- •Thema № 1 Lexikologie als Wissenschaft und Lehrfach
- •Thema № 2 Das Wort im Sprachsystem
- •2.2 Die Definition des Wortes
- •1. Die Wörter, die etwas bezeichnen und verallgemeinern;
- •2. Die Wörter, die nur bestimmte Beziehungen zwischen den sprachlichen Einheiten darstellen und damit den Satz gestalten.
- •2.3 Das Wort als sprachliches Zeichen.
- •Thema №3 Bedeutung des Wortes (Wortbedeutung)
- •3.3 Motiviertheit bzw. Motivation der Wortbedeutung.
- •1) Phonetische( phonetisch-phonemische) oder natürliche Motivation
- •2) Morphematische Motivation: Die Bedeutung des Lexems ist das Produkt der Teilbedeutungen der Morpheme.
- •4) Etymologische Motivation ist vorhanden, wenn das Benennungsmotiv nur mit Hilfe der Sprachgeschichte festzustellen ist.
- •3.4 Struktur der Wortbedeutung
- •3.5 Typen der Wortbedeutung
- •3.6 Polysemie und Homonymie als Erscheinungsformen der Asymetrie des sprachlichen Zeichens
- •Thema №4 Die Bedeutungsbeziehungen im Lexikalisch-semantischen System
- •2) Bedeutungsähnlichkeit (Synonymie im engeren Sinne):
- •3) Bedeutungsüberordnung und Bedeutungsunterordnung (Hyperonymie und Hyponymie – Synonymie im weiteren Sinne):
- •5) Unvergleichbarkeit:
- •4.3. Syntagmatische Beziehungen
- •Thema № 5 Worschatzerweiterung durch semantische Deriwation bzw. Bedeutungswandel
- •1) Bedeutungserweiterung
- •2) Bedeutungsverengung
- •3) Bedeutungsübertragung.
- •Thema № 6 Wortschatzerweiterung durch Übernahme aus anderen Sprachsystemen (Entlehnungen)
- •6.2 Soziale und liguistische Ursachen der Entlehnung
- •6.2.1. Die sozialen Ursachen
- •4. Elemente der Systemhaftigkeit in der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen
- •Thema № 7 Wortbildung. Methoden der Wortbildungsanalyse
- •7.2. Methoden der Wortbildungsanalyse
- •7.3.2. Zusammensetzung (Kompositum)
- •Thema № 8 Phraseologie
- •8.3. Die Klassifikationen der festen Wortkomplexe
- •1) Ihre Reproduzierbarkeit,
- •2) Singulare Verknüpfung der Konstituenten,
- •Thema № 9 Die soziolinguistischen und funktionalen Aspekte der Stratifikation des deutschen Wortbestandes
- •1) Standessprachen (Jargons);
- •2) Berufssprachen (Berufswortschatz);
- •3) Fachsprachen (Termini).
- •Seminar I. Das Wort als linqustische Einheit- Die Charakterisrtik des deutschen Wortes. Wortbedeutung
- •Ich und die deutsche Sprache
Thema № 6 Wortschatzerweiterung durch Übernahme aus anderen Sprachsystemen (Entlehnungen)
Plan:
1) Allgemeines zur Art und Form lexikalischer Entlehnungen.
2) Soziale und linguistische Ursachen der Entlehnung.
3) Die Einwirkung der puristischen Tätigkeit auf den Wortbestand der deutschen Sprache.
4) Elemente der Systemhaftigkeit in den Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen.
6.1 Unter dem Terminus Entlehnung versteht man in der einschlägigen Literatur sowohl den Entlehnungsvorgang, d.h. die Übernahme fremden Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das entlehnte fremde Sprachgut selbst.
Von vielen Aspekten, die eine moderne Forschung zu diesem Fragenkomplex voraussetzt, ist vor allem das Problem zu untersuchen, wie bedeutend der Beitrag des entlehnten Sprachgutes im lexikalisch-semantischen System ist und wie die entlehnte Lexik in diesem lexikalisch-sematischen System fungiert. Der neue Aspekt bei der Analyse des entlehnten Wortschatzes ist die Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen.
Nach der Art der Entlehnung unterscheidet man:
1. Sach- und Wortentlehnung; dabei werden fremde Wortkörper übernommen, deren Sachverhalte in der betreffenden Sprache neu oder unbekannt sind. So sind z.B. im Deutschen genetisch lateinische Wörter, die von den alten germanischen Stämmen bei ihrer ersten Berührung mit den Römern übernommen wurden: Mauer (mūrus), Ziegel (tegula), Fenster (fenstera), Keller (cellarium) und v.a.m.
2. Wortentlehnungen; dabei werden fremde Wortkörper übernommen, deren Sachverhalte in der entlehnenden Sprache bereits durch eigene Wörter ausgedrückt
sind. Es handelt sich hier um die Übernahme von Dubletten: Pläsier (aus dem Franz., 16. Jh.) für „Vergnügen, Spass“; Charme, Scharm (aus dem Franz., 18. Jh.) für „Anmut“, „Liebreiz“; Apartment (aus dem Engl. U. Amerik. nach 1945) für „Kleinwohnung“.
Nach Entlehnungsform sind zu unterscheiden:
1. Fremdwortübernahme; dabei werden fremde Wortkörper in die entlehnende Sprache übernommen. Das Ergebnis sind Fremdwörter vom Typ: Datsche – „Landhaus“, Bungalow – „einstockiges (Sommer)haus“. Der parallele Terminus dazu ist formale Entlehnung.
2. Lehnprägung oder Lehnbildung besteht in der Nachbildung des fremden Inhalts mit heimischen Mitteln. Man unterscheidet hier folgende Unterarten:
a) Lehnübersetzung – Nachbildung der morphematischen Struktur von Fremdwörtern oder fremden Wortgruppen:
Wandzeitung (russ. стенгазета),
Held der Arbeit (russ. Герой труда).
b) Lehnübertragung ist eine freie Wiedergabe der Morphemstruktur der entlehnten Wörter: patria – Vaterland, отличник – Bestarbeiter.
c) Lehnbedeutung setzt voraus, dass für ein heimisches Wort die Bedeutung eines Fremdwortes übernommen wird. In der Bedeutungsstruktur des Wortes Norm ist neben der früheren „Regel“, „Richtmass“ eine dem Russischen nachgebildete Neubedeutung „vorgeschriebene Arbeitsleistung“ (DDR) nach 1945 aufgekommen, in der semantischen Struktur des Wortes Pionier – die Bedeutung „Mitglied einer Pionierorganisation“.