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Text 39 universitäts- und industriestadt jena
Jena ist eine kleine Stadt mit großem Namen, eine Stadt, in der sich Wissenschaft und Technik glücklich verbinden und die weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist. Wer denkt nicht, wenn er den Namen Jena hört, an die Zeißwerke, an die Schottwerke, an Jenapharm, an die Universität, an Männer wie Schiller, Fichte, Hegel oder Haeckel.
Bekannt wurde Jena im Laufe seiner Geschichte zunächst als Universitätsstadt. 1558 wurde die Universität in dem damaligen Thüringer Weinbaustädtchen an der Saale gegründet. Nach Jena kamen führende Vertreter des deutschen Geisteslebens. Berühmte Philosophen wie Fichte und Hegel sorgten dafür, dass in Jena einige Jahrzehnte fortschrittliche Philosophie gelehrt wurde. Im Jahr der Französischen Revolution (1789) hielt hier Schiller, dessen Namen die Universität heute trägt, seine erste Vorlesung als Geschichtsprofessor. Freiheitliches Denken herrschte in den Räumen der Universität.
Von der in Deutschland am Anfang des 19. Jahrhunderts beginnenden industriellen Entwicklung blieb das kleine Universitätsstädtchen zunächst unberührt. Aber mit der 1846 von Carl Zeiß gegründeten optischmechanischen Wertstatt veränderten sich in den folgenden Jahrzehnten Gesicht und Charakter der Stadt. Bereits 1847 wurden von 23 verkauften einfachen Mikroskopen vier ins Ausland geliefert. Aber einen bedeutenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz erreichte das kleine Unternehmen erst seit 1866, als der bereits mehrere Jahre an der Universität tätige Privatdozent Dr. Ernst Abbe mit Carl Zeiß in Verbindung trat. Ernst Abbe, dem Begründer der modernen Optik, gelang die wissenschaftliche Berechnung optischer Systeme. Sie wurde die Grundlage für die Herstellung der Erzeugnisse, die Zeiß und Jena in aller Welt zum Begriff werden ließen. [1527]
[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]
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Wo liegt Jena?
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In welchem Jahrhundert wurde seine Universität gegründet?
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Woran denken Sie, wenn Sie die Jahreszahl 1789 hören?
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Welche wissenschaftliche und gesellschaftliche Rolle spielte die Jenaer Universität im Laufe ihrer Geschichte?
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Warum trägt die Jenaer Universität heute den Namen Schillers?
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Welche Bedeutung hat der Physiker Abbe für die industrielle Entwicklung Jenas?
Text 310 gastarbeiterkinder in der bundesrepublik
Die Chancengleichheit für ausländische Kinder und Jugendliche besteht nur auf dem Papier. Immer mehr gleiten sie ins kriminelle Milieu ab oder arbeiten illegal, weil sie den Eltern nicht auf der Tasche liegen wollen. Eine Untersuchung, die von Angehörigen des Instituts für Strafrechtswissenschaften der Universität München durchgeführt wurde, hat ergeben, dass die Kriminalitätsrate der vierzehn- bis achtzehnjährigen Ausländer die der gleichaltrigen Deutschen um mehr als 50 Prozent übersteigt.
Es steht außer Frage, das diese Situation in beträchtlichem Maß die noch unbefriedigende Regelung der Schulausbildung der Gastarbeiterkinder verantwortlich zu machen ist. Die durch die fremdsprachliche Umgebung verursachte mangelhafte Beherrschung sowohl der Muttersprache als auch des Deutschen verhindert einerseits eine zufriedenstellende Eingliederung in das deutsche Schulsystem und wirkt sich andererseits oft nachteilig auf den Unterrichtserfolg der eigens eingerichteten Schulen mit rein muttersprachlichem Unterricht aus. Hierdurch wird die Herstellung sozialer Kontakte in allen Bereichen erschwert.
Schuld an dieser Entwicklung ist nach übereinstimmender Meinung von Kirchen und Sozialarbeitern aber auch der einstimmig gefasste Beschluß einer Arbeitskomission der Sozialminister von Bund und Ländern aus dem Jahr 1974. Danach dürfen ausländische Kinder, die nach dem 30. November 1974 zu ihren Eltern in die Bundesrepublik ziehen, zwar eine Aufenthaltsgenehmigung, aber keine Arbeitserlaubnis und keinen Ausbildungsplatz mehr erhalten. Man wollte damit verhindern, dass der bereits 1973 verfügte Anwerbestopp für Gastarbeiter unterlaufen wird. [1440]
[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]