Text 313 ein "traumberuf"

Inge trägt einen bunten Pullover und enge Jeans. Sie könnte Abitu­rientin oder Studentin sein. Nichts deutet darauf hin, dass sie einen "Traumberuf hat: Inge ist seit zwei Jahren Stewardess. Das war nie ihr Traum gewesen wie bei vielen ihrer Kolleginnen. Sie hatte gehört, "dass die ganz gut verdienen", und es dann einfach versucht.

Der Andrang ist groß. Rund tausend Bewerbungen gehen im Monat bei der Lufthansa ein, und die Einstellungstests sind sehr schwer. Vor­aussetzung ist die mittlere Reife. Auch ist es von Vorteil, wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kellnerin oder Verkäuferin hat.

Die Ausbildung für Stewards und Stewardessen dauert sieben Wo­chen. Während dieser Zeit lernen sie, Fluggäste zu bedienen und zu betreuen, und nehmen an einem Sicherheitstraining teil. Als Anfänger werden sie vor allem auf Inlandsflügen eingesetzt, erst dann geht es in die weite Welt, auf wechselnde Routen und mit wechselnder Besatzung. Eine Stunde vor Abflug trifft sich die ganze Besatzung zur Bespre­chung über Sicherheit, Flugverlauf, Anzahl der Passagiere, und die Kollegen sprechen untereinander ab, wer welche Aufgaben übernimmt. Die Flüge dauern oft viele Stunden, die körperliche Belastung in diesem Beruf ist groß, und die meisten leiden unter Schlafstörungen. Von ihrer anstrengenden Arbeit können sie sich nur richtig erholen und ausschlafen, wenn sie zwei bis drei Tage in Europa frei haben und nach Hause reisen. Im Ausland verbringen sie die Wartetage zwischen den Flügen meist im Hotel. Außerhalb Europas ist es für die Stewardess oft nicht möglich, als Frau allein etwas zu unternehmen. Wenn niemand mitkommt, dann werden die Wartetage lang. [1414]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.] 

1. Wann ist Inge Stewardess geworden?

2. Wie ist sie gewöhnlich gekleidet?

3. War dieser Beruf immer ihr Traum?

4. Wie lange dauert die Ausbildung für Stewards und Stewardessen?

5. Welche Probleme und Belastungen bringt der Beruf mit sich?

6. Wo verbringt Inge die Wartetage zwischen den Flügen?

Text 314 interesse an kulturen fremder länder wecken

Ein "Kinderspielladen" ist kürzlich im ehemaligen Ostberlin eröff­net worden. Wie Geschäftsführerin Beate Heinze sagte, soll er ein Ort für Kinder werden, wo diese spielen, lesen, Musik hören oder sich einfach ausruhen können.

"Hauptsächlich möchte ich bei den Kindern in Abstimmung mit ihren Eltern und Erziehern Interesse und Freude an Kulturen ferner Länder, deren Geschichte, Literatur, Kunst und Musik wecken", sagt sie. Eine koreanische Musikpädagogin, die seit mehreren Jahren in Berlin lebt, und ein Musiker aus Nikaragua sollen Frau Heinze bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Anstellung dieser beiden Fachleute hängt aber davon ab, ob die Behörden die Gehaltszahlungen übernehmen werden.

Frau Heinze hofft, dass die Kinder durch das Kennenlernen frem­der Kulturen mehr Toleranz gegenüber Ausländern entwickeln. Ange­sichts der gefährlichen Entwicklung von Fremdenhass und Nationalis­mus ist das sicher ein sehr notwendiges Anliegen.

In dem Kinderspielladen sollen auch Spiele, Spielzeug und Bücher aus vielen Ländern der Erde verkauft werden. Gewinn soll das Unter­nehmen finanziell tragen. Bis jetzt musste Frau Heinze die Kosten des Projekts zum größten Teil aus eigenen Mitteln aufbringen.

Es gibt aber noch mehr Ideen für den Kinderspielladen. So werden in Zusammenarbeit mit Museen bald Ferienkurse für Kinder durchge­führt. Schon im Sommer können Kinder dann zum Beispiel etwas über die Bedeutung des Nils für Ägypten oder über japanische Gebräuche erfahren. Schließlich sollen auch Sprachkurse für Kinder angeboten wer­den. Alle Freunde des Projekts hoffen, dass durch den Kinderspiella­den ein weiterer Beitrag zum besseren Zusammenleben der Menschen in Berlin geleistet wird. [1447]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.] 

1. Für wen ist kürzlich ein "Kinderspielladen" eröffnet worden?

2. Welche Ziele verfolgt die Geschäftsführerin dieses Ladens?

3. Wer soll sie bei ihrer Arbeit unterstützen?

4. Worauf hofft Frau Heinze?

5. Welche Ideen hat die Geschäftsführerin für ihr Unternehmen?

6. Was halten Sie von der Einrichtung eines solchen Kinderspielladens?