutschen Wortbestandes belegte Regelmässigkeiten:

1. Bei Einführung der Entlehnungen in ein neues lexikalisch-semantisches System wird die semantische Struktur der Fremdwörter nur teilweise entlehnt. Die semantische Struktur oder das Bedeutungsgefüge der Fremdwörter wird reduziert: z. B.: Komödie – Lustspiel.

2. In einem neuen lexikalisch-semantischen System zeigen Fremdwörter eine Tendenz zur Erweiterung ihrer semantischen Struktur.

3. Die Entwicklung der semantischen Selbstständigkeit einer Entlehnung ist entscheidend für ihre Einbürgerung in ein neues System.

Unter der semantischen Selbstständigkeit einer Entlehnung wird die Aufhebung der Dubletten-Bezeihung in den synonymischen Paaren Fremdwort – Stammwort verstanden. Die semantische Selbstständigkeit manifistiert die Tatsache, dass das betreffende Fremdwort im lexikalisch-semantischen System seinen Platz einnimmt. Es wird zu einem notwendigen Lexem: Job – Arbeit.

4. Alle anderen Abwandlungen und Prozesse, denen Entlehnungen beim Funktionieren in einem neuen lexikalisch-semantischen System unterliegen, sind

sekundare Folge der semantischen Selbständigkeit: formelle Assimilation, wortbildende Produktivität, Geläufigkeit, regelmässiger Gebrauch.

5. Die Wortschatzbereicherung durch die Entlehnung besteht nicht nur in der quantitativen Erweiterung des Wortbestandes, bei der Wörter entlehnt werden, die neue Gegenstände und Erscheinungen bezeichnen. Die Bereicherung des Wortbestandes offenbart sich auch darin, dass das Lehngut Ausdrucks Möglichkeiten der entlehnenden Sprache durch begriffliche und funktional – stilistische Differenzierungen erweitert, die Fremdwörter in den betreffenden shematischen Reihen (oder synonymischen) bewirken:

Zeitung – Gasette (abwertende Bedeutung)

Strauss – Bukett (gehoben).

Thema № 7 Wortbildung. Methoden der Wortbildungsanalyse

Plan:

1) Aufgaben der Wortbildung und ihre Stellung in der Sprachwissenschaft.

2) Methoden der Wortbildungsanalyse:

а) Morphemanalyse;

b) Analyse nach unmittelbaren Konstituenten (UK-Analyse);

c) Transformationsanalyse;

3) Grundtypen der Wortbildung und ihre Modelle:

а) Ableitung (Derivation);

b) Zusammensetzung (das Kompositum);

c) Zusammenbildung (Ableitung + Zusammensetzung);

d) Abkürzung (Abreviatur).

7.1. Die Wortbildungslehre beschreibt einerseits Gesetzmässigkeiten und Modelle, nach denen neue Wörter enstehen (dieser Aspekt heisst der prozessuale), andereseits analysiert sie Strukturen der fertigen Wörter (der analytische statische Aspekt). Die Wortlehre untersucht sowohl sprachliche Mittel (Präfixe, Suffixe), mit deren Hilfe neue Wörter entstehen (synchronische Sprachbetrachtung), als auch Bildung neuer Wörter in bestimmten Phasen der sprachlichen Entwicklung (diachronische Sprachbetrachtung). Für den prozessualen Aspekt ist die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Enstehung neuer Wörter nach bestimmten Modellen (Produktivität) von grosser Bedeutung. Bei der Analyse des Wortbestandes der gegenwartigen Sprache muss man beide Aspekte berücksichtigen.

Die Aufgabe der Wortbildungslehre beschränkt sich nicht auf eine Feststellung der Bildungsmodelle, sie untersucht auch semantische Beziehungen innerhalb der Strukturen (z.B. Kindergarten: das Grundwort – Garten, das Bestimmungswort – Kinder. Das Wort Kinder bestimmt das Wort Garten, d.h. zwischen diesen zwei Wörtern besteht determinative Beziehung; zwischen den Wörtern schwarz und weiss (schwarz-weiss) – kopulative Beziehung und zwischen bestimmten Wortbildungsmitteln (z.B. verhüllen – enthüllen antonymische Beziehungen zwischen den Präfixen; frühlingshaft – fruhlingsmässig - synonymische Beziehungen zwischen Suffixen).

Die Stellung der Wortbildungslehre in der Sprachwissenschaft wird ständig diskutiert. In der klassischen Grammatik wurde sie als Teil der Grammtik und in der Morphologie behandelt (Jacob Grimm), weil sie sich mit der Formierung des Wortstandes und mit strukturellen Gesetzen befasst. Die Junggrammatiker (Paul) betrachteten die Wortbildung als das selbständige Kapitel in der Grammatik. In den Darstellungen von J. Erben und H. Bringman existiert die Wortbildung nicht als eigenes Kapitel sondern ist in die Lexikologie intergriert. In letzter Zeit wird wiederholt gefordert, die Wortbildungslehre als eine selbständige Disziplin zwischen Grammatik und Lexikologie auszusondern. Als Lehrfach an den Hochschulen für Fremdsprachen gehört die Wortbildung in der Regel zur Lexikologie, d. h. Zur allgemeinen Lehre vom Wort, weil der Gegenstand der Lexikologie – das Wort – als semantische, strukturelle und kommunikative Einheit des Wortschatzes zu behandeln ist.

Die methodologische Grundlage der Wortbildungslehre stützt sich auf die Abbildtheorie und darauf, dass das Wort eine Einheit vom Inhalt und Struktur ist. Zu den Grundfragen heute gehören:

- die semantische Analyse der Wortbildungsstrukturen,

- das Wesen der Zusammensetzung und ihre Funktionen,

- die innere Valenz des Wortes,

- das Problem von Halbaffixen,

- komunikativ- pragmatische Funktion der Wortbildungsstrukturen im Text.

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