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Remarque, Erich-Maria - Liebe Deinen Nchsten

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sen und ganz da, und er fühlte zum erstenmal, daß sie zu ihm gehörte.Er hatte es früher nie sicher gewußt.

»Ruth«,sagteer,»ichwollte,dieDeckebrächeauseinanderund einFlugzeugkäme,undwirflögenzueinerInselmitPalmenund Korallen, wo keiner weiß, was ein Paß und eine Aufenthaltserlaubnis ist!«

Sieküßteihnwieder.»Ichfürchte,siewissenesauchda,Ludwig. UnterPalmenundKorallenhabensiesicherFortsundKanonen und Kriegsschi e und passen noch mehr auf als in Zürich.« »Ja, bestimmt! Laß uns noch ein Glas trinken.« Er nahm die Flascheundschenkteein.»AberZürichistauchschongefährlich. Man kann sich hier nicht lange verstecken.«

»Dann laß uns weggehen!«

Kern sah auf das Zimmer,auf die Damastvorhänge,die Sessel unddiegelbseidenenLampen.»Ruth«,sagteerundmachteeine Gebärdeüberdasalleshin,»esistwunderbar,mitdirzusammen wegzugehen,undichhabemirauchnieetwasanderesvorstellen können. Aber dies hier gibt es dann nicht mehr, das mußt du wissen.Es gibt nur nochVerstecken und Landstraße und HeuschoberundkleinejämmerlichePensionszimmermitAngstvor der Polizei,wenn wir Glück haben.Und Gefängnis.«

»Das weiß ich.Es ist mir egal.Und du brauchst dir keine Gedanken deswegen zu machen. Ich muß ohnehin hier fort. Ich kann nicht mehr bleiben. Die Leute haben Angst vor der Polizei, weil ich nicht angemeldet bin. Sie sind froh, wenn ich weg bin.Ich habe auch noch etwas Geld,Ludwig.Und ich werde dir handeln helfen. Ich werde nicht viel kosten. Ich glaube, ich bin ganz praktisch.«

»So«, sagte Kern, »etwas Geld hast du sogar, und verkaufen helfenwillstdu!NocheinWortmehr,undichfangeanzuheulen wie ein altesWeib.Hast du viele Sachen mitzunehmen?«

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»Nicht viel.Was ich nicht brauche,lasse ich hier.« »Gut.WasmachenwirmitdeinenBüchern?Besondersmitden dicken über Chemie? Lassen wir die vorläufig hier?«

»Meine Bücher habe ich verkauft. Ich habe den Rat befolgt, den du mir in Prag gegeben hast. Man soll nichts mitnehmen vonfrüher.Nichts.Undmansollauchnichtzurückschauen,das macht nur müde und kaputt. Die Bücher haben uns Unglück gebracht.Ichhabesieverkauft.Siewärenauchvielzuschwerzu schleppen gewesen.«

Kernlächelte.»Duhastrecht,dubistpraktisch,Ruth.Ichdenke, wirgehenzuerstnachLuzern.GeorgBinder,einProfessionalfür die Schweiz,hat mir das geraten.Es sind viele Fremde da,man fällt deshalb nicht auf,und die Polizei ist nicht so scharf.Wann wollen wir los?«

»Übermorgen früh.Solange können wir hier bleiben.« »Gut.IchhabeeineBudezumSchlafen.Ichmußnurbiszwölf im Café Greif sein.«

»Du wirst nicht bis zwölf im Café Greif sein! Du bleibst hier, Ludwig! Wir gehen nicht vor übermorgen früh auf die Straße. Ich würde sonst umkommen vorAngst!«

Kern starrte sie an. »Geht denn das? Ist da nicht ein Dienstmädchen oder so was,das uns verraten kann?«

»DasDienstmädchenhatUrlaubbisMontagmittag.Eskommt mit dem Zuge um elf Uhr vierzig zurück. Die andern um drei Uhr nachmittags.Solange haben wir Zeit.«

»Herr des Himmels«, sagte Kern. »So lange haben wir diese ganzeWohnung für uns?«

»Ja.«

»Und wir können darin leben, als wenn sie uns gehörte, mit diesemSalonundSchlafzimmernundeinemeigenenEßzimmer undeinemblütenweißenTischtuchundPorzellanundwomög-

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lichsilbernenGabelnundMessernundExtramessernfürÄpfel und Ka ee aus kleinen Mokkatassen und einem Radio.« »Mitallem!UndichwerdekochenundbratenundeinAbendkleid von Sylvia Neumann für dich anziehen!«

»UndichdenSmokingdesHerrnNeumannheuteabend!Und wenn er noch so groß ist! Ich habe aus der ›ElegantenWelt‹ im Gefängnis gelernt,wie man sich zu kleiden hat!«

»Er wird dir sogar passen!«

»Großartig! Das müssen wir feiern!« Kern sprang begeistert auf.

»Dann kann ich ja auch ein heißes Bad mit viel Seife haben, was?Dashabeichlangeentbehrt.ImGefängnisgab’snursoeine Art Lysolschauer.«

»Natürlich!EinheißesBadmitdemweltbekanntenKern-Farr- Parfüm drin sogar!«

»Das habe ich gerade ausverkauft.«

»Aber ich habe noch eine Flasche! Die, die du mir im Kino in Prag geschenkt hast.An unserem ersten Abend.Ich habe sie aufbewahrt.«

»DasistderGipfel!«sagteKern.»GesegnetesZürich!Duüberwältigst mich,Ruth! Es fängt gut mit uns an!«

12Kern belagerte in Luzern zwei Tage lang dieVilla des Kommerzienrates Arnold Oppenheim. Das weiße Haus lag wie eine Burg auf einer Anhöhe über dem

VierwaldstätterSee.IndenAdressen,diederProfessionalBinder Kerngeschenkthatte,standalsAnmerkunghinterOppenheim: Deutscher, Jude. Gibt, aber nur auf Druck. National. Nicht von Zionismus reden.

AmdrittenTagewurdeKernvorgelassen.Oppenheimempfing ihn in einem großen Garten,der voll war von Astern,Sonnenblumen und Chrysanthemen.Er war ein gutgelaunter,kräftiger Mann mit dicken kurzen Fingern und einem kleinen, dichten Schnurrbart.»Kommen Sie jetzt aus Deutschland?« fragte er. »Nein.Ich bin schon über zwei Jahre fort.«

»Und woher sind Sie?« »Aus Dresden.«

»Ach,Dresden!«Oppenheimstrichsichüberdenglänzenden, kahlen Schädel und seufzte schwärmerisch. »Dresden ist eine herrliche Stadt! Ein Juwel! Diese Brühlsche Terrasse! Etwas Einzigartiges,wie?«

»Ja«,sagte Kern.Ihm war heiß,und er hätte gern ein Glas von demTraubensaftgehabt,dervorOppenheimaufdemSteintisch stand.AberOppenheimkamnichtauf denGedanken,ihmeins anzubieten. Versonnen schaute er in die klare Luft. »Und der Zwinger – das Schloß – die Galerien – das kennen Sie natürlich alles genau,wie?«

»Nicht so genau.Mehr von außen.«

»Aber,lieberjungerFreund!«Oppenheimsahihnvorwurfsvoll an.»Soetwasnichtzukennen!EdelstesdeutschesBarock!Haben Sie nie etwas von Daniel Pöppelmann gehört?«

»Doch,selbstverständlich!« Kern hatte keineAhnung von dem BaumeisterdesBarocks,aber erwollteOppenheim gefällig sein.

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»Na,sehenSie!«OppenheimlehntesichinseinemSesselzurück. »Ja,unserDeutschland!Das machtuns keinernach,wie?« »Sicher nicht.Das ist auch ganz gut.«

»Gut?Wieso?Wie meinen Sie das?«

»Ganz einfach. Es ist gut für die Juden.Wir wären sonst verloren.«

»Achso!Siemeinendaspolitisch!Na,hörenSie…verloren… verloren,wassinddasfürgroßeWorte!GlaubenSiemir,eswird heute auch sehr viel übertrieben.Ich weiß es aus bester Quelle: So schlimm ist es gar nicht.«

»So?«

»Bestimmt!«OppenheimbeugtesichvorunddämpftevertraulichseineStimme.»Unterunsgesagt,dieJudenhabenselbstviel Schuld an dem, was heute passiert. Eine Menge Schuld haben sie,das sage ich Ihnen,und ich weiß,was ich sage.Es war vieles nicht notwendig, was sie gemacht haben, und ich verstehe was davon!«

Wievielmagermirgeben,dachteKern.Obesausreichenwird, daß wir bis Bern kommen?

»Nehmen Sie zum Beispiel die Sache mit den Ostjuden, den galizischenundpolnischenEinwanderern«,erklärteOppenheim und nahm einen Schluck Traubensaft.»Mußten die alle hineingelassenwerden?WashabendieseLeutewirklichinDeutschland zu suchen? Ich bin genauso dagegen wie die Regierung. Juden sind Juden,heißt es da immer – aber was besteht schon für eine Gemeinschaft zwischen so einem schmutzigen Hausierer mit speckigem Kaftan und Peieslöckchen und einer alten,seit Jahrhunderten eingesessenen bürgerlich-jüdischen Familie?« »Dieeinensindfrühereingewandert,dieandernspäter«,sagte Kern gedankenlos und erschrak nachträglich etwas. Er wollte Oppenheim auf keinen Fall reizen.

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Doch der merkte nichts; er war zu sehr mit seinem Problem beschäftigt. »Die einen sind assimiliert, sind wertvolle, wichtige,national erstklassige Bürger – und die anderen sind fremde Einwanderer!Dasistes,meinLieber!Washabenwirmitdiesen Leuten zu tun? Gar nichts, überhaupt nichts! Man hätte die in Polen lassen sollen!«

»Da will man sie aber auch nicht haben.«

Oppenheim machte eine weit ausholende Bewegung und sah Kernärgerlichan.»DashatdochnichtsmitDeutschlandzutun! Dasistdochganzwasanderes!Manmußobjektivsein!Ichhasse es,alles in Bausch und Bogen zu verdammen.Man kann gegen Deutschlandsagen,wasmanwill,dieLeutejetztdrübentunwas! Und sie erreichen was! Das müssen Sie wohl zugeben,wie?« »Natürlich.«. Zwanzig Franken, dachte Kern, sind vier Tage Pension.Vielleicht gibt er auch mehr.

»Daßesdemeinzelnendabeimalschlechtgeht,oderbestimmten Gruppen …«, Oppenheim schnaufte kurz, »nun, das sind harte politische Notwendigkeiten! Große Politik kennt keine Sentimentalität.Das müssen wir hinnehmen …«

»Gewiß …«

»SehenSie«,sagteOppenheim,»dasVolkwirdbeschäftigt.Die nationaleWürdegehoben.Gewiß,esgibtdaÜbertreibungen,aber daskommtimmerimAnfangvor.Daswirdsichgeben.BetrachtenSienur,wasausunsererWehrmachtgewordenist!Sowasist doch einzigartig!Wir sind plötzlich wieder vollwertig.EinVolk ohne große,schlagkräftigeArmee ist nichts,gar nichts!« »Davon verstehe ich nichts«,erwiderte Kern.

Oppenheim gab ihm einen schiefen Blick. »Das sollten Sie aber!« erklärte er und stand auf. »Gerade im Ausland!« Er haschte nach einer Mücke und zerdrückte sie sorgfältig. »Die andernhabenschonwiederAngstvoruns!UndAngstistalles,

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glauben Sie mir das! Nur wenn der andere Angst hat,erreicht man was!«

»Das verstehe ich«,sagte Kern.

Oppenheim trank seinen Traubensaft aus und machte einige Schritte durch seinen Garten. Unten leuchtete der See wie ein blauer, vom Himmel gefallener Schild. »Und was ist mit Ihnen los?« fragte er in verändertem Ton.»Wohin wollen Sie?« »Nach Paris.«

»Warum gerade nach Paris?«

»Ichweißnicht.UmeinZielzuhaben.Essollbessersein,dort unterzukommen.«

»Warum bleiben Sie nicht in der Schweiz?«

»Herr Kommerzienrat!« Kern war plötzlich atemlos. »Wenn ich das könnte! Wenn Sie mir dazu verhelfen könnten, daß ich hierbliebe!EineEmpfehlungvielleicht,oderdaßSiebereitwären, mirArbeit zu geben …wenn Sie mit Ihrem Namen …«

»Ichkanngarnichtsmachen«,unterbrachOppenheimihneilig. »Garnichts!Überhauptnichts.Someinteichdasauchgarnicht. Es war nur eine Frage. Ich muß politisch völlig neutral sein, in jeder Beziehung.Ich kann mich in nichts einmischen!«

»Es ist doch nicht politisch …«

»Heuteistallespolitisch!DieSchweizistmeinGastland.Nein, nein, kommen Sie mir nicht mit so was!« Oppenheim wurde immer mißmutiger.»Was wollten Sie denn sonst noch?«

»Ichwolltefragen,obSieetwasvondiesenKleinigkeitenbrauchen könnten.« Kern zog ein paar Sachen aus der Tasche. »Was haben Sie denn? Parfüm? Toilettewasser? Kommt nicht in Frage.« Oppenheim schob die Flaschen beiseite. »Seife? Na, ja.Seifekannmanjawohlimmerbrauchen.ZeigenSiemalher! Schön. Lassen Sie ein Stück hier.Warten Sie …« Er gri in die Tasche, zögerte einen Augenblick, schob ein paar Geldstücke

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zurück und legte zwei Franken auf den Tisch. »So, ist ja wohl sehr gut bezahlt,was?«

»Es ist sogar zuviel.Die Seife koste nur einen Franken.« »Na, lassen Sie nur«, erklärte Oppenheim großzügig. »Aber erzählen Sie es nicht weiter.Man wird sowieso schon furchtbar überlaufen.«

»HerrKommerzienrat«,sagteKernruhig,»ebendeshalbmöchte ich nur das haben,was die Seife kostet.«

Oppenheim sah ihn etwas überrascht an.»Na,wie Sie wollen. EingutesPrinzipübrigens.Nichtsschenkenlassen.Daswarauch immer meinWahlspruch.«

KernverkauftenachmittagsnochzweiStückSeife,einenKamm und drei Pakete Sicherheitsnadeln.Er verdiente damit insgesamt dreiFranken.MehrausGleichgültigkeitgingerschließlichinein kleinesWäschegeschäft,daseiner FrauSarah Grünberggehörte. FrauGrünberg,eineFraumitwirremHaarundeinemZwicker, hörte ihn geduldig an.

»Das ist nicht Ihr Beruf,wie?« fragte sie.

»Nein«, sagte Kern. »Ich glaube, ich bin auch nicht sehr geschickt dafür.«

»WollenSiearbeiten?IchmachegeradeInventur.Zweibisdrei Tage hätte ich zu tun.Sieben Franken am Tag und gutes Essen. Sie können morgen um acht kommen.«

»Gern«,sagte Kern,»aber …«

»Ichweißschon…vonmirerfährtkeinerwas.Undnungeben Sie mir ein Stück Seife.Reicht das,drei Franken?«

»Es ist zuviel.«

»Es ist nicht zuviel. Es ist zuwenig. Verlieren Sie den Mut nicht.«

»MitMutalleinkommtmannichtweit«,sagteKernundnahm das Geld.»Aber es gibt immer wieder Glück.Das ist besser.«

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»SiekönnenmirjetztnocheinpaarStundenaufräumenhelfen. Einen Franken die Stunde.Nennen Sie das auch Glück?« »Ja«, sagte Kern. »Mit Glück kann man gar nicht weit genug unten anfangen.Um so öfter kommt es.«

»Lernen Sie so was unterwegs?« fragte Frau Grünberg. »Unterwegs nicht; aber in den Pausen,wenn ich nicht unterwegs bin. Dann denke ich darüber nach und versuche, etwas daraus zu lernen. Man lernt jeden Tag etwas. Manchmal sogar von Kommerzienräten.«

»Verstehen Sie auch was von Wäsche?« fragte Frau Grünberg.

»Nur von sehr grober. Ich habe kürzlich in einem Institut zwei Monate lang nähen gelernt. Allerdings nur sehr einfache Sachen.«

»Kann nie schaden«, erklärte Frau Grünberg. »Ich kann sogar Zähne ziehen. Habe es vor zwanzig Jahren mal von einem Dentisten gelernt.Wer weiß …vielleicht mache ich damit noch gelegentlich mein Glück!«

KERN ARBEITETE BIS zehn Uhr und bekam außer einem guten Abendessennochfünf Frankenausgezahlt.Dasreichtemitdem andern für zwei Tage und gab ein besseres Gefühl als hundert Franken des Kommerzienrates Oppenheim.

Ruth wartete auf ihn in einer kleinen Pension, die aus dem Adressenverzeichnis von Binder stammte.Man konnte dort ein paarTagewohnen,ohneangemeldetzusein.Siewarnichtallein. Neben ihr am Tisch auf der kleinen Terrasse saß ein schlanker, älterer Mann.

»Gottlob,daß du da bist«,sagte Ruth und stand auf.»Ich habe schonAngst um dich gehabt.«

»Du mußt keine Angst haben.Wenn man Angst hat, passiert

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meistensnichts.Espassiertnuretwas,wennmangarnichtdamit rechnet.«

»Das ist ein Sophismus, aber keine Philosophie«, sagte der Mann,der mit Ruth am Tisch gesessen hatte.

Kerndrehtesichnachihmum.DerMannlächelte.»Kommen Sie und trinken Sie mit mir ein Glas Wein. Fräulein Holland wird Ihnen sagen,daß ich harmlos bin.Ich heißeVogt und war irgendwanneinmalPrivatdozentinDeutschland.LeistenSiemir etwas Gesellschaft bei meiner letzten Flasche.«

»Warum bei Ihrer letzten Flasche?«

»Weil ich morgen für eine Zeitlang in Pension gehe. Ich bin müde.Ich muß mich etwas ausruhen.«

»Pension?« fragte Kern verständnislos.

»Ich nenne es so. Man kann auch Gefängnis dazu sagen. Ich werde mich morgen bei der Polizei melden und erklären, daß ichmichseitzweiMonatenillegalinderSchweizaufhalte.Dafür bekomme ich dann ein paarWochen Gefängnis,weil ich schon zweimal ausgewiesen worden bin. Staatspension. Es ist wichtig zu sagen,daß man schon einige Zeit wieder im Lande ist; sonst giltderBruchderEinreisesperrealsNotstandundmanwirdnur über die Grenze abgeschoben.«

Kern sah Ruth an.

»Wenn Sie etwas Geld brauchen … ich habe heute ganz gut verdient.«

Vogt wehrte ab. »Danke, nein, ich habe noch zehn Franken. Das reicht für den Wein und die Nacht. Ich bin nur müde; ich will mich wieder einmal ausruhen. Und das können wir doch nur im Gefängnis. Ich bin zweiundfünfzig Jahre alt und nicht sehrgesund.IchbinwirklichsehrmüdevomHerumlaufenund Verstecken.KommenSie,setzenSiesichbeidezumir.Wennman so viel allein ist,freut man sich an Gesellschaft.«

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