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Text 319 das funktionieren des alltags

Wenn Sie einmal eine Reise in die Bundesrepublik machen und in irgendeiner Großstadt die Bahn oder das Flugzeug verlassen, werden Sie feststellen, dass das Leben nicht viel anders aussieht als in anderen europäischen Ländern auch.

Es wird nicht passieren, dass Sie von einem schlecht gelaunten Polizisten angebrüllt werden, wenn Sie ihn um eine Auskunft bitten. Auf Banken und Behörden werden Sie junge Leute antreffen, die sich in Kleidung und Haartracht nicht wesentlich von ihren Kollegen in ande­ren Ländern unterscheiden.

Angestellte und Beamte sind zwar nicht sehr phantasievoll in der Auslegung ihrer Vorschriften, aber sie bemühen sich um ihre Einhaltung. Man muss zugeben, dass das nicht immer leicht ist, denn die Fülle von Gesetzen, Vorschriften und Bestimmungen ist verwirrend. Jede Klei­nigkeit ist in Deutschland geregelt. Auf der einen Seite ist so für das reibungslose Funktionieren des Alltags gesorgt, auf der anderen Seite wirkt sich die allgemeine Reglementierung auf die menschlichen Be­ziehungen aus. Jeder muss zahlreiche Spielregeln befolgen. Man ist nicht großzügig. Jeder wacht über den anderen und seine eigenen Rechte und Ansprüche.

Wenn jemand einen Fehler im Straßenverkehr macht, macht man ihn oft energisch darauf aufmerksam. Wenn sich irgendwo eine Schlange bildet, achten alle darauf, dass sich niemand vordrängt. Wenn man mit anderen essen geht, zahlt jeder für sich.

Man vermisst Wärme und spontane Freundlichkeit. [1234]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

  1. Ist das Leben in der Bundesrepublik ähnlich wie in anderen europäischen Ländern?

  2. Wie sehen die jungen Angestellten auf Banken und Behörden aus?

  3. Worum bemühen sich die Angestellten?

  4. Was muss jeder Bürger befolgen?

  5. Was macht man, wenn jemand einen Fehler im Straßenverkehr macht?

  6. Worauf achten die Leute, wenn sich irgendwo eine Schlange bildet?

Text 320 ein durchschnittsberuf

Sie hatte Peter kennen gelernt, als sie bei Siemens Telefonistin war. Sie hatte gelesen, dass sich die meisten Ehepaare sich im Beruf kennen ler­nen. Das passte also zu ihr. Durchschnitt. Die meisten Mädchen arbei­ten im Büro, bis sie heiraten. Durchschnitt.

Ein durchschnittliches Leben, ein Durchschnittsberuf. Schließlich musste Agnes froh sein, überhaupt einen Beruf zu finden. Die monate­langen Krankenhausaufenthalte, die kontinuierliches Lernen unmöglich machten, schließlich Abgang von der Realschule mit achtzehn. Die Te­lefonzentrale bei Siemens hatte sie zunächst in größte Nöte gebracht. Das lerne ich nie. All die Knöpfe, Tasten, Anschlüsse. Das geht nicht rein in meinen Kopf. Höchste Not, wenn sie für Augenblicke alleingelassen wurde mit der Anlage. Jeden Ankömmling hat sie anflehen mögen, he­reinzukommen und ihr beizustehen. Irgendwann lichtete sich das Dur­cheinander, lernte sie, in aller Ruhe Verbindungen herzustellen, sich in ein Gespräch einzuschalten, nicht nervös zu werden. Es machte ihr Freude, Gespräche zu verbinden, Anrufer herzlich zu begrüßen. Sie habe aber eine schöne Stimme, Fräulein, Fräuleinchen. Manchmal kam einer und wollte sehen, wer die freundliche geduldige Stimme war. Sie konnte über Verehrer nicht klagen. Der Apparat mit seinen geheimnis­vollen Fähigkeiten, die solide repräsentative Einrichtung der Telefon­zentrale schien auf Agnes abzufärben. Gab ihr Gewicht. Nicht selten wurde sie eingeladen. Ins Kino, in den Biergarten, in die Disco. Hatten Sie nicht Lust? [1294]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

  1. Warum fühlte sich Agnes als Durchschnitt?

  2. Worüber musste Agnes froh sein?

  3. Warum war die Telefonzentrale für Agnes ein Problem?

  4. Was begann Agnes Freude zu machen?

  5. Wonach erkundigten sich manche Leute?

  6. Welche Auswirkung hatte ihre berufliche Tätigkeit auf Agnes?