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Text 315 wie isst man in deutschland?

Der Deutsche isst nicht, er ernährt sich. Bei Tisch ist, wie in der Fabrik oder im Geschäft, Zweckmäßigkeit oberstes Gebot. Es geht in erster Linie darum, "arbeitsbereit", "arbeitsfähig" zu sein. Deshalb ist das deutsche Frühstück auch sehr reichhaltig. Man nimmt üblicher­weise Kaffee oder Tee, Gebäck, Eier, Wurst und Käse zu sich. Das ist eine ausgezeichnete Sache, die das berühmte "Leeregefühl" um elf Uhr ausschaltet. Mittags isst man dann in der Werkskantine oder in der Schule irgend etwas, das nur sättigend zu sein hat. Meistens ist es ein Stück Schweinefleisch mit Gemüse und den unvermeidlichen Kartoffeln. Eine andere sehr verbreitete Speise: Erbsen-, Linsen- oder Bohnen­suppe mit Würstchen. Am Abend ist die Speisenfolge ebenfalls nicht sehr originell: das ewige Butterbrot. Da werden dann etwa ein halbes Dutzend Butterbrote mit Wurst, Käse, Marmelade, harten Eiern und Dosenfisch — vornehmlich vor dem Bildschirm — verschlungen und mit Kaffee, Tee oder Bier hinuntergespült. Ein solches Abendessen genügt dem Deutschen. Die einzige Möglichkeit, aus diesem Ritual auszubre­chen, besteht im Besuch eines der vielen chinesischen, französischen, italienischen oder Balkan-Restaurants der großen Städte. Eine gewisse Elite, der man immer mehr nacheifert, sucht häufig solche Lokale auf; allerdings mit keiner anderen Überzeugung als dem Snobismus, ein Phänomen, das mit der wachsenden Zahl der "Neureichen" verbunden ist. [1224]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

unvermeidlich — неизбежный

  1. Weshalb ist das deutsche Frühstück reichhaltig?

  2. Was ist beim Mittagessen am wichtigsten?

  3. Was steht beim Mittagessen noch zur Wahl?

  4. Wo wird das Abendessen häufig eingenommen?

  5. Wer besucht ausländische Restaurants?

  6. Aus welchem Grund werden solche Restaurants aufgesucht?

Text 316 ein grosser schritt vorwärts

Mit dem 1. Juli 1976 ist in der BRD ein neues Namengesetz in Kraft getreten. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles noch ganz einfach. Das alte Gesetz sagte: Die Ehefrau erhält den Familiennamen des Ehe­mannes. "Wenn also Peter Schmidt Fräulein Lieschen Müller heiratete, hieß sie danach Frau Lieschen Schmidt. Niemand interessierte sich für ihren früheren Namen. Nur in Formularen, z.B. in ihrem Reisepass, stand dann: "Name: Lieschen Schmidt, geborene Müller." Vielleicht fragten Freundinnen einmal nach ihrem Mädchennamen. Wenn Frau Schmidt besonders emanzipiert war, konnte sie hinter ihren neuen Fa­miliennamen auch noch ihren Mädchennamen setzen: Frau Lieschen Schmidt-Müller.

Wenn in der jungen Ehe Kinder erwartet wurden, wünschten vor allem der Ehemann und seine Eltern einen Sohn, der für den Fortbe­stand des Namens sorgen sollte.

Das ist nun alles ganz anders geworden. Das junge Paar hat bei der Eheschließung die Wahl zwischen dem Familiennamen des Mannes oder dem Familiennamen der Frau. Wenn das Paar den Familiennamen der Frau wählt, erhalten auch die Kinder diesen Namen. In unserem Fall erhalten sie dann den Namen Müller. Die Söhne brauchen also nicht traditionell für den Fortbestand des Namens zu sorgen, wenn sie den Familiennamen der Mutter erhalten. Im Reisepass des Ehemanns steht dann :"Peter Müller, geborener Schmidt."

"Das Problem" besteht darin, dass man ihn wohl schlecht fragen kann: "Und wie ist ihr Mädchenname, Herr Müller?"

Auf dem Wege zur Emanzipation der Frau ist man also einen gro­ßen Schritt weitergekommen.[1307]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

der Fortbestand — дальнейшее существование

  1. Wann ist das Gesetz in Kraft getreten?

  2. Wessen Namen sollte früher eine Frau bekommen, wenn sie heiratete?

  3. In welchem Fall bekam die Frau neben dem neuen Familiennamen ihren Mädchennamen?

  4. Welche Wahl hat das junge Ehepaar jetzt bei der Eheschließung?

  5. In welchem Fall erhalten die Kinder den Mädchennamen ihrer Mutter?

  6. Was für ein "Problem" hat man in dem Fall, wenn der Mann den Namen der Frau wünscht?