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Lexikologie.Vorlesungen.doc
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16.11.2018
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Ich und die deutsche Sprache

Jetzt lebe ich schon eine kleine Ewigkeit in dieser Stadt, und noch immer habe ich Probleme. Das liegt wohl daran, dass ich aus Ungarn komme.

Gestern war ich mit Petra und ihrem Bruder zur Disko. Die Stimmung war enorm, die Musik sehr gut, und vielleicht deshalb war Petra so lebhaft. Als wir wieder zusammen tanzten, schrie sie plötzlich: “Mensch, kiek doch mal, meine Keule will doch tatsächlich die Keene da drüben aufreissen! Die tanzt aber ooch, die hat wirklich was uff``m Kasten. Na komm, zischen wir erstmal einen. Schmeisste` ne Runde?“

Ich war etwas verwirrt. Wieso sollte ich zischen? Und was sollte ich in die Runde schmeissen? Petra müsste doch wissen, dass ich so etwas nicht mag. Und bisher dachte ich immer, ihr Bruder hiesse Frank und nicht Keule. Und dass der ein Mädchen aufreissen wollte, hier, in der Disko, das fand ich doch ein bisschen übertrieben. Ich überlegte, doch ich kam nicht dahinter. Auch den Kasten konnte ich nirgends entdecken.

„Mensch, bist du weggetreten? Zahlst du die Cola?“ Mischa rückte an mich heran. Ich sah mich nach Petra um, aber sie tanzte schon wieder.

„Deine Petra ist schon ein irrer Funkel“, sagte Mischa. „Du musst aufpassen, der Kerl geht`ran wie win Gewitter. Da kannst du nur hoffen, dass sie keine Welle für ihn hat!“

Ich versuchte ihn aufzufragen, wieso Petra ein Funkel sei, obendrein ein irrer. Machen sich dann verrückte Funkel was aus Musik? Und die Sache mit der Welle war ebenfalls ein Rätsel für mich. Ich erntete nur einen erstaunten Blick.

Petra kam wieder, sie war an diesem Abend regelrecht überdreht: „Nu kiek das an“, rief sie. „Die hängt bei dem auf``m Schoss, als wenn sie ihn per Express zur Briefmarke machen will!“ Sie zeigte zum Nebentisch. Zum Glück spielte jetzt Disko „Yesterday“, und ich konnte mit Petra tanzen. Beim Tanzen war die Welt wieder in Ordnung. Ich spürte Petras Körper und sie meinen, und wir brauchten nicht zu reden, um uns zu verständigen. Inzwischen kann ich mir denken, warum ich die Leute so schlecht verstehe, obwohl ich meine Deutsxhprüfung mit der Note 1 bestanden habe: mein Deutschlehrer muss miserabel gewesen sein, sein Unterricht kein bisschen praxisverbunden, sonst hätte er mir zum Beispiel gesagt, dass es nicht „ich liebe dich“ heisst, sondern: „ick steh uff dir, weil du irre fetzt“.

Da ich das nicht wusste, bin ich Petra so auf den Keks gegangen, dass ich mich beinahe verfatzen und Leine ziehen musste. Aber ich machte Fortschritte. Manchmal habe ich jetzt schon ein Deutsch auf dem Kasten, dass meine Käthe denkt, sie streift ein Bus, so ist sie von den Socken.

Aufgaben:

    1. Mit welchen sprachlichen Erscheinungen des Deutschen hat der ungarische Ich-Erzähler offensichtlich Probleme?

    2. Die meisten Jugendlichen verwenden die Literatursprache, die Umgangssprache und regionale Ausdrücke. Daneben ist bei vielen noch eine spezifisch jugendsprachliche Sprechweise zu erkennen, die vor allem durch besondere, von der literatursprachlichen Norm abweichende lexikalische Mittel charakterisiert ist. In welchen Situationen verwenden Ihrer Meinung nach Jugendliche eine dieser drei Sprachweisen?

    3. Welche Dialektwörter, umgangssprachlichen und speziell jugendsprachlichen Ausdrücke kommen im Text vor? Wie laute die neutralen sprachlichen Äquivalente dafür?

    4. Jugendspezifischse Sprachverhalten wird vor allem bei den 14-18jährigen beobachtet. Welche Ursache mag die Vorliebe Jugendlicher für gruppenspezifische sprachliche Eigentümlichkeiten haben?

Seminar XI-XII. Phraseologismen

  1. Die Abgrenzung der Phraseologismen von freien syntaktischen Verbindungen und Wörtern.

  2. Klassifikation der Phraseologismen (die semantische Klassifikation von W.W.Winogradow, die funktionale Klassifikation, die strukturell semantische Klassifikation von I.I.Tchernyschewa).

  3. Semantische Aspekte der Phraseologie (Synonyme, Veildeutigkeit, Antonyme).

  4. Feste Wortkomplexe des nicht phraseologischen Typs (phraseologisierte Verbindungen, modellierte Bildungen, lexikalische Einheiten).

  5. Phraseologische Derivation.

Pflichtliteratur

    1. Stepanova M.D., Tschernyscheva I.I. Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. – M.: Высшая школа, 1986.

    2. Schippan Th. Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. – Leipzig: Bibliographisches Institut, 1984.

    3. Lewkowskaja X.A. Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. – M.: Высшая школа, 1986.

Praktische Aufgaben

  1. Bestimmen Sie, zu welchen Phraseologismen in der Klassifikation von W.W.Winogradow folgende stehende Wortkomplexe gehören (phraseologische Zusammenbildungen, phraseologische Einheitetn, phraseologische Verbindungen):

Kalte Füsse bekommen (kriegen); die Füsse unter einem fremden Tisch st(r)ecken; jßd fällt immer wieder auf; keinen Finger krumm machen; Angst, Schauder, Schrecken packt einen; bei j-m in der Kreide stehen; auf den Hund kommen; in Stich lassen; Kohldampf schieben; ins Wasser fallen; zum Ausdruck bringen; Hilfe leisten; Massnahmen treffen; Sport treiben; zum Vorschein kommen; grosse Bogen spucken.

  1. Zu welcher Gruppe gehören in der funktionalen Klassifikation folgende Phraseologismen (nominative, nominativ-expressive):

Die zerstreuten Wellen; die Bundesrepublik Deutschland; der Nahe Osten; die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft; auf leisen Sohlen; j-m ein Licht aufstecken; in den Federn liegen; über alle Berge sein; Hals über Kopf; drei Käse hoch.

  1. Zu welcher Gruppe der Phraseologismen gehören in der Klassifikation von I.I.Tchernyschewa folgende Wortgruppen (phraseologische Einheiten, phraseologische Verbindungen, phraseologische Ausdrücke bzw. Festgeprägte Sätze):

j-m die maske herunterreissen; die Hand auf der Tasche halten; eine weisse Weste haben; einen Korb bekommen; arm und reich; alt und jung; Feuer und Flamme; mit Kind und Kegel; auf Schritt und Tritt; er tut, als hätte er die Weisheit mit Löffel gefressen; wie ein Grab stumm sein; der schwarze Markt; die silberne Hochzeit; viele Köche verderben den Brei; neue Besen kehren gut; es ist nicht alles Gold, was glänzt; wo er hinhaut, wäscht kein Gras mehr.

IV. Teilen Sie die unten angeführten Phraseologismen in Sprichwörtern, Satzredensarten, geflügelte Worte. Übersetzen Sie ins Russische. Nennen Sie die Quelle (den Autor) der geflügelten Worte:

Der Zweck heiligt die Mittel; da liegt der Hund begraben; Proletarier aller Länder, vereinigt euch; was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss; darpber schweigt sich des Sängers Höflichkeit; alles fliesst; wie du mir, so ich dir; ich verstehe immer Bahnhof; Auge um Auge, Zahn um Zahn; mit Wölfen muss man heulen; zwei Seelen wohnen in meiner Brust; sein oder nicht sein, ist hier die Frage; dumm bleibt dumm; das muss man ihm lassen; ich kam, ich sah, ich siegte; den Dank, Dame, begehr ich nicht; da helfen keine Pillen; Gott sei dank; alle Wetter (Achtung); der Staat bin ich, der Staat sind wir; die Religion ist das Opium des Volkes; der Mensch lebt nicht vom Brot allein; gleich und gleich gesellt sich gern; dem Glücklichen schlägt keine Srtunde; sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist.

  1. Zu welcher Gruppe nichtphraseologischen Typs gehören folgende Wortkomplexe (phraseologische Verbindungen, modellierte Bildungen, lexikalische Einheiten):

Seine Gier, Neugier, Begierde, seinen Hunger bezähmen; ein sauber Mensch, Charakter; ein Mensch von Seele; eine Frau vom Traum; ein Mann von Format; ein Kerl von Brei; die Nationale Front; der hohe Norden; die kotrastive Linquistik; der grammatische Wechsel; Vater hin, Vater her; Hobby hin, Hobby her

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