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Text 324 der kleine niccolo

Antonio Paganini setzte sich gewöhnlich in die dunkelste Ecke des Zimmers. Er spielte leise Gitarre oder Geige. Der kleine Niccolo schlich sich dann zum Vater. Manchmal griff er selbst in die Saiten der Gitarre und lachte glücklich, wenn sie klangen. Niccolo konnte stundenlang dem Spiel des Vaters zuhören... Der Vater bemerkte das Interesse des Kindes, sagte aber nichts.

Einmal, als Niccolo zwei Jahre alt war, sah der Vater das Kind mit der Geige spielen. Er wollte ihm die Geige wegnehmen, doch Niccolo ließ sie nicht los. Er schrie. Antonio wurde böse und schlug das Kind. Niccolo fiel zu Boden und lag so, bis die Mutter kam. Einige Stunden später sah der Vater etwas ganz Ungewöhnliches. Niccolo stand auf dem Tisch. Er hatte die Geige unter das Kinn gepresst und strich mit dem Bogen über die Saiten, Antonio wollte ihm die Geige wieder wegnehmen. Die Mutter trat aber dazwischen und bat ihn, das Kind in Ruhe zu lassen.

Als der Knabe etwas älter war, geschah Folgendes. Es war noch sehr früh am Morgen. Der kleine Niccolo schlief noch in seinem Bettchen. Plötzlich hörte er Schritte. Er erwachte und sah seinen Vater vor seinem Bett. Der Vater hob ihn aus dem Bett und befahl ihm mit ihm zu gehen, um Geige zu spielen.

Nun musste Niccolo jeden Morgen früh aufstehen. Der Vater zeigte ihm, wie man den Bogen halten muss. Es war dem kleinen Jungen sehr schwer, den ganzen Tag zu üben. Doch der strenge Vater stand hinter ihm und befahl, zu spielen. Am Abend spielte Antonio gewöhnlich Gitarre. Er spielte Niccolo eine Melodie vor und befahl dem Jungen, sie auf der Geige nachzuspielen.

Eines Abends spielten Vater und Sohn ein Lied. (Niccolo war damals vier Jahre alt.) Plötzlich brach Niccolo sein Spiel auf der Geige ab. "Spiel doch," sagte der Vater. Niccolo spielte weiter, dann sagte er aber:

"Vater, du musst richtig spielen. " Antonio sprang auf und wollte den Knaben schlagen. Da sagte aber Niccolo: "Der Takt ist falsch." Dann stellte er sich vor den Vater und spielte das Lied noch einmal vor. Der Vater schwieg. Er setzte sich wieder in den Sessel und spielte das Lied so, wie der Knabe es ihm vorgespielt hatte. Als die letzten Töne ausgeklungen waren, verließ der Vater schweigend das Zimmer. Erst spät abends kam er nach Hause. Die Mutter wachte noch, sie nähte. Antonio sah ihr eine Weile still zu. Dann lachte er plötzlich und sagte leise:

"Therese, ich glaube, Niccolo wird ein großer Geiger werden."

Niccolo verbrachte oft viele Stunden am Hafen von Genua. Frühling 1790. Niccolo war nun bald sechs Jahre alt. Er hatte dunkle Locken und eine sehr hohe Stirn. Aber er war sehr blass und hässlich. Er liebte es, die Schiffe anzuschauen und dem Gesang der Arbeiter zu lauschen. Am meisten gefiel es ihm, wie die Wellen an die Steinmauer der Mole schlugen.

Der Gemüsehändler Francesco hielt Niccolo fast immer an, wenn er ihn vom Hafen zurückkommen sah. Er war aufNiccolos Spiel stolz und erzählte seinen Kunden, dass Niccolo sehr gut Geige spiele.

Einmal kam der berühmte Geiger Francesco Gnesso in den Gemüseladen. Hier lernte er den kleinen Niccolo kennen und bewunderte sein Spiel. Von nun an sah man oft Francesco mit Niccolo. Sie gingen zusammen durch die Straßen. Oft besuchten sie die Kirchen, Niccolo spielte dort.

Überall hörte man seinen Namen. Der kleine Niccolo wurde bald berühmt. Bald zeigte Francesco Gnesso, wie man Melodien aufs Pa­pier schreibt. Niccolo lernte schnell. Er war noch keine neun Jahre alt, als er schon für seinen Vater eine Sonate schrieb.[2907]

  1. Wann bemerkte der Vater das Interesse des Kindes?

  2. Was gefiel Niccolo?

  3. Wie half der Vater dem Sohn?

  4. Welche Bemerkung machte Niccolo dem Vater?

  5. Was gefiel Niccolo im Hafen?

  6. Wie alt war Niccolo, als er für den Vater eine Sonate schrieb?